Zusammenfassung
Der gesunde Menschenverstand ist nicht immer ganz gestmd. Er formuliert häufig einen recht naheliegenden, aber letztlich irreführenden Einwand gegen ökonomische Instrumente der Umweltpolitik, der gerade an deren zentralem Wirkungsmechanismus ansetzt: Sie laufen praktisch in all ihren Varianten im Grunde darauf hinaus, die Kosten des Umweltverbrauchs im weitesten Sinne in Geldgrößen zu bewerten imd dem Verursacher anzulasten. Diese generelle Charakterisierung gilt unabhängig davon, welche einzelnen Instrumente oder welchen Instrumentmix man wählt und auch unabhängig davon, ob man Umweltpolitik als Produktion eines Gutes “Umweltqualität” betrachtet (Frey 1972) oder ob man sich direkt auf den Verbrauch natürlicher Ressourcen (einschließlich der assimilativen Kapazitäten der Umwelt) bei der Produktion von Gütern und Dienstleistungen konzentriert. Da der Verursacher im technischen Sinne meist der Produzent ist, liegt der häufig geäußerte Einwand nahe, eine ökonomische Umweltpolitik scheitere schon daran (oder werde zumindest in ihrer Wirksamkeit dadurch eingeschränkt), daß die Produzenten in einer Marktwirtschaft die ihnen nach dem Verursacherprinzip angelasteten Kosten des Umweltverbrauchs im Preis an die Konsumenten weitergeben.
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Literatur
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© 1992 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Nutzinger, H.G. (1992). Zur Anwendbarkeit ökonomischer Instrumente in der Umweltpolitik. In: Bartmann, H., John, K.D. (eds) Präventive Umweltpolitik. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86123-8_3
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