Funktionsbedingungen des Leitungs- und Planungssystems und Stellung der volkseigenen Betriebe (VEB)

Zusammenfassung

Die Stellung des Betriebes innerhalb des Systems der Volkswirtschaft und die Struktur der Volkswirtschaft selbst werden maßgeblich von der juristischen und politischen Eigentumsordnung bestimmt. Diese Feststellung, die von allen Ökonomen unabhängig von ihrer ideologischen und weltanschachen Bindung geteilt wird, besagt noch nicht, in welcher Weise die sich in staatlichem, gesellschaftlichem oder privatem Eigentum befindenden Produktionsmittel genutzt, in welcher Form die einzelnen Wirtschaftssubjekte zueinander in Beziehung gesetzt werden. Die Eigentumsverfassung und das auf ihr beruhende, sie gleichsam konkretisierende volkswirtschaftliche Kooperationssystem bedürfen daher einer eingehenden Darstellung, um die Funktion und die Handlungsspielräume des Betriebes zu verdeutlichen. Die Einbettung des Betriebes in den volkswirtschaftlichen und darüber hinaus in den politischen und gesellschaftlichen Gesamtzusammenhang bestimmt nicht nur die Außenbeziehungen des Betriebes, sondern beeinflußt — teils aufgrund juristischer Regelungen, teils aufgrund der faktischen ökonomisch-politischen Zusammenhänge und Abhängigkeiten — auch die innere Struktur und Funktionsweise des Betriebes. Die jeweilige Wirtschaftsverfassung setzt gewisse Daten, die als allgemeine Vorgaben und Zwänge die Betriebsverfassung in ihren prinzipiellen Zügen prägen. Im folgenden werden die sich daraus ergebenden allgemeinen Strukturen des VEB untersucht; die in der DDR durchaus auch zu beobachtenden Besonderheiten spezieller Betriebe werden nur am Rande mitbehandelt. Notwendiger ist eine Analyse der theoretischen und konkreten pohtisch-ökonomischen Rahmenbedingungen, die die Stellung des VEB im volkswirtschaftlichen Gesamtzusammenhang bestimmen.