Grundtypen von Zugverfestigungskurven

Zusammenfassung

Der Zugversuch gibt Antwort auf die Frage, wie sich ein glatter, schlanker Prüfstab eines Werkstoffes mit der Meßlänge Lq und dem Meßquerschnitt A_o unter einachsiger, momentenfreier, kontinuierlich ansteigender Zugbeanspruchung verhält. Dazu wird die in eine Zugprüfmaschine (vgl. V 23) eingespannte Probe meist mit konstanter Traversengeschwindigkeit verformt. Die sich einstellende Zugkraft F wird in Abhängigkeit von der in Belastungsrichtung auftretenden totalen Probenverlängerung

$$\Delta {\text{L}}_{\text{t}} {\text{ = L}}_{\text{t}} {\text{ - L}}_{\text{0}} $$

((1))

im allgemeinen bis zum Probenbruch registriert. Man erhält so ein Kraft-Verlängerungs-Diagramm, das die in Bild 1a skizzierte Form haben kann. Anfangs besteht bis F = F_eS (Streckgrenzenkraft) ein linearer Zusammenhang zwischen F und Δ L_t. Bei weiterer Steigerung von F nimmt Δ L_t überproportional zu und erreicht bei F = F_m (Maximalzugkraft) den Wert Δ L_t = Δ L_m. Danach tritt unter Kraftabfall auf F_r (Reißkraf t)und lokaler Probeneinschnürung eine weitere Probenverlängerung bis auf Δ L_B, t auf, wonach die Probe bricht und sich eine bleibende Probenverlängerung Δ L_B einstellt.