Zusammenfassung
Die Notwendigkeit, Konsequenzen von wirtschaftlichen Maßnahmen zu prognostizieren, ist offensichtlich. Gelegentlich sind diese Konsequenzen klar umrissen, aber viel häufiger sind die Ergebnisse der gewählten Maßnahmen ziemlich ungewiß, so daß eine Prognose gemacht werden muß. Nehmen wir das Beispiel der ziemlich großen, seit 1955 bestehenden Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten. Die Regierung ist mit Recht über dieses Phänomen besorgt und versucht, Maßnahmen zur Verbesserung der Lage zu treffen, zum Beispiel durch ein Gesetz über „Depressed Areas“ oder in Form eines drastischen Entscheides, wie z. B. durch die Steuersenkung im Jahr 1964. Es interessiert hier die Frage nach der Auswirkung, die eine solche Steuersenkung auf die Arbeitslosigkeit haben wird. Grob gesehen, ist die Kette der Konsequenzen die, daß die Bevölkerung bei weniger Steuern mehr Geld zum ausgeben besitzt; also wird sie mehr kaufen und es muß mehr produziert werden und somit werden mehr Leute beschäftigt sein. Die genaue Zahl der zu beschäftigenden Leute muß jedoch geschätzt oder prognostiziert werden. Ganz abgesehen davon hat die Maßnahme Nebenfolgen, die ebenfalls berücksichtigt werden müssen. Die Staatskasse wird weniger Geld erhalten, das Defizit wird wachsen, und wieder besteht die Frage, um wieviel. Eine andere Frage, die beachtet werden muß, ist die Auswirkung auf die Zahlungsbilanz. Diese muß auch prognostiziert werden oder man sollte mindestens eine ungefähre Vorstellung über das Maß der Auswirkung haben.
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Literatur
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Theil, H., Boot, J.C.G., Kloek, T. (1971). Prognosen in der Wirtschaft. In: Prognosen und Entscheidungen. Moderne Lehrtexte: Wirtschaftswissenschaften, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86155-9_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86155-9_5
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