Zusammenfassung
Es liegt mir daran, auf einige Schwierigkeiten aufmerksam zu machen, die vor allem im Zusammenhang der Deutung und Beschreibung geistiger Phänomene aus dem Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit und der geschichtlichen Entwicklung der Neuzeit überhaupt in ihrem Verhältnis zum „christlichen Mittelalter“mit dem Begriff der Säkularisation verbunden sind. Sie liegen darin, daß dieser Begriff insofern an seiner ursprünglich rechtlichen und politischen Bedeutung der Überführung von Sachen und Gebieten aus geistlicher Herrschaft in weltliche orientiert bleibt, als mit ihm an sich eigenständige Prozesse und Positionen in ihrer geschichtlichen Rück-beziehung auf die religiösen Zusammenhänge, von denen sie sich lösen, gedeutet und so als deren Transformierung und Umsetzung ins Weltliche verstanden werden. K. Löwith (Weltgeschichte und Heilsgeschehen, 1953) hat das moderne Fortschrittsprinzip als Säkularisierung der christlichen Heilsgeschichte und Eschatologie mit der Konsequenz verstanden, daß Fortschritt und Fortschrittsgeschichte inhaltlich weiterhin von der Erwartung christlichen Hoffens und Glaubens leben, ohne diese zu teilen, und so geschichtlich als deren Endform verstanden werden müssen.
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Kauffmann, G. (1972). Diskussion. In: Michelangelo und das Problem der Säkularisation. Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften, vol G 181. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85954-9_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-07181-7
Online ISBN: 978-3-322-85954-9
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