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Reflexionen über Konzertierung und Politische Steuerungsfähigkeit

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Grenzen politischer Regulierung
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Zusammenfassung

Die Niederlande haben gewiß große Probleme auf dem Arbeitsmarkt zu überwinden gehabt und mußten auf politisch — sozialen ungünstigen beschäftigungspolitischen Bedingungen aufbauen. Ist das aber alles? Reicht diese Konstatierung zur Erklärung der unterschiedlichen Arbeitsmarktperformanzen kleiner Länder aus? Wenn die Niederlande, wie Katzenstein behauptet, flexible politische Bearbeitungsmechanismen besaßen, warum gelang es ihnen dann nicht, zu dem Zeitpunkt als der Spielraum noch groß genug war, die Politikstrategien und -instrumente umzustellen? Warum waren die Niederlande auf die zweite Krise scheinbar ebenso unvorbereitet wie auf die erste?

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Literatur

  1. Unter Steuerungsfähigkeit verstehe ich das Vermögen eines politischen Systems oder der im System handelnden Akteure, wirtschaftliche Abläufe effizient, d.h. mit der optimalen Mischung von Kosten und Nutzen und effektiv, d.h. gemäß den politischen Zielvorstellungen und Zielvorgaben zu beeinflussen.

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  2. Spannweite meint die Anzahl alternativer Handlungsmöglichkeiten des Staates in Politikentscheidungen; Reichweite ist das realisierbare Handlungsergebnis (Hucke 1980:60).

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  3. Whiteley faßt dieses Modell folgendermaßen zusammen (1986: 18): “The central idea of incrementalism is that in the face of the great uncertainties in a political system caused by a lack of information about the state of the world, the behaviour of other actors, and the consequences of particular courses of action, the best strategy is one of caution. The decision maker must move slowly and be ready to correct any errors, something which is easier to do when decisions involve small changes.”

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  4. Positive Koordination definiert Scharpf (1986:187) als “synergistic positive externalities in order to optimize the overall policy performance of a department, of the government as a whole or even of networks of independent organizations. In einer früheren Arbeit definierte er den Begriff als (1973: 86):” simultane Problemverarbeitung für übergreifende Problemzusammenhänge, die umfassende Lösungen erlaubt, welche nicht mit einem Verlust an spezalisierter Information und damit inhaltlicher Qualität erkauft werden. Negative Koordination ist eine “Form der sektoralen Arbeitsteilung” (Scharpf 1973: 90ff), in der Initiativen häufig in dezentralisierten Teilbereichen der staatlichen Organisation ergriffen werden und die Koordination mit anderen Teilbereichen erst nach Formulierung des Vorschlages stattfindet. Die anderen Teilbereiche haben dann lediglich noch die Möglichkeit gewisse unbequeme Punkte abzulehnen oder einfach zuzustimmen. Häufig sind es dann die Eigeninteressen von Akteuren in solchen Teilbereichen, die eine umfassende Koordinationsinitiative erfolgreich blockieren können (siehe auch Mayntz 1985: 102–104).

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  5. Die Ausführungen über die “encompassing organizations” von Olson relativieren diese Aussage allerdings.

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  6. Siehe dagegen Untersuchungen, die gerade versuchen nachzuweisen, daß die positiven wirtschaftlichen Resultate keineswegs durch ein Korporatismuskonzept erklärt werden können: Therborn 1985; Cameron 1984.

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  7. Giddens “Theorie der Strukturierung” bezieht sich auf zwei Dimensionen, die Struktur üblicherweise umfaßt (Giddens 1979: 62): Strukturen zeigen eine “Kontinuität der Interaktion in der Zeit” und sie müssen in der jeweiligen konkreten Situation aktiv strukturiert werden (‘patterning of interaction’). Die Strukturierung selbst ist unmittelbar mit den Handlungen von Akteuren verbunden: (S.69)’The concept of structuration involves that of the duality of structure, which relates to the fundamentally recursive character of social life, and expresses the mutual dependence of structure and agency. By the duality of structure I mean that the structural properties of social systems are both the medium and the outcome of the practices that constitute those systems. Hieraus ergibt sich die Dialektik von “Freiheit und Notwendigkeit”, die auch in Scharpfs Konzept von Institutionen zu finden ist: “structure is both enabling and constraining” (idem), “..every process of action is a production of something new, a fresh act; but at the same time all action exists in continuity with the past, which supplies the means of its initiation. Structure thus is not to be conceptualised as a barrier to action, but as essentially involved in its production.” (1984: 70).

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  8. Der Begriff Innovationskapazität bezieht sich auf Katzensteins Ausgangsthesc der flexiblen Anpassung politischer Systeme an neue Problemlagen. Bin politisches System kann dann als innovativ oder anpassungsfähig bezeichnet werden, wenn es sich als möglich erweist, nach Konstatierung von Steuerungsdefiziten (also systematischem Versagen von politischen Steuerungsinstrumenten in bezug auf ein oder mehrere Zielvariablen wie Preisstabilität oder Vollbeschäftigung) eine Anpassung einzuleiten, die zum Beispiel über eine Reorganisation maßgeblicher Institutionen, einer Ausweitung und Erneuerung des Politikinstrumentariums und einem Kurswechsel in den wirtschaftspolitischen Strategien stattfinden kann, die schließlich eine höhere Chance bietet, die aufgetretenen Steuerungsdefizite zu beseitigen.

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  9. Offe formuliert diesen Gedankengang so (1984:202):Unter Prosperitätsbedingungen liegt es im rationalen Eigeninteresse der Akteure am Tausch teilzunehmen, weil “as long as one participates, one can be at least certain of not losing, of receiving future rewards for present concessions, and of having one’s claims respected as legitimate, because the process of growth itself provides the resources necessary for such compensation.”

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© 1989 Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden

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Braun, D. (1989). Reflexionen über Konzertierung und Politische Steuerungsfähigkeit. In: Grenzen politischer Regulierung. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85660-9_4

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  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag

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