Zusammenfassung
Das Eindrucksvolle an dem vorhergehenden Beispiel ist, daß hier ein Stück Physik, die geometrische Optik eines Linsensystems, in ein Nervennetz eingebaut ist. Aber ich glaube nicht, daß die Linse des Wirbeltierauges eine überzeugende Erklärung für die gekreuzte Wiedergabe der Welt im Vertebratenhirn liefert [7]. Ich habe eine andere Erklärung vorgeschlagen, die von dem einzigen Sinnesorgan ausgeht, das durch eine ungekreuzte projektion in den beiden Hirnhälften abgebildet ist, dem Geruchssinn (Abb. 27). Die beiden Riechstränge führen direkt zur gleichseitigen Hirnhemisphäre. Die Verknüpfungen der Hemisphären mit dem motorischen System verlaufen aber kreuzweise, was bedeutet, daß ein bestimmter Geruch, der zuerst oder stärker auf das eine Nasenloch trifft, sich stärker auf das motorische System der entgegengesetzten Körperseite auswirkt. Das erinnert uns an Schemata wie bei Wesen 2B und 3B, mitsamt all den Eigenschaften, die wir dort diskutierten.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsRights and permissions
Copyright information
© 1986 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig
About this chapter
Cite this chapter
Braitenberg, V. (1986). Geruchsorientierung: Steuerung des Verhaltens mittels symmetrischer Zügel. In: Künstliche Wesen. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85840-5_18
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85840-5_18
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-528-08949-8
Online ISBN: 978-3-322-85840-5
eBook Packages: Springer Book Archive