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Zusammenfassung

„Indessen ist zu erkennen, daß trotz des reichlich hervorgebrachten Schrifttums zum Thema Extremismus elementare Aufgaben, deren Lösung eigentlich zu den allerersten Schritten bei der wissenschaftlichen Bearbeitung des Gebietes hätten gehören müssen, noch nicht gelöst waren.“1 Diese Klage der Meinungsforscher Elisabeth Noelle-Neumann und Erp Ring, 1984 im Rahmen einer Untersuchung zum, „Extremismus-Potential unter jungen Leuten in der Bundesrepublik Deutschland“ vorgetragen, hat ihre volle Berechtigung. Sie betrifft die herrschende Unklarheit und Verunsicherung im Hinblick auf jene theoretischen Grundlagen, die der empirischen Untersuchung dringend bedürfen, sollen sie nicht im „luftleeren Raum“ operieren. Der höchst unbefriedigende Kenntnisstand wird durch nichts augenfälliger dokumentiert als durch die verwirrende Vielfalt der Extremismusbegriffe: Handelt es sich um einen heuristisch wertlosen Terminus aus dem Arsenal politischer „Kampfbegriffe“2, oder taugt er auch zur wissenschaftlichen Analyse? Ist er Ausfluß juristischer Dogmatik3, oder eignet er sich als terminologisches Werkzeug des Sozialforschers? Lassen sich „linke“ und „rechte“ Phänomene unter dieser Sammelbezeichnung sinnvoll zusammenfassen, oder verläuft die „eigentliche“ Grenze zwischen „antidemokratischen“ und „antikapitalistischen“ Positionen?4 Wohnt dem Begriff „lediglich eine fallzentrierte, wertungsabhängige Strukturfestigkeit“5 inne, oder besitzt er eine Bedeutung, die die Grenzen politischer Räume und Epochen überschreitet? — Fragen, die einer zusammenhängenden Beantwortung harren.

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References

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Backes, U. (1989). Einleitung. In: Politischer Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86110-8_1

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  • Online ISBN: 978-3-322-86110-8

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