Zusammenfassung
Um der Gefahr zu entgehen, das Denken und Innovieren-Wollen allein unter den Bedingungen vertraut-vertraulicher Rahmen entfalten zu lassen, wird nun der Sprung in unbekannte Argumentationsund Handlungswasser gewagt. Es geht dabei um den Nachvollzug skandinavischer Programme zur Modernisierung herkömmlicher Unternehmen, allerdings mit zwei ’feinen’ Unterschieden zur Bundesrepublik:
Zum einen handelt es sich um staatlich initiierte und geförderte Programme, die in der Zusammenarbeit mit Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften den erforderlichen Wandel betrieblicher Organisationsstrukturen bei verstärktem Einsatz von Mikroelelktronik und veränderten international-ökonomischen Grundlagen unterstützen sollen. Zum anderen liegen diesen Programmen eindeutige Absichten der Demokratisierung betrieblicher Kooperations-, Kommunikationsund Entscheidungsstrukturen zugrunde. Mit anderen Worten: Die angestrebten “Neuen Unternehmen” verzahnen Modernisierung und Demokratisierung eng miteinander. In welchem Umfang das real geschieht und inwieweit sich tatsächlich eine signifikante Differenz gegenüber den bundesdeutschen AGP- bzw. Gesamtmetall-Bemühungen ergeben, wird sich herausstellen. Da sich die folgenden Überlegungen auf traditionelle Unternehmen beziehen, bleiben selbstverwaltete Betriebe ausgespart. Zumindest auf den ersten Blick. Auf den zweiten dagegen nicht mehr total: Die beiden Länder kennzeichnet eine jahrzehntelange sozialdemokratische Tradition, in der Staat, Arbeitgeber und Gewerkschaften ein weniger konfliktvolles Verhältnis zueinander haben als in der Bundesrepublik und in der zudem der Genossenschaftsgedanken weitaus mehr ’gepflegt’ worden ist als in bundesdeutschen Landen. Insofern könnte am Beispiel Schweden und Norwegen die “Vergenossenschaftlichungsthese” (s. o.) hinsichtlich der Arbeitsorganisationen mit Zukunft Unterstützung erfahren, und damit eine tendenzielle Entwicklungsrichtung beschreiben, an der die Selbstverwaltungsbetriebe allemal teilhaben. Dennoch liegt der Schwerpunkt dieses “Blicks über die Grenzen” auf den “Neuen (und modernisierten) Unternehmen”. Dabei greife ich auf Arbeiten zurück, die ich mit Werner FRICKE 1988 in einem Tagungsband publiziert habe.151
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Notes
Jäger 1988 b
Auszug aus Gustavsen 1988, 46 ff, vollständig publiziert in Fricke/Jäger 1988, 39–81
Auszug aus Pälshaugen 1988, 91 ff, vollständig publiziert in Fricke/Jäger 1988, 83–112
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© 1991 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Jäger, W. (1991). Blick über die Grenzen — Zur Kultur betrieblichen Handelns in Schweden und Norwegen. In: Neue Unternehmen und alternative Betriebe. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85986-0_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85986-0_7
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-409-13132-2
Online ISBN: 978-3-322-85986-0
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