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Aspekte einer Umsetzung des Konzeptes der konsolidierten Grenzplankostenrechnung in die betriebliche Datenverarbeitung

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Konsolidierte Grenzplankostenrechnung
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Zusammenfassung

Die Verknüpfung von Kostenrechnung und betrieblicher Datenverarbeitung ist schon seit langem Gegenstand der ko-stenrechnungsbezogenen Literatur.1 Vorteile durch den Einsatz der Datenverarbeitung (DV) in der Kostenrechnung allgemein können in der hohen Verarbeitungsgeschwindigkeit, der Berechnungssicherheit und der Möglichkeit, kapa-zipativ unbegrenzte Speicher2 bereitzustellen, gesehen werden.3 Diese Vorteile treffen auch für das Konzept der konsolidierten Grenzplankostenrechnung zu, bedenkt man, daß die schon aus den modellhaften Darstellungen ersichtliche Datenfülle (vgl. insbesondere Modell 5, Kap. V) unter den Bedingungen der Realität, d. h. Hunderten von Kostenstellen und Kostenträgern sowie Tausenden von Kostenarten, ein Ausmaß annimmt, welches eine manuelle Handhabung verbietet. Die beim Einsatz von elektronischen Datenverarbeitungsanlagen (EDVA) stattfindende teilweise Substitution menschlicher durch maschinelle Arbeit und die Möglichkeit der nutzergerechten Zurverfügungstellung aktuellen Datenmaterials, gewinnen für die konsolidierte Grenzplankostenrechnung besondere Bedeutung, besteht doch in einem zentralen Konzept der Unternehmensführung, als welches das in Rede stehende kalkulatorische Rechenwerk gekennzeichnet wurde, die Gefahr einer führungsmäßigen Überlastung der Unternehmensspitze.1

Die unter diesem Kapitel zu behandelnden Diskussionsgegenstände werden durch das Erkenntnisobjekt der Wirtschaftsinformatik erfaßt. Letztgenannter Begriff wird in der Literatur nicht einheitlich diskutiert. Mit Scheer kann unter Wirtschaftsinformatik die “Wissenschaft von Entwurf und Anwendung computergestützter Informations- und Kommunikationssysteme” (Scheer, A. -W.: EDV-orientierte Betriebswirtschaftslehre; 4., völlig neu bearbeitete Auflage; Berlin, Heidelberg, New York u. a. 1990, S. 2; zu einer anderen Begriffsfassung vgl. Stahlknecht, P.: Einführung in die Wirtschaftsinformatik; 4., völlig überarbeitete und aktualisierte Auflage; Berlin, Heidelberg, New York 1989, S. 4; Mertens, P.; Bodendorf, F.; König, W. u. a.: Grundzüge der Wirtschaftsinformatik; Berlin, Heidelberg, New York u. a. 1991, S. 1) verstanden werden. Zwischen der Kostenrechnung im allgemeinen und der Wirtschaftsinformatik bestehen eine Vielzahl von Berührungspunkten (vgl. dazu Mertens, P.; Back-Hock, A.; Fiedler, R.: Verbindungen der Kosten- und Leistungsrechnung zur computergestützten Informations- und Wissensverarbeitung, in: BFuP, 42. Jg., 1990, S. 268 ff., hier insbesondere S. 274 ff.), die auch für die konsolidierte Grenzplankostenrechnung zutreffen. Weil im folgenden aber unter der Vielzahl dieser Schnittbereiche eine strenge Beschränkung auf solche Diskussionspunkte vorgenommen werden muß, die nur im Hinblick auf die konzernspezifische Ausrichtung eines Kostenrechnungssystems Gültigkeit besitzen und aus diesem Grunde auch nur wenige Bereiche der Wirtschaftsinformatik angerissen werden können, wird in der Kapitelüberschift bewußt auf die Nennung des Begriffes ‘Wirtschaf tsinformatik’ verzichtet. Stattdessen soll der weniger weite Begriff der ‘betrieblichen Datenverarbeitung’ gewählt werden. Datenverarbeitung meint dabei die “Verarbeitung von Daten (Zeichen) mit Algorithmen (Verfahren, Methoden) zu neuen Daten (Zeichen)” (Schwarze, J.: Einführung in die Wirtschaftsinformatik; 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage; Herne, Berlin 1991, S. 22). Weil jede Kostenrechnung nach dieser Definition ein System der Datenverarbeitung darstellt, soll der Begriff ‘Datenverarbeitung’ einschränkend gebraucht werden im Sinne der elektronischen Datenverarbeitung (EDV), unter der die “Verarbeitung von Daten mittels elektronischer Geräte (Computer)” (Schwarze, a. a. O., S. 22) verstanden wird.

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Hinweise

  1. Vgl. Bühner, Organisationslehre, a. a. O., S. 94; vgl. dazu auch Minning, C.: Einfluss der computergestützten Informations-und Kommunikationstechnologie auf das menschliche Informationsverhalten; Bern, Berlin, Frankfurt am Main u. a. 1991, S. 201-208; zu den die Entscheidungszentralisation begünstigenden Wirkungen des Einsatzes der betrieblichen Datenverarbeitung vgl. Grochla: Zur Diskussion über die Zentralisationswir-kung automatischer Datenverarbeitungsanlagen, in: ZfO, 38. Jg., 1969, S. 50 f. und Liedtke, U.: Controlling und Informationstechnologie, München 1991 (Zugl.: Frankfurt am Main, Univ., Diss), S. 165-169; ferner: Kubicek, H.: Informationstechnologie und organisatorische Regelungen, Berlin 1975, S. 156-197; Damit wird nicht ausgeschlossen, daß sich der Gebrauch der betrieblichen Datenverarbeitung auch unter anderen Bedingungen der Unternehmensaufbauorganisation und Unternehmensführung (konglomerate Konzernstruktur mit weitgehender Selbständigkeit der einzelnen Konzernbereiche) als nützlich erweist und mit anderen Argumenten begründet werden kann. Man denke hierbei an die Möglichkeiten umfangreicher Datenerfassung und (eigentlicher) Datenverarbeitung auf Ebene der einzelnen — voneinander unabhängigen — Sparten, die infolge der heutigen Verfügbarkeit leistungsstarker und kostengünstiger EDVA möglich ist. (Vgl. dazu Becker, R.: Der Wandel in der organisatorischen Gestaltung beim Einsatz von Informationstechnologien; Frankfurt am Main, Bern, Cirencester 1980, S. 119 ff. und

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  2. Kober, H.: Die Unternehmensstruktur als bestimmender Faktor für Zentralisierung und Dezentralisierung in der Datenverarbeitung, in: HMD, 22. Jg., 1985, Heft 121, S. 50 f.)

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  3. Vgl. Griese, J.: Die Bedeutung von Informationssystemen im internationalen Wettbewerb, in: Wirtschaftsinformatik, 32. Jg. der edv/Angewandte Informatik, 1990, S. 138

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  5. Vgl. dazu auch Klingler, B. F.; Wullenkord, A.: EDV-gestützte Konzernkostenrechnung, in: Controlling, 4. Jg., 1992, S. 2

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  8. Steffen, R.: Kostenrechnung und CIM, in: Männel, W. (Hrsg.), Handbuch Kostenrechnung, Wiesbaden 1992, S. 1216–1220; vgl. zu Integrationsversuchen des Rechnungswesens mit anderen betrieblichen Funktionen weiterhin Plattner, H.; Kagermann, H.: Einbettung eines Systems der Plankostenrechnung in ein EDV-Gesamtkonzept, in: Scheer, A.-W. (Hrsg.), Grenzplankostenrechnung — Festschrift für Hans Georg Plaut zum 70. Geburtstag; 2., durchgesehene Auflage, Wiesbaden 1991, S. 137 ff.; zu Integrationsversuchen innerhalb des Rechnungswesens selbst vgl. Dechert, K.-H.: Erschließung strategischer Erfolgspotentiale durch ein voll integriertes DV-gestütztes Rechnungswesen, in: KRP, o. Jg., 1991, S. 298–301

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  13. Vgl. Kilger, Grundrechnung, a. a. O., S. 428; Die Auffassung Kilgers zur Gestaltung der Grundrechnung ist nicht ohne Widerspruch geblieben. Andere Meinungen beschränken den Umfang der Grundrechnung allein auf die Kostenartenrechnung, (vgl. bspw. Haun, a. a. O., S. 12) Die Kostenstellenrechnung zählt nach diesen Meinungen zu den Sonderrechnungen. Begründet werden kann die Beschränkung der Grundrechnung auf die Kostenartenrechnung damit, “daß Kostenverrechnungen innerhalb der Grundrechnung (wie sie Rahmen der Verrechnung innerbetrieblicher Leistungen durch die Kostenstellenrechnung vorgenommen werden; A. d. V.) die Ermittlung der entscheidungsrelevanten Kosten für andere als die vorgedachten Zwecke unmöglich machen” (Haun, a. a. O., S. 14; vgl. dazu auch die Ausführungen Riebels zum Charakter der Grundrechnung, Riebel: Zum Konzept der zweckneutralen Grundrechnung, in: ZfbF, 31. Jg., 1979, S. 791 ff.)

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  14. Hansen, a. a. O., S. 526; vgl. zur Begriffassung auch: Bayer, R.; Elhardt, K.; Kießling, W.; Killar, D.: Verteilte Datenbanksysteme, in: Informatik-Spektrum, Bd. 7, 1984, S. 1

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  15. Reuter, A.: Verteilte Datenbanksysteme, in: Valk, R. (Hrsg.), Gesellschaft für Informatik: GI Jahrestagung vom 17.–19. Oktober 1988 in Hamburg — Vernetzte und komplexe Informatik-Systeme, Bd. I; Heidelberg, Berlin, New York u. a. 1988, S. 17

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  16. Vgl. Bues, M.: Anforderungen an verteilte Datenbanken, in: HMD, 28. Jg., 1991, Heft 157, S. 37

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  17. Vgl. Chen, P. P.-S.: The Entity-Relationship Model — Toward a Unified View of Data, in: Association of Computing Machinery — Transactions on Database Systems, Vol. 1, No. 1, März 1976, S. 9 ff.; zu den Erweiterungen des Entity-Relationship Modells vgl. Scheer, Wirtschaftsinformatik, a. a. O., S. 32 und die dort angegebene Literatur

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  18. Vgl. Schwarze, a. a. O., S. 156-158 und Tanenbaum, A. S.: Computer-Netzwerke, 2. Auflage, Attenkirchen 1990, S. 139; zur Benutzung von WANs durch Unternehmen als sog. ‘Corporate Networks’ vgl. Reuber, C.: Vernetzung ohne Grenzen, in: Personal Computer, o. Jg., Heft 8, 1992, S. 32–34

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  19. Zu den Funktionen der Schichten ausführlich vgl. Effelsberg, W.; Fleischmann, A.: Das ISO-Referenzmodell für offene Systeme und seine sieben Schichten, in: Informatik-Spektrum, Bd. 9, 1986, S. 280 ff.; Tanenbaum, a. a. O., S. 18-24

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  20. Zu MAP vgl. Kauffels: Rechnernetzwerksystemarchitekturen und Datenkommunikation; 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage; Mannheim, Wien, Zürich 1991, S. 391-397 und Scholz, B.: CIM-Seminar — Heterogene lokale Netze: MAP, in: CIM-Management, o. Jg., 1990, S. 25 ff.

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Rein, M. (1993). Aspekte einer Umsetzung des Konzeptes der konsolidierten Grenzplankostenrechnung in die betriebliche Datenverarbeitung. In: Konsolidierte Grenzplankostenrechnung. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85809-2_6

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