Zusammenfassung
Im folgenden soll ein Aspekt dessen erörtert werden, was in den Gesellschaftswissenschaften seit längerem als Krise des Wohlfahrtsstaates diskutiert wird. Dabei wird die Perspektive überwiegend auf die des Ökonomen begrenzt. Das gilt sowohl für den Gegenstand — die marktwirtschaftliche Ordnungspolitik — als auch für die verwendeten Erklärungsmuster. Ferner ergibt sich eine Begrenzung insoweit, als in erster Linie vor dem historischen und institutionellen Hintergrund der Bundesrepublik Deutschland argumentiert wird. Ausgangsbefund ist die nun schon mehr als ein Jahrzehnt beobachtbare wirtschaftliche Entwicklungsschwäche der meisten westlichen entwickelten Volkswirtschaften. Ihr war selbst mit teilweise hektischer wirtschaftspolitischer Betriebsamkeit bislang nicht beizukommen.
„Wohlfahrt aber hat kein Prinzip, weder für den, der sie empfängt, noch für den, der sie austeilt (der eine setzt sie hierin, der andere darin): weil es dabei auf das Materiale des Willens ankommt, welches empirisch und so einer allgemeinen Regel unfähig ist.“
Immanuel Kant (1798)
Für anregende Kritik danke ich meinen Mitarbeitern, P. Golz, H. Prommer, G. Wegner und H.Wenzel.
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Streit, M.E. (1986). Marktwirtschaftliche Ordnungspolitik im demokratischen Wohlfahrtsstaat. In: Kaase, M. (eds) Politische Wissenschaft und politische Ordnung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86109-2_11
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