Zusammenfassung
Die Forderung, technischen Wandel nach Maßstäben der sozialen und ökologischen “Verträglichkeit” zu gestalten, ist ein traditionelles Element des Selbstverständnisses der bundesdeutschen Arbeitnehmerorganisationen und deshalb genuiner Bestandteil gewerkschaftlicher Schutz- und Gestaltungspolitik. Das gilt auch, wenn man davon ausgeht, daß der Begriff der “Sozialverträglichkeit der Technik” in seiner heutigen Form erst in der Kernenergiedebatte der 70er Jahre, und zwar durch Meyer-Abich, geprägt worden ist. Gemäß dieser klassischen Definition der Soziaverträglichkeit sollen Techniksysteme “mit der gesellschaftlichen Ordnung und Entwicklung verträglich” sein. In dieser Begriffsbestimmung ist die Ökologieverträglichkeit von Technik durchaus mitenthalten, denn wie könnten Techniksysteme mit menschlichen Bedürfnissen verträglich sein, wenn sie die unverzichtbaren natürlichen Umweltbedingungen menschlichen Lebens beeinträchtigten?!
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Literatur
Bierter, W. 1988: Das Plädoyer für eine demokratische Technikkultur, in: Industriegewerkschaft Metall (Hrsg.), Technologieentwicklung und Techniksteuerung, Materialband 4 der Diskussionsforen “Die andere Zukunft: Solidarität und Freiheit”, Köln.
Kreibich, R. 1986: Die Wissenschaftsgesellschaft, Von Galilei zur High-Tech-Revolution, Frankfurt/Main.
Schumpeter, J.A. 1942: Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie, (New York 1942), 4. Auflage, München 1975, S. 137.
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Welsch, J. (1993). Probleme und Perspektiven sozialverträglicher Technikgestaltung aus gewerkschaftlicher Sicht. In: Eichener, V., Mai, M. (eds) Sozialverträgliche Technik — Gestaltung und Bewertung. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86232-7_7
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Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
Print ISBN: 978-3-8244-4126-6
Online ISBN: 978-3-322-86232-7
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