Zusammenfassung
Die Punkte algebraischer Varietäten lassen sich einteilen in solche, in denen die Varietät „glatt“ ist, und in die „Singularitäten“ der Varietät. Dieses Kapitel beschäftigt sich mit verschiedenen Charakterisierungen dieser Begriffe, vor allem durch Eigenschaften der lokalen Ringe in den Punkten der Varietät. Es wird gezeigt, wie durch die Untersuchung der Idealtheorie lokaler Ringe Rückschlüsse auf die Natur der Singularitätenmenge gezogen werden können. Das in Kapitel V begonnene Studium der regulären Folgen wird fortgeführt. Wir erhalten weitere Invarianten noetherscher lokaler Ringe und eine Klasseneinteilung dieser Ringe (vollständige Durchschnitte, Gorensteinringe, Cohen-Macaulay-Ringe). Dieser entspricht eine (grobe) Klasseneinteilung der Singularitäten. Unser besonderes Interesse gilt auch in diesem Kapitel wieder denjenigen Aussagen, die Anwendungen auf vollständige Durchschnitte besitzen.
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Literaturhinweise
Die in § 1 dargestellte Theorie der regulären Punkte von Varietäten und ihrer Beziehung zu den lokalen Ringen geht zurück auf Zariski [84]. Ein wichtiger Satz über reguläre lokale Ringe besagt, daß sie faktorielle Ringe sind. Für diese Tatsache findet man einen einfachen Beweis bei Kaplansky [D]. Allgemeiner ist die Frage, unter welchen Voraussetzungen noethersche lokale Ringe faktoriell sind, Gegenstand zahlreicher Untersuchungen gewesen. Ein Überblick über Resultate zu diesem Thema wird im Vortrag [54] von Lipman gegeben.
Sehr wichtige Invarianten noetherscher lokaler Ringe, die im Text nicht vorkamen, sind die Multiplizität und die Hilbertfunktion. Sie werden in den meisten Lehrbüchern ausführlich behandelt (s. z.B. [E], [F], [G]). Mehr Eigenschaften von Gorensteinringen und Cohen-Macaulay-Ringen als im Text kann man z.B. in Bass [7] oder auch [36] finden. Die Idealtheorie der Gorensteinringe wurde zuerst von Gröbner [28] studiert. Über die Erzeugung von Idealen kann man oft präzisere Aussagen machen, wenn es sich um Ideale in noetherschen Ringen eines speziellen Typs handelt. Eine Zusammenstellung von Resultaten dieser Art enthält die Schrift [69] von Judith Sally.
Die Theorie der Singularitäten ist ein lebendiges, sehr umfangreiches Teilgebiet der algebraischen Geometrie, das enge Berührpunkte mit vielen anderen Zweigen der Mathematik hat. Um einen ersten Überblick über dieses aktuelle Forschungsgebiet zu bekommen, kann man sich die Übersichtsvorträge aus [1] zu diesem Thema ansehen.
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Kunz, E. (1980). Reguläre und singuläre Punkte algebraischer Varietäten. In: Einführung in die kommutative Algebra und algebraische Geometrie. vieweg studium Aufbaukurs Mathematik, vol 46. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85526-8_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85526-8_7
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-528-07246-9
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