Zusammenfassung
Daß H. Ostwald von den Vorzügen seiner Betrachtungsweise persönlich überzeugt ist und sich nicht davon wird abbringen lassen, habe ich nie bezweifelt. Unklar bewußte Impulse bei der Forschung entziehen sich selbstverständlich der Diskussion. Doch dürfte über die der Atomistik vorgeworfene Unfruchtbarkeit wohl auch mancher Chemiker anderer Ansicht sein, der die mögliche Zahl isomerer Verbindungen oder die Eigenschaft die Polarisationsebene zu drehen, direkt aus dem Bilde ableitet, das er sich von der Lagerung der Atome macht. Ich meinerseits erlaube mir, darauf hinzuweisen, daß sich Gibbs bei Begründung seiner Sätze sicher molekulare Vorstellungen machte, wenn er auch die Moleküle nirgends in die Rechnung einführte, daß die Sätze über Energie und Entropie von Gasen, verdünnten Lösungen, namentlich aber von einem Gemische eines in Dissoziation begriffenen Körpers und seiner Bestandteile nur durch die Vorstellung gefunden und begründet wurden, daß die verschiedenen Moleküle räumlich nebeneinander existieren, daß endlich auch die neueste elektrochemische Theorie ihren Ausgangspunkt in der rein molekularen Vorstellung Nernsts von der Lösungstension hatte.
Aus den Annalen der Physik u. Chemie. N.F. Bd. 58. S. 595.
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© 1979 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig
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Boltzmann, L. (1979). Zur Energetik. In: Populäre Schriften. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86111-5_7
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