Zusammenfassung
In der Definition von Gewalt und den vorgenommenen Bestimmungen (vgl. Kapitel 2) wird Gewalt ohne einen spezifischen Bezug zu medialen Phänomenen thematisiert. Die in den Medien präsentierte Gewalt ist damit jedoch nicht unberücksichtigt: „Gewalt ist zuallererst ein gesellschaftliches Phänomen und Problem. Nicht ein Medium generiert Gewalt, sondern die Gesellschaft, deren Bestandteil dieses Medium ist.“ (Schorb/Theunert 1984, S. 31) Gewaltdarstellungen in den Medien zu isolieren von real existenten Gewaltphänomenen und -Verhältnissen oder sie unter prinzipiell anderen Aspekten betrachten zu wollen, hieße, das Problem medialer Gewalt zu verkürzen. Medien als funktionaler und konstitutionsbedeutsamer Bestandteil der Gesellschaft sind von gesellschaftlichen Realitäten nicht abzulösen: Sie orientieren sich in ihren Inhalten an alltäglichen Themen und Sachverhalten und ebenso sind ihre Präsentationsweisen in gesellschaftlicher Tradition und Entwicklung von Vermittlungsformen angesiedelt. Bezogen auf mediale Gewaltdarstellungen bedeutet dies, daß sie immer Entsprechungen und Nahtstellen zu real vorfindbarer Gewalt haben. Die im Gewaltbegriff vorgenommenen Bestimmungen gelten deshalb sowohl für reale als auch für mediale Gewaltphänomene. Bei der Analyse letzterer sind jedoch die medienspezifischen Umgangsweisen zu berücksichtigen. Bevor diese Spezifika am Beispiel des Mediums Fernsehen verdeutlicht werden, ist der angerissene Zusammenhang von Medien und Gesellschaft näher zu detaillieren.
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Theunert, H. (1987). Gewalt in Den und Durch die Medien. In: Gewalt in den Medien — Gewalt in der Realität. Schriftenreihe des Institut Jugend Film Fernsehen, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85651-7_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85651-7_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-0594-6
Online ISBN: 978-3-322-85651-7
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