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Eliten und Revolutionen als Motoren der Geschichte ?

Anmerkungen zu E. Noltes „Marxismus und Industrielle Revolution“ und zu K. Marx’ Konzept der „Industriellen Revolution“

  • Chapter
Technik und Industrielle Revolution
  • 231 Accesses

Zusammenfassung

Der Hinweis von E. Nolte auf die Frage der praktischen Transzendenz war interessant, wenngleich er weniger in seinem Buch zu finden war als in dem, was er heute hier gesagt hat. Insofern werde ich also von dem E. Nolte des Buches sprechen und weniger von dem, der heute hier diese Erklärung abgegeben hat. Ich denke, daß dieses Verfahren auch gerechtfertigt ist, weil man E. Nolte nach „Marxismus und Industrielle Revolution“ nicht in diese Sphäre der andeutungsweisen Metatheorie so ohne weiteres entlassen sollte. Wer sich zu sozialwissenschaftlichen Fragen äußert — und die sind ja in diesem Buch angesprochen worden — hat, so meine ich, auch ein Recht darauf, von der Sozialwissenschaft, von einzelnen ihrer Disziplinen, eine Antwort zu erhalten. Und das ist keineswegs eine dahergesprochene Behauptung; „Marxismus und Industrielle Revolution“ hat faktisch an eine dort übrigens ungenannte oder kaum angedeutete Diskussion angeknüpft. Die Auseinandersetzung mit Dimensionen der „Industriellen Revolution“ ist einerseits so alt wie dieser Vorgang selbst, den man so bezeichnet hat, aber um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert gab es doch eine sehr ausgeprägte Debatte darüber, die vor allem von Wissenschaftlern beherrscht war, die, wie das E.P. Thompson später einmal formuliert hat, die „katastrophische“ Sichtweise dieses Ereignisses sehr stark in den Vordergund gestellt haben. Namen wie Arnold Toynbee, die Fabier, John und Barbara Hammond, Sidney und Beatrice Webb usw. sind zu nennen.1 Das Bild war eindeutig, das von dieser Epoche gezeichnet wurde. Die industrielle Revolution wurde gesehen als ein traumatisches Ereignis, als ein „Klassenkrieg“ auf dem „Hungerbauch des Arbeiters“ (J. u. B. Hammond), und dieses Gefühl ist von dieser Richtung der Sozialhistorik aufgegriffen und so bearbeitet worden.

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Anmerkungen

  1. Vgl. A. Toynbee, Lectures on the Industrial Revolution in England, 1884, Repr. with New Introduction by T.S. Ashton, 1969. vgl. S. u. B. Webb, English Poor Law History, 1927

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© 1987 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Müller, HP. (1987). Eliten und Revolutionen als Motoren der Geschichte ?. In: Pirker, T., Müller, HP., Winkelmann, R. (eds) Technik und Industrielle Revolution. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86311-9_8

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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