Zusammenfassung
Aber all diese Vorsichtsmaßnahmen werden sich als unzureichend erweisen, wenn man nicht noch weiter ausholt. Ich beschließe diesen Teil der öffentlichen Ökonomie mit dem, womit ich ihn hätte beginnen sollen. Das Vaterland kann ohne die Freiheit nicht bestehen, die Freiheit nicht ohne die Tugend, und die Tugend nicht ohne die Bürger; ihr werdet alles bekommen, wenn ihr Bürger heranbildet; geschiehl dies nicht, so werdet ihr nur gemeine Sklaven haben, bei den Staatsoberhäuptern angefangen. Bürger heranzubilden ist jedoch nicht das Werk eines Tages, damit sie es im Mannesalter sind, müssen sie als Kinder unterwiesen werden. Es mag mir darauf geantwortet werden, daß derjenige, der Menschen regieren muß, nicht außerhalb ihrer Natur eine Vollkommenheit suchen darf, deren die Menschen nicht fähig sind; daß er nicht die Absicht haben darf, im Menschen die Leidenschaften zu zerstören, und daß die Ausführung eines derartigen Vorhabens gleichermaßen unerwünscht wie unmöglich wäre.
Jean-Jaques Rousseau, Ausschnitt aus dem Artikel ‚Economie politique‘, der für die von Diderot und d’Alembert herausgegebene ‚Encyclopédie‘ geschrieben und dort 1755 im fünften Band veröffentlicht wurde.
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© 1974 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Rousseau, JJ. (1974). Politische Erziehung. In: Ackermann, P. (eds) Politische Sozialisation. Studienbücher zur Sozialwissenschaft, vol 15. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86106-1_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86106-1_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-21184-8
Online ISBN: 978-3-322-86106-1
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