Die Gleichungen des Sternaufbaus

Zusammenfassung

In diesem Kapitel betrachten wir die grundlegenden physikalischen Prozesse, die den Aufbau der Sterne bestimmen, sowie die Gleichungen, die gelöst werden müssen, um die Einzelheiten dieses Aufbaus beschreiben zu können. Gleich zu Beginn ist festzustellen, daß der theoretische Astrophysiker normalerweise nicht versucht, die Eigenschaften eines bestimmten beobachteten Sternes zu berechnen. Wie wir im letzten Kapitel erfahren haben, ist die Anzahl der im Detail beobachteten Sterne zu gering, um ein solches Vorgehen zu rechtfertigen. Stattdessen bemüht sich der Theoretiker, jene Faktoren herauszuarbeiten, die im wesentlichen die Eigenschaften der Sterne definieren, um dann den Aufbau für eine Mannigfaltigkeit möglicher Sterne zu berechnen. Wir werden sehen, daß die Masse und die ursprüngliche chemische Zusammensetzung sowie die seit der Sternentstehung vergangene Zeit die wichtigsten Größen sind. Im folgenden werden wir uns oft auf die Geburt eines Sternes, sein Alter und die chemische Zusammensetzung bei seiner Geburt beziehen. Wenn die Rechnungen für einen Wertebereich von Massen, chemischen Zusammensetzungen und Sternaltern durchgeführt sind, kann man die Resultate mit den allgemeinen Eigenschaften der Sterne vergleichen, nicht aber mit individuellen Eigenschaften bestimmter Einzelsterne. Ein solcher Vergleich ist Gegenstand der Kapitel 5 bis B. Für einen einzigen Stern, die Sonne, besitzen wir aber äußerst detaillierte Beobachtungen, die zu verstehen man schon seit langem sehr intensiv bemüht ist.