Zusammenfassung
Krieg und Gesellschaft: ein historisches ebenso wie ein aktuelles Problem. Der Versuch, relevante Phänomene systematisch zu erfassen und zu vergleichen, trägt zunächst zum Verständnis der Geschichte des Altertums bei, in der Krieg und Herrschaftssicherung durchgehende Grundfragen bilden. Zugleich aber schärft die Auseinandersetzung mit Grundelementen von Konflikt und Konfliktbewältigung in immer wieder andersartigen historischen Konstellationen Blick und Urteil für die eigene Situation. Sachgerechtes und klares Denken bleibt die Voraussetzung richtigen Handelns: „Die Nachteile einer verfehlten technischen Kalkulation sind offensichtlich und klar zu beweisen. Die Folgen einer veralteten Doktrin sind katastrophal, aber nicht sofort erkennbar“17 — wie das die Maginot-Doktrin und Frankreichs Schicksal im Jahre 1940 zeigen.
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Literature
H. Kissinger, Kernwaffen und auswärtige Politik (1959) 16.
Zur Entwicklung der Uniform vgl. O. Koenig, Kultur und Verhaltensforschung (1970) 33–182.
Zum Streitwagen als Feuerkraft und Beweglichkeit zugleich fördernde Innovation: J. Volkmann in: L.v. Wiese (Hrsg.), Die Entwicklung der Kriegswaffe und ihr Zusammenhang mit der Sozialordnung (1953) 67–70;
W H. McNeill, The Pursuit of Power (1982) 9–12.
Frontinus, Stratagemata III 1.
M. I. Finley, Das politische Leben in der antiken Welt (1986) 82.
Die in diesem Essay verwendete Konflikttypologie stützt sich teilweise auf Überlegungen von M.R. Davie, The Evolution of War (1929);
G. Bouthoul, Traité de Sociologie. Les guerres (1959) und Q. Wright, A Study of War (2. Aufl. 1971). Es bedarf kaum der Erwähnung, daß selten ein individueller historischer Konflikt dem Idealtypus genau entspricht; Übergangs- und Mischformen sind die Regel.
Zur Unterscheidung von absolutem und instrumentellem Krieg, die letztlich L. Frobenius’ Kriegsformen des „Kampfes gegen den anderen“und des „Kampfes mit der eigenen Art“(Weltgeschichte des Krieges, 1903, 3–4) wieder aufgreift: H. Speier, Americ. Journ. of Sociology 46 (1940–41) 445–454.
„A Comparative Theory of Military and Political Types“hat D. C. Rapaport, in: S. P. Huntington (Hrsg.), Changing Patterns of Military Politics (1962) 71–101, skizziert. Unser Korrelationstyp 1 und Teilformen des Typs 2 entsprechen Rapaport’s „civilian and military polity“, Typ 2 dem „Praetorian state“; für die „nation in arms“gibt es im Grunde (pace Rapaport 81) nur ein Beispiel — Sparta.
Aristoteles, Pol. 1334 a 15–16.
Platon, Leg. 626 a 4–5. Vgl. auch A. Momigliano, Studies in Historiography (1966) 120;
J.-P. Vernant in: Problèmes de la guerre en Grèce ancienne (1968) 10–12.
Y. Yadin, The Art of Warfare in Biblical Lands (1963) 1;
ähnlich K.E. Boulding, Conflict and Defense. A General Theory (1962) 1.
Vgl. M. Howard, The Causes of Wars (1983) 7: „the phenomenon of war as a continuing activity within human society is one that as a profession we take very much for granted“.
Einblick in die Diskussion um Konfliktverhalten, Aggression und Krieg mit ihren z.T. von prinzipiellen, nicht überprüfbaren Vorannahmen bestimmten Positionen bieten neben E. Fromm, The Anatomy of Human Destructiveness (1973) und I. Eibl-Eibesfeld, Krieg und Frieden aus der Sicht der Verhaltensforschung (1975) die Sammelbände „War: The Anthropology of Armed Conflict and Aggression“(hrsg. von M. Fried, M. Harris, R. Murphy, 1967) und „War. Its Causes and Correlates“(hrsg. von M. A. Nettleship, R. Dale Givens, A. Nettleship, 1975) mit dem Ergänzungsband „Discussions on War and Human Aggression“(1976).
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Maier, F.G. (1987). Folgerungen. In: Neque quies gentium sine armis: Krieg und Gesellschaft im Altertum. Gerda Henkel Vorlesung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85978-5_3
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