Zusammenfassung
Aus der obigen Betrachtung der existierenden Ansätze der Informationsmodellierung wurden bereits einige Defizite im Hinblick auf die Modellierung schlecht-strukturierter Anwendungsbereiche deutlich, die im folgenden zusammengefaßt werden sollen. Vordringliche Aufgabe der Modellierung ist die Ermittlung und strukturierte Darstellung der originären Informationszusammenhänge der Entscheidung hinsichtlich aller Sichten der Architektur integrierter Informationssysteme. Das Homomorphieprinzip der Modellierung im Hinblick auf den abzubildenden Bereich muß jedoch ergänzt werden um die Beschreibung des Weges für die Bestimmung, welche Bereiche aus Sicht der Anwendung überhaupt relevant sind. Dazu wurden im Laufe der Zeit zahlreiche Methoden und Ansätze entwickelt [193]. Die hier angesprochenen Verfahren unterscheiden sich dabei weniger in der Art der eingesetzten Modellierungskonstrukte als vielmehr in dem Weg, der zur Gewinnung der Informationen und damit zur Konstruktion der entsprechenden Modelle eingeschlagen wird. Die Eignung dieser Verfahren ist dennoch nicht unabhängig vom bearbeiteten Anwendungsgebiet zu sehen. Auf diese Abhängigkeit wurde bereits im Rahmen der Diskussion über die prozeßorientierte und die hierarchieorientierte Funktionssicht hingewiesen.
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Für eine Übersicht vgl. Koreimann, D.S.: Informaüonsbedarfsanalyse 1976, S. 71 ff.
Dabei sind unter diesen Funktionsbereichen jedoch diejenigen auszugrenzen, wo das entsprechende Strukturwissen einfach noch nicht hinreichend konkret erarbeitet wurde. Sie seien hier als pseudo-schlechtstrukturien bezeichnet und nehmen damit keine eindeutige Position in der hier vorgestellten Typologie ein, da sie je nach Ausgang der Strukturierungsbemühungen zu jedem der anderen Typen zugehören können. Gerade solche pseudo-schlechtstrukturierten Bereiche sind häufig der Ansatzpunkt “erfolgreicher” betrieblicher Expertensystementwicklungen. Im Rahmen des Entwicklungsprozesses wurde das Domänenwissen schließlich so strukturiert, daß es auch von den relativ simplen Entwurfsansätzen heute verfügbarer Expertensystemshells effizient bearbeitet werden kann.
Vgl. Gorry, G.A., Scott Morton, M.S.: Framework 1971, S. 55ff.
Vgl. Luconi, F., Malone, T., Scott Morton, M.S.: Expert Systems 1986, S. 12.
Vgl. Scheer, A.-W.: Papierlose Beratung 1991, S. 11.
Die Unterscheidung zwischen den Begriffen “Informaüonsmodell” für das Modell der Metaebene und “Fachmodell” für das Modell der Gegenstandsebene orientiert sich an der Begriffsbildung nach Scheer, A.-W.: Architektur integrierter Informationssysteme 1991, S. 19.
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© 1993 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Spang, S. (1993). Defizite existierender Ansätze der Informationsmodellierung für die Abbildung schlecht-strukturierter Anwendungsbereiche. In: Informationsmodellierung im Investitionsgütermarketing. Schriften zur EDV-Orientierten Betriebswirtschaft. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85742-2_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85742-2_9
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
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