Zusammenfassung
Bereits im Spätsommer 1959 waren in Heidelberg, Köln und Saarbrücken vom SDS unabhängige sozialdemokratische Hochschulgruppen gegründet worden. So trat z. B. Ende April des Jahres Ingrid Heidermann zusammen mit acht weiteren SDS-Mit-gliedern demonstrativ aus der SDS-Hochschulgruppe Köln aus. Der damalige — allerdings vom SPD-Parteivorstand nicht bestätigte — amtierende Sekretär beim SDS-Bundesvorstand, Wolfgang Hindrichs, schätzte diesen Austritt 1959 folgendermaßen ein:
„Die Sache scheint… planmäßig vorbereitet zu sein, Ingrid H. hat (Oswald Hüller) eingeladen zu einer Gruppensitzung, und da ist dann die ganze Clique demonstrativ ausgetreten. An sich wäre das völlig gleichgültig, mich beunruhigt nur, daß die Heidermann das macht, die doch vermutlich nicht ohne höheres Einverständnis handelt.. “1
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Literatur
Standort ZI 6, Sammlung Jürgen Seifert, Brief von Wolfgang Hindrichs an Monika Mitscher-lich und Jürgen Seifert v. 30.4.1959. Ingrid Heidermann ist die Frau von Horst Heidermann, der damals Referent Waldemar von Knoeringens war.
Gerhard Lambrecht und Hans Schulze wurden Kontakte zur illegalisierten KPD vorgeworfen. Beide waren zu diesem Zeitpunkt bereits aus der SPD ausgeschlossen worden. Vgl. Tilman Fichter/Siegward Lönnendonker, Kleine Geschichte des SDS, Berlin 1977, S. 66.
Vgl. Standort ZI 6, SDS, Anmerkungen und Dokumente Briem, mschr. Rundbrief des SDS-Bundesvorstands vom 8.5.1960 an alle Mitglieder, Landesverbände und Referenten des Bundesvorstands.
debatte. Blätter für Politik und Hochschulfragen, Nr. 6, 18.5.1960, S. 23.
Fichter/Lönnendonker, SDS (Anm. 2), S. 87.
Vgl. Briem, Rundbrief des SDS-Bundesvorstands vom 8.5.1960 (Anm. 3).
SPD-PV-Protokolle 1960, mschr. hektogr. „Grundsatzerklärung“ des „Sozialdemokratischen Hochschulbundes“ (SHB).
Ebd., mschr. hektogr. „Erläuterungen und Arbeitsplanung“ des „Sozialdemokratischen Hochschulbundes“ (SHB).
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 10.5.1960.
Ebd.
Ebd.
Ebd., „Politik unter Studenten“.
Vgl. marburger blätter, Juni 1960 (aus einem Interview Herbert Wehners).
Vgl. Standort ZI 6, Dokumentation zur Spaltung des SDS, oder: „Die erstaunliche Story vom illegitimen Kind der Partei“, Erster Teil, Berlin, Okt. 1960.
Ebd.
Vgl. Fichter/Lönnendonker, SDS (Anm.32), S. 69.
Standort ZI 6, SDS „Kränzchen“ 61/62, mschr. hektogr. Rundschreiben des SDS-Landes-verbandes Berlin v. 8.3.1961. Bericht über eine Sitzung des SDS-Fördererkreises am 2.2. 1961.
Vgl. Günter Kallauch, Der unbequeme SDS…, in: Vorwärts v. 15.7.1960. Laut Jürgen Seifert hat der SDS-Bundesvorstand die Zahl 111 damals frei erfunden: „Wir meinten, eine solche Zahl würde man uns glauben“ (vgl. Brief von Jürgen Seifert v. 24.3.1986, S. 8).
Vgl. Kallauch, Der unbequeme SDS… (Anm. 18).
Vgl. Brief von Jürgen Seifert v. 24.3.1986, S. 2.
Vgl. Dokumentation zur Spaltung des SDS (Anm. 14).
Standort ZI 6, Das Verhältnis SPD/SDS, Brief des SDS-Bundessekretärs v. 22.5.1960 an den Parteivorstand der SPD.
Vorwärts v. 18.6.1960.
Berliner Stimme v. 18.6.1960.
Vgl. SPD-PV-Protokolle 1960, mschr. Protokoll der Sitzung des Parteivorstands am 19.7. 1960, S. 10.
Vgl. ebd., S. 9.
Dokumentation zur Spaltung des SDS, Teil I (Anm. 14), aus einem Brief Waldemar von Knoeringens v. 2.8.1960 an den Bundesvorsitzenden Kailauch über das Zustandekommen des Beschlusses.
SPD-PV-Protokolle 1960, mschr. Protokoll der Sitzung des Parteivorstands am 10.10.1960, S. 1.
SPD-PV-Protokolle 1961, mschr. Protokoll der Sitzung des Partei- und Fraktionsvorstands am 6.11.1961, S. 6.
Vgl. Peter Glotz, Der Weg der Sozialdemokratie, Wien/München/Zürich 1975, S. 28.
Ebd.
Brief von Jürgen Seifert v. 24.3.1986, S. 8.
Standort ZI 6, SDS, XV. o. DK, Frankfurt a. M., 1./2.10.1960. Handschriftliche Liste der Gäste auf der Delegiertenkonferenz. Insgesamt waren laut dieser Liste 48 Gäste auf der DK anwesend.
Ebd., Manuskript des Referats des Bundesvorsitzenden des SDS, Günter Kallauch, S. 2, 16 ff.
Vgl. Gerhard Ziegler, Sozialistische Studenten — arm, aber ungebrochen. Die XV. Delegiertenkonferenz des SDS überwand die Krise und einigte sich auf „Mittelkurs“, in: Frankfurter Rundschau v. 4.10.1960.
Ebd.
Heinrich Popitz/Hans-Paul Bahrdt/Ernst August Jüres/Hanno Kesting, Das Gesellschaftsbild des Arbeiters, Tübingen 1957.
Theo Pirker/Siegfried Braun/Burkhard Lutz/Fro Hammelrath, Arbeiter — Management — Mitbestimmung, Stuttgart/Düsseldorf 1955.
XV. o. DK, mschr. hektogr. Fassung des Referats von Michael Schumann, „Das gesellschaftliche und politische Bewußtsein des Arbeiters“, S, 2 ff.
Vgl. auch Klaus Peter Wittemann, Industriesoziologie und Politik am Beispiel von „Industriearbeit und Arbeiterbewußtsein“, in: Horst Kern/Michael Schumann, Industrie arbeit und Arbeiterbewußtsein, Frankfurt a. M. 1985, S. 323 ff.
XV. o. DK, mschr. hektogr. Fassung des Referats von Helga Gross/Peter Märthesheimer, „Zum politischen Bewußtsein der Studenten“, S. 1.
Ebd., S.32.
Jürgen Habermas/Ludwig von Friedeburg/Christoph Oehler/Friedrich Weltz, Student und Politik, Neuwied 1961.
Ebd.
Ebd., S. 232. Die umfangreiche Gruppe der Unprofilierten unterteilten die Autoren folgendermaßen: „Diejenigen, die keinem der fungierenden Gesellschaftsbilder anhängen und in ihrer politischen Tendenz indifferent oder bloß formaldemokratisch sind, bilden offenbar das Zentrum der Unprofilierten schlechthin; daneben gibt es Flügelgruppen, deren Mitglieder, obschon im allgemeinen unprofiliert, doch ein ‚demokratisches‘bzw. ‚autoritäres‘Moment, sei es im Gesellschaftsbild, sei es in der Tendenz, aufweisen.“
XV. o. DK (Anm. 33), mschr. hektogr. Fassung der Erläuterungen von Werner Gessler zum neuen Hochschulprogramm des SDS.
Ebd., S. 4.
Vgl. ebd., S. 5.
Vgl. neue kritik, Informationen 60/1, Nov. 1960, S. 3 ff.
Vgl. Hochschul-Informationen, 6. Jg., Nr. 10, Okt. 1960, S. 5.
Lothar Bewerunge, „Märtyrer“ mit kommunistischer Sprache. Die sozialistischen Studenten finden keine neue Linie, in: Deutsche Zeitung v. 3.10.1960.
Friedrich Thomas, Sekte, Kader oder Metallgeist? Die sozialistischen Studenten, von der SPD links liegen gelassen — von der IG Metall aufgenommen?, in: Christ und Welt v. 13.10. 1960.
Jürgen Eckner, SDS weiter gegen Adenauer-Politik. Bericht aus Frankfurt/Main, in: forum v. 17.10.1960, S. 4, Rubrik „Westzone“.
Fichter/Lönnendonker, SDS (Anm. 2), S. 169 f.
Das Verhältnis SPD/SDS (Anm. 22), mschr. Grußbotschaft des ersten Bundesvorsitzenden des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes nach 1945, Prof. Dr. Heinz-Joachim Heydorn.
Interview mit Peter von Oertzen am 3.6.1985 in Bann.
Vgl. Brief von Wolfgang Hindrichs v. 30.4.1959 (Ärrm. 1), S. 7.
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Fichter, T. (1988). Konformismus und Nonkonformismus. In: SDS und SPD. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin, vol 52. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86209-9_18
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