Zusammenfassung
Definition und Bedeutung. — Mit dem Begriff der Parteipräferenz (P) soll die generalisierte Einstellung des Individuums zu einer bestimmten politischen Partei beschrieben werden. P kann als Resultat von Vergleichsprozessen aufgefaßt werden. Verglichen werden dabei die politischen Überzeugungen und Erwartungen des Individuums mit den politischen Standorten und dem politischen Handeln der Parteien. Nach dieser Konzeptualisierung drückt P die Summe der Erfahrungen des Individuums mit den politischen Parteien aus. Dabei gilt, daß die politischen Überzeugungen und Erwartungen der Individuen kulturell vorgeprägt sind und daß die Erfahrungen mit den politischen Parteien in der Regel auf indirekte Weise Zustandekommen (Primäre Umwelt; Massenmedien). P variiert nach Richtung, Intensität und Stabilität. Der Begriff schließt das für die Wahlforschung wichtige Konzept der Parteiidentifikation als einen besonderen Zustand der P ein. Die Einschränkung der P als generalisierte Einstellung des Individuums zu einer bestimmten politischen Partei soll den Begriff von solchen Einstellungen abgrenzen, die sich auf das Parteiensystem als Ganzes beziehen. Damit wird jedoch nicht ausgeschlossen, daß das Individuum hinsichtlich unterschiedlicher Parteien eines Parteiensystems je spezifische P-en besitzen kann.
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Klingemann, HD. (1983). Parteipräferenz. In: Lippert, E., Wakenhut, R. (eds) Handwörterbuch der Politischen Psychologie. Studienbücher zur Sozialwissenschaft, vol 46. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85710-1_25
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