Zusammenfassung
Der Ausgangspunkt für den begrifflichen Zugang zum Prestigeproblem ist die Feststellung, daß Prestige ein Phänomen ist, das unter zwei entgegengesetzte Einflüsse fällt: unter die autonomen Handlungsorientierungen des Individuums und unter die sozialen Strukturbedingungen des Systems. Wenn Reduktionismus vermieden werden soll, muß ein Weg gefunden werden, beide „Randbedingungen“ für Prestige zugleich zu berücksichtigen. Dabei ist allerdings darauf zu achten, daß es nicht zu einer Verdoppelung des Phänomens kommt. Die multi-dimensionale Perspektive, um die es geht, wird nicht durch eine taxonomische Zerstückelung der sozialen Erscheinungsformen und durch ein unterstelltes Eigenleben ihrer Aspekte realisiert. Es kann insbesondere nicht unser Ziel sein, in Hinsicht auf Sozialprestige von zwei unterschiedlichen Bedeutungen und Wirklichkeiten zu reden, etwa dermaßen, daß ein und dieselbe Person je nach Kontext und Betrachtungsweise mit unterschiedlichem Prestige ausgestattet ist. Zwar können wir zu dem Ergebnis kommen, daß das Sozialprestige eines Menschen aus verschiedenen Komponenten zusammengesetzt ist, die sich unabhängig voneinander untersuchen lassen1. In der endgültigen Analyse aber geht es um die Bestimmung des Integrationsmodus dieser Einzelelemente.
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© 1988 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Wegener, B. (1988). Die Präsuppositionen der Kritik. In: Kritik des Prestiges. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85834-4_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11943-4
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