Zusammenfassung
Begründungszusammenhang. — Gesellschaftlich-politische Ereignisse und Entwicklungen der jüngsten Vergangenheit, wie z. B. Jugendprotest und -apathie, Friedensbewegung, das Entstehen von Subkulturen, von Bürgerinitiativen und von Terrorismus von rechts wie von links, haben im etablierten politischen System beträchtliche Unruhe erzeugt. Mit dem Kanon herkömmlicher politischer Handlungsroutinen war und ist sie nicht mehr zu beseitigen. In der Folge wurde und wird seitens des politischen Systems an die Wissenschaft, speziell an die Sozialwissenschaften, vermehrt die Frage nach Erklärungen dieser Phänomene gestellt. Dies geschieht in der stillen oder auch vernehmlich geäußerten Erwartung, konkrete, politisch handhabbare Hilfestellungen für ein Management der Krisen zu erhalten. Daß die Sozialwissenschaften letztlich aufgrund ihrer selbstgewählten Praxisferne, ihres herkömmlichen Selbstverständnisses und der oft akzidentellen Problemstellungen solche Erwartungen nur unter bestimmten Voraussetzungen und nur zu einem Teil erfüllen konnten und können, braucht an dieser Stelle nicht weiter erläutert zu werden. Unbeschadet dieser Umstände werden die Sozialwissenschaften angesichts immer weniger absehbarer bzw. zunehmend eingeengter Handlungsmöglichkeiten der Politik vermehrt instrumentell herangezogen, um Effektivität und Effizienz (oder auch nur die Existenz) des politischen Systems aufrecht zu erhalten und zu gewährleisten.
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Literatur
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Lippert, E., Wakenhut, R. (1983). Einführung. In: Lippert, E., Wakenhut, R. (eds) Handwörterbuch der Politischen Psychologie. Studienbücher zur Sozialwissenschaft, vol 46. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85710-1_1
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