Zusammenfassung
Obwohl eine Verfolgung der Kanazukai-Thematik tiefe Einblicke in die traditionelle japanische Lautforschung ermöglicht, wobei die Betrachtung ihrer Begrifflichkeit und Terminologie noch deutlich die sinologische Basis verrät, verlassen wir diesen ohne das Medium der japanischen Sprache und ihrer Lautgeschichte kaum darstellbaren Bereich, um den morphologischen Ansätzen japanischer Sprachauffassung in der Heian-Zeit nachzugehen. Ein Verständnis für die morphologischen Charakteristika des Japanischen war zumindest unter den sinologisch Gebildeten der Heian-Zeit vorhanden, denn in diesen Charakteristika zeigte sich deutlich die Andersartigkeit des Japanischen im Vergleich zum Chinesischen. Ein früher graphischer Reflex war die schon erwähnte Schreibweise der kaiserlichen Erlasse (semmyōgaki), sodann bestand er auch in Glossen zur Dichtanthologie Manyōshū, die dem Poetologen Fujiwara Kintō (966–1041) zugeschrieben werden und in denen die Auslassung von sog.ji vermerkt wird.64 Der Terminus wird gern mit „Partikel” übersetzt und bezieht sich im Japanischen auf die Elemente mit grammatischer Funktion im Gegensatz zu denen mit Nennfunktion. Diese Elemente waren besonders für die japanische Lesung, d.h. Übersetzung eines chinesisch geschriebenen Textes von Wichtigkeit, da sie den morphologischen und syntaktischen Verlauf der japanischen Textversion kennzeichneten.
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Vgl. Yamada Yoshio, Kokugo - gakushi, Tōkyō 1943, S. 309–314.
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© 1982 Westdeutscher Verlag GmbH Opladen
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Lewin, B. (1982). Ansätze zur grammatischen Analyse. In: Sprachbetrachtung und Sprachwissenschaft im vormodernen Japan. Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften, vol G 258. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86250-1_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86250-1_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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