Zusammenfassung
Ich gehöre nicht zu den Veranstaltern und habe mich bisher nicht mit vergleichender Krisenforschung in dem hier gemeinten Sinn beschäftigt. Wohl aber kenne ich die Probleme der Revolutionstheorie, und wenn ich die Referate von Herrn Jänicke und Herrn Rittberger richtig verstehe, so ist das Thema Ihrer Krisenforschung eine weitere Klasse von Phänomenen, von denen Revolutionen ein Spezialfall sind. Es scheint mir in der Tat, daß es den Veranstaltern dieser Konferenz keineswegs darum geht, im Interesse der bestehenden Ordnung Krisen zu ≫managen≪, um revolutionäre Veränderungen zu verhindern. Ihre Fragestellung geht im Gegenteil offenkundig von der Tatsache aus, daß bisher in keinem einzigen Industrieland Revolutionen stattgefunden haben, wenn man die nationalsozialistische ≫Revolution≪ in Deutschland ausnimmt. Sie suchen offenbar nach Wegen, um die Krisen, die in solchen Gesellschaften auftreten, auch dann für tiefgehende gesellschaftliche Veränderungen fruchtbar zu machen, wenn sie nicht zu siegreichen Revolutionen führen.
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© 1973 Westdeutscher Verlag Opladen
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Löwenthal, R. (1973). Diskussionsbeitrag. In: Jänicke, M. (eds) Herrschaft und Krise. Uni-Taschenbücher, vol 189. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85716-3_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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