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Ist Rasches Wirtschaftswachstum Systemnotwendig ?

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Politikfeld-Analysen 1979
  • 69 Accesses

Zusammenfassung

Mit dem folgenden Beitrag soll das Thema der Arbeitsgruppe aus einer speziellen Perspektive einleitend behandelt werden. Ist rasches Wirtschaftswachstum für wirtschaftliche und/oder politische Ordnungsgefüge westlicher Provenienz (1) systemnotwendig, so hat die im Konkreßthema unterstellte Reduzierung ökonomischen Wachstums für die betroffenen Systeme logischerweise Destabilisierungskonsequenzen, die sich insbesondere auf dem Wege von Wirtschaftskrisen und Massenarbeitslosigkeit, in Form von zerstörerischen Verteilungskonflikten oder auch nur durch die Unmöglichkeit, für ausreichende soziale und militärische Sicherheit zu sorgen, einstellen könnten. Die Absicht, diesbezüglichen Gefahren durch eine Vorwärtsstrategie kräftigen Wirtschaftswachstums vorzubeugen, scheint nach wie vor das wirtschaftspolitische Handeln nicht nur in der Bundesrepublik Deutschland in starkem Maße mitzubestimmen.

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Anmerkungen

  1. Wenngleich sich die überlegungen des Beitrags an westlichen Systemen und insbesondere am Beispiel der Bundesrepublik Deutschland orientieren, heißt dies nicht, daß sie für die Analyse vergleichbarer Probleme in anderen Systemen unfruchtbar wären.

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  2. Einen ersten Höhepunkt erreichte die Debatte schon früher, im Anschluß an die Veröffentlichung düsterer Krisenszenarien durch den “Club of Rome“ (vgl. insbesondere D. Meadows: Die Grenzen des Wachstums, Stuttgart 1972).

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  3. Quellen des Zahlenmaterials dieses Kapitels: Gutachten der Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel: Wirtschaftlicher und sozialer Wandel in der Bundesrepublik Deutschland (im folgenden als “Wandelgutachten11 zitiert), Göttingen 1977, S. 45, 46 und 57; Teilkorrekturen dieser Daten und neuere Zahlen nach Statistiken des Instituts für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung (Nürnberg) und des Sachverständigenrats (Wiesbaden).

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  4. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des realen BIP der OECD-Länder betrug in den 50er Jahren 4,1% und in den 60er Jahren 4,9%. In der ersten Hälfte der 70er Jahre blieb die Bundesrepublik mit ihrer Jahreswachstumsrate von 2,1% sogar hinter dem Durchschnittswert der OECD-Länder ( = 2,7%) zurück.

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  5. Zur Definition des Produktionspotentials vgl. z.B. das Jahresgutachten des Sachverständigenrats von 1978/79, Anhang V.

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  6. Wie unterschiedlich schon das historische Material als Grundlage jeden Versuches der Theoretisierung, aber auch nur der Trendbestimmung, interpretierbar ist, zeigt K. Borchardt: Trend, Zyklus, Strukturbrüche, Zufälle: Was bestimmt die deutsche Wirtschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts, in: Vierteljahrschrift für Sozial-und Wirtschaftsgeschichte, Bd. 64, 1977, S. 145 ff.

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  7. Zur kontroversen Diskussion all dieser Aspekte vgl. z.B. H. v. Nussbaum (Hg.): Die Zukunft des Wachstums, Düsseldorf 1973.

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  8. Noch einen Schritt weiterzugehen und die Möglichkeit sowie die Probleme für längere Zeit negativer Wachstumsraten zu untersuchen, erscheint im folgenden aus sachbedingten und arbeitsökonomischen Gründen unnötig.

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  9. Beispiele für entsprechende Äußerungen finden sich unten im Teilabschnitt 3.

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  10. Die langfristige Normalität ist allerdings keine eindeutig bestimmbare Größe (vgl. dazu die Literatur aus Anm. 6).

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  11. Den folgenden und den in Anlage 1 enthaltenen Angaben über durchschnittliche Wachstumsraten verschiedener Länder liegen eigene Berechnungen an Hand des Zahlenmaterials von S. Kuz-nets zugrunde (vgl. ders.: Modern Economic Growth, New Haven/London 1966, S. 352 f. sowie ders.: Economic Growth of Nations, Cambridge/Mass. 1971. S. 11–14 und 38–40.

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  12. Vgl. S. Kuznets: Modern Economic Growth, a.a.O., S. 35–38 sowie ders.: Economic Growth of Nations, a.a.O., S. 10–27.

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  13. Die Gleichung hat tautologischen und ex post-Charakter; sie ist demnach für abgelaufene Wirtschaftsprozesse immer gültig.

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  14. Eine Ableitung dieser sog. Harrod-Domarsehen Gleichgewichtswachstumsrate findet sich praktisch in jedem Lehrbuch der Wachstumstheorie. Dem Prinzip nach kann diese Gleichgewichtsbedingung in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem erfüllt werden (vgl. dazu P. Hampe: Die ökonomische Imperialismustheorie, München 1976, S. 109–122).

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  15. Diese und. die folgende Hypothese sind insoweit stark vereinfacht, als in der Realität beide Größen, also einerseits die Kapitalproduktivität (bzw. der Kapitalkoeffizient) und andererseits die Investitions-bzw. Sparquote, voneinander nicht völlig unabhängig sind. So wird z.B. eine Abnahme der Investitionsquote in der Regel auch den Kapitalkoeffizienten verändern, je nachdem auf welche Wirtschaftsbereiche sich die verbleibenden Investitionen konzentrieren.

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  16. Vgl. z.B. “Wandelgutachten“, a.a.0., S. 57.

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  17. Die Gleichung ergibt sich aus folgenden Annahmen und überlegungen: In einem 2-Klassen-Modell verteilt sich das Volkseinkommen auf die Löhne der Arbeiter und die Profite der Unternehmer; auf der Verwendungsseite entspricht das Volkseinkommen bzw. das Nettosozialprodukt der Summe der Ausgaben für (Netto-)Investitionen und Konsum; die Arbeiter konsumieren oder sparen ihren Lohn: (1) NSP = L + P (2) NSP = 1+ Gu + Ca (3) L = Ca + Sa; aus (1), (2) und (3) folgt: P = I + Gu + Ga — Ca — Sa.

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  18. Die Abnahme der Ersparnis der Arbeitnehmer wird aus Gründen der Vereinfachung unterstellt; im übrigen sparen die Arbeitnehmer sowieso vergleichsweise wenig; unter der Annahme gleichgewichtiger Wirtschaftsentwicklung müßten sie ihre Sparneigung weiter reduzieren, wenn die Nettoinvestition zurückgeht.

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  19. Auch die Konstanz der Faktorproduktivitäten bzw. der technischen Entwicklung zu fordern, wäre unsinnig, ja mit der menschlichen Natur unvereinbar, denn damit würde geistiger Stillstand verlangt. Nullwachstum kann also realistisch nur als Konstanz des realen Sozialprodukts (allenfalls noch des Sozialprodukts pro Kopf) oder auch des Kapitalstocks verstanden werden.

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  20. Vgl. die Statistischen Jahrbücher für die Bundesrepublik Deutschland; zur Entwicklung des industriellen Anlagevermögens vgl. DIW: Statistische Kennziffern, 10/1975, S. 38.

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  21. “Wandelgutachten11, a.a.O., S. 84 und 4J.

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  22. Vgl. ebd., S. 88.

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  23. Vgl. dazu oben Anm. 19. Die Arbeitsproduktivität steigt sowohl aufgrund (neutraler) technischer Fortschritte als auch bei arbeitssparenden Substitutionsprozessen.

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  24. Vgl. K. Marx: Das Kapital, Bd. 3, in: K. Marx/ F. Engels: Werke, Bd. 25, (Ost-)Berlin 1970, S. 828.

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  25. Vgl. “Wandelgutachten11, a.a.O., S. 47.

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  26. Die Annahme der Verteilungsneutralität entspricht in etwa dem längerfristigen Trend in der Bundesrepublik (vgl. unten Abschnitt 3c); bei Verteilungsänderungen ändern sich auch die Spielräume für Arbeitszeit-und/oder Lohnvariationen.

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  27. Zum Begriff der Reallohnposition, der nichts mit der absoluten Höhe der Reallöhne zu tun hat, vgl. z.B. das Jahresgutachten des Sachverständigenrats von 1978/79, Anhang V.

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  28. Vgl. Süddeutsche Zeitung vom 17.10.1979.

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  29. Vgl. den stenographischen Bericht der 170. Sitzung des Deutschen Bundestages vom 14.9.1979, S. 13527 ff.

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  30. Gemessen an der bereinigten Bruttolohnquote (vgl. “Wandelgutachten“, a.a.O., S. 185).

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Thomas Ellwein

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© 1980 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Hampe, P. (1980). Ist Rasches Wirtschaftswachstum Systemnotwendig ?. In: Ellwein, T. (eds) Politikfeld-Analysen 1979. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86100-9_39

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86100-9_39

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-11519-1

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