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Zusammenfassung

Die Theorie der Persönlichkeit hat in den letzten Jahren in der DDR wie auch in anderen sozialistischen Ländern zunehmend an Bedeutung gewonnen. Ihre Ausarbeitung bildet gegenwärtig einen der Schwerpunkte innerhalb der Sozialwissenschaften1. Das wachsende Interesse an persönlichkeitstheoretischen Forschungsproblemen wird damit begründet, daß die Entwicklung der Persönlichkeit fundamentaler Bestandteil der gesellschaftlichen Umgestaltung sei. Die Theorie der Persönlichkeit soll somit die Zusammenhänge zwischen Persönlichkeitsentwicklung und gesellschaftlichen Prozessen aufdecken. Dabei geht es im Kern gegenwärtig darum, eine allgemeine Theorie der Persönlichkeit zu entwickeln, die die bisher in den verschiedenen Wissenschaftszweigen vorliegenden Ansätze und Ergebnisse integriert und die als Grundlage weiterer Forschung dienen soll. In der westlichen DDR-Forschung sind die in der DDR unternommenen Versuche, eine Theorie der Persönlichkeit zu entwickeln, bisher nicht systematisch untersucht worden. Inhalt und Charakter der persönlichkeitstheoretischen Diskussion lassen jedoch den Schluß zu, daß hier ein Selbstverständigungsprozeß über die Problematik der Individualität in der gesellschaftlichen Transformation stattfindet, so daß dieser Forschungsbereich über ein fachspezifisches Interesse hinaus für die Analyse der gesellschaftlichen Entwicklung grundsätzlich von Bedeutung ist.

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Literatur

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Lemke, C. (1980). Einleitung. In: Persönlichkeit und Gesellschaft. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forchung der Freien Universität Berlin, vol 33. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86063-7_1

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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  • Online ISBN: 978-3-322-86063-7

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