Zusammenfassung
Als die Frage an mich gestellt wurde, ob ich hier der Nachfolger des italienischen Kollegen sein sollte, der zu einer ganz anderen politischen Familie gehört als ich, habe ich mir zunächst einmal überlegt, was ist das überhaupt, wenn von Europäisierung der Parteien die Rede ist. Was sind überhaupt “Parteien”? Wovon wird gesprochen? Ist es zulässig, den Sammelbegriff “Parteien” hier zu gebrauchen? Ist denn eine Partei wie die französische Kommunistische Partei, die gleichzeitig eine Massenpartei und eine Kaderpartei und irgendwie auch noch eine konspirative Geheimorganisation ist, vergleichbar mit der gaullistischen Partei, die sowohl eine Honoratioren- wie eine Aktivisten-Partei ist; und sollen wir uns überhaupt nur über die Parteien unterhalten, die eine Aussicht haben, bei den gegenwärtigen Wahlsystemen in die nationalen oder gar in das Europäische Parlament zu kommen. Zumindest in Frankreich haben wir eine ganze Reihe von Parteien, die bei dem gegenwärtigen Wahlsystem nicht die geringste Chance haben, in das nationale Parlament zu kommen und auch nicht in das Straßburger, hingegen aber im politischen Leben als Parteien eine gewisse Rolle spielen. Ich will das nicht im einzelnen durchgehen, aber jedenfalls scheint es mir wichtig, daß man sich überlegt, was bedeutet Europäisierung für jeden diesen Typus von Parteien und für jede der verschiedenen Parteien? Unter der Europäisierung der kommunistischen Parteien in Westeuropa stelle ich mir wahrscheinlich etwas ganz anderes vor als unter der Europäisierung z. B. der christlich-demokratischen Parteien.
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© 1980 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Rovan, J. (1980). Europäisierung der Politischen Parteien aus Französischer Perspektive. In: Ellwein, T. (eds) Politikfeld-Analysen 1979. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86100-9_9
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11519-1
Online ISBN: 978-3-322-86100-9
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