Finanzverwaltung (ehem. Finanzdeputation) Fritz Schumacher 1919–1926 Gänsemarkt

Zusammenfassung

1919–26, unmittelbar nach dem Krieg, entstand am Gänsemarkt in Hamburg das Verwaltungsgebäude der Finanzbehörde. Die Funktionen eines Verwaltungsgebäudes geben kaum Anhalte zur Baukörpergliederung. Die Aneinanderreihung immer gleicher Einheiten wird nur durch die Eingangsbereiche und durch einen Gemeinschaftsraum in den oberen Geschossen unterbrochen. Schumacher war also vor allem auf die Materialwirkung des Backsteins, seine ornamentale Verarbeitung und auf die tektonische Gliederung der Wände angewiesen. Wichtigste Elemente der Fassade sind die nach Art der „großen Ordnung“ ausgebildeten, im Rhythmus der Arbeitsplätze und Fenster angeordneten mächtigen Backsteinpfeiler. Die fünfgeschossige Pfeilerfront ist rechts und links eingefaßt durch Wandscheiben und oben durch ein in Pfeilerebene liegendes Geschoß mit Rundbogenfenstern, die sich in gleicher Form in den zurückgestaffelten Dachgeschossen wiederholen. Die aus der Ferne nur bei günstiger Beleuchtung erkennbare plastische Gliederung der Wände ist einfach und zurückhaltend.