Zusammenfassung
Die Nachteile des heutigen Systems flexibler Wechselkurse sind in letzter Zeit nur allzu deutlich geworden. Die Wechselkurse schwanken mit großen mehrjährigen Amplituden, die Nominalzinsen bewegen sich ebenso erratisch und nicht nur auf kurze Sicht unberechenbar, niemand weiß, wie hoch die Inflationsrate in ein paar Jahren sein wird, ob die Stabilitätserfolge von Dauer sein werden — und aus diesen Gründen verlangen die Anleger eine ungewöhnlich hohe Risikoprämie in Form eines Realzinses, der kaum durch die erzielbaren Produktivitätsfortschritte erwirtschaftet werden kann. Es verwundert daher nicht, daß sich die Investoren zurückhalten, die Wirtschaft über Jahre hinweg stagniert und die Arbeitslosenzahlen nach jedem Konjunkturzyklus höher sind als im vorangegangenen. Es mangelt an Vorhersehbarkeit. Der Preismechanismus ist weitgehend außer Kraft gesetzt, weil es den Änderungen der Preise nicht anzusehen ist, ob es sich um eine allgemeine Inflation, seltener auch Deflation, oder um eine Verschiebung in den relativen Preisen handelt. Der Glaube an langfristige Preisstabilität ist verlorengegangen.
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Literatur
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Vgl. Peter-Wilhelm Schlüter: „Die zukünftige Rolle der ECU — die Grenzen einer europäischen Korbwährung“, in Hans-Eckart Scharrer und Wolfgang Wessels (Hrsg.): Das Europäische Währungssystem, Bonn 1983, S. 251 ff.
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Vgl. Istituto Bancario San Paolo di Torino, ECU Newsletter Nr. 4, Februar 1983, S. 5.
A. a. O., S. 262
Vgl. Norbert Berthold: „Das Europäische Währungssystem (EWS), Konzeption und bisherige Erfahrung“, Köln 1981, S. 29 ff, sowie Norbert Kleinheyer: „Kredit- und Beistandsmechanismus des Europäischen Währungssystems — Konsolidierung nur begrenzt empfehlenswert“, in H.-E. Scharrer und Wolfgang Wessels (Hrsg.), Das Europäische Währungssystem, a. a. O., S.217ff.
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© 1983 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Wermuth, D., Ochynski, W. (1983). Kleine Währungsgeschichte. In: Strategien an den Devisenmärkten. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86277-8_1
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