Zusammenfassung
Die gegenwärtige, kontrovers geführte sicherheitspolitische Debatte in Westeuropa ist, wie wir noch bei der näheren Betrachtung der westeuropäischen Friedensbewegungen sehen werden, durch mehrere nationale Optiken gebrochen und keineswegs einheitlich. Dennoch gibt es auch — und gerade im Verhältnis zu den USA — so etwas wie eine westeuropäische sicherheitspolitische Gesamtperspektive. Dieses „Gesamt“ umfaßt allerdings in erster Linie natürlich nur die Mitglieder der NATO. Ein kurzer und heftiger Vorläufer der gegenwärtigen Debatte war die über den Nutzen und die ethische Bewertung der sogenannten Neutronenwaffe im Jahr 1977. Das häufig aufgegriffene Wort von Egon Bahr, diese Waffe sei deshalb eine Perversion, weil sie Menschen töte, Sachwerte indes relativ unbeschädigt lasse, leitete einen Wandel in der öffentlich oder halböffentlich geführten Legitimations-Diskussion über nukleare Waffensysteme ein. Schon damals drückte diese Nulearpolemik eher das Defizit politischen und ethischen Nachdenkens über Kernwaffen und ihre Funktionen aus, als daß sie es hätte weiterbringen und vertiefen können.
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von Bredow, W., Brocke, R.H. (1987). Probleme der Atlantischen Allianz. In: Krise und Protest. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85832-0_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85832-0_12
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11872-7
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