Zusammenfassung
In der Außenpolitik behielt Bismarck auch nach der Reichsgründung eine glücklichere Hand, als er sie in der Innenpolitik jemals besessen hatte. Dabei war die Situation Deutschlands nach 1871 keineswegs einfach. Das Konzert der europäischen Mächte, das 1815 auf dem Wiener Kongreß komponiert worden war, basierte auf einem komplizierten Zusammenspiel von Kräften und Gegenkräften, die sich — in der Idealvorstellung Metternichs — am Ende zur Balance, zur Harmonie auswogen. England, Rußland, Preußen und Österreich hatten dieses Mächtekonzert begründet; auf der Aachener Zusammenkunft von 1818 war Frankreich hinzugetreten, nach dem Pariser Frieden von 1856 auch noch die Türkei. Es war ein empfindliches Systemen seiner Empfindlichkeit anfällig gegenüber Störungen und stets in Gefahr, durch Expansionismus oder Hegemoniestreben einzelner oder mehrerer Mächte aus dem Gleichgewicht zu geraten, vielleicht sogar zusammenzubrechen und in einem Großkrieg zu enden, wie es 1914 schließlich geschah.
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© 1983 Leske Verlag + Budrich GmbH, Leverkusen
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Görtemaker, M. (1983). Die Bismarcksche Außenpolitik nach der Reichsgründung. In: Deutschland im 19. Jahrhundert. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85488-9_17
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85488-9_17
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0219-8
Online ISBN: 978-3-322-85488-9
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