Zusammenfassung
Seit Sommer 1984 führt der Berliner Frauenbund 1945 e.V.1 Computer-Weiterbildungslehrgänge für Berufsrückkehrerinnen aus Büro- und Verwaltungsberufen durch.
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Literatur
Der Berliner Frauenbund 1945 e.V. (im folgenden BFB) wurde unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg von der Historikerin Agnes von Zahn-Harnack gegründet, als Nachfolge-Organisation des Bundes Deutscher Frauenvereine, der sich 1933 auflöste, um der Gleichschaltungspolitik der Nationalsozialisten zu entgehen. Das Engagement des BFB liegt schwerpunktmäßig in den Bereichen — Strategien gegen Frauenerwerbslosigkeit, — Frauen und Neue Technologien, — Frauen in den Medien, — Gewaltloser Widerstand als weibliche Friedensstrategie, — weibliche Lebensplanung nach dem 40. Lebensjahr, — unentdeckte Geschichte der Frauenbewegung (der BFB verfugt über eines der umfangreichsten Archive der „alten“ Frauenbewegung). Finanziert werden die Lehrgänge von der Frauenbeauftragten des Berliner Senats.
So sank der Frauenanteil in den Büroberufen seit 1980 um 5 %. V.a. Schreibkräfte, Bürohilfskräfte und Stenotypistinnen wurden „wegrationalisiert“. Frauen sind in diesem Bereich mit Quoten von 6,5 % häufiger arbeitslos als Männer (4,1 %). Vgl. hierzu: Dirrheimer u.a., „Mikroelectronic, Technology and Vocational Training for Women“, Arbeitspapier für das Colloquium „Femmes, Nouvelles Technologies et Formations Professionelle“, veranstaltet vom Ministére des Droits de la Femme, Paris 1982, S. 8.
Diese Erfahrungen gelten auch für die BRD. Vgl. hierzu: Dickmann, E.: Der Beruf der Bibliothekare und die Automation, in: Hochschultage Berufliche Bildung 1980, Bremen 1981, S. 216–225.
Vgl. hierzu: Equality Issues and the New Technologies, Workshops, Oct. 1, 1983, National Organization of Women, Washington D.C. 1983, Gilliland, K.: Equals in computer technology. In: The Computing Teacher, April 1984, 11/8, S. 42 ff. und Brecher, D.: The Women’s Computer Literacy Handbook. New York und Scarborough, Ontario, 1985.
Die ILO prognostiziert für die nächsten 10 Jahre einen rationalisierungsbedingten Rückgang von 25 % aller Büro-und Verwaltungsarbeitsplätze im Privat-und von 38 % im öffentlichen Sektor der Bundesrepublik. Vgl. hierzu Gottsleben, V.: Nicht formal Qualifizierte am Arbeitsplatz, in: MittAB, Nr. 14, 1981, H. 2, S. 100.
Neuesten Schätzungen zufolge werden in den nächten 5 Jahren ca. 70 % aller Arbeitsplätze in der Bundesrepublik wenigstens Grundkenntnise in Datenverarbeitung, Informatik und Elektronik verlangen. Vor Projektbeginn wurde für Berlin eine entsprechende Arbeitsmarktanalyse vorgenommen.
Hierzu gehören Unterrichtseinheiten wie z.B.: Vernetzung, „Künstliche Intelligenz“, Computerlogik vs. menschliche Logik, Datenschutz, Personal-Kontrollsysteme, Rationalisierung infolge des Einsatzes Neuer Technologien etc.
Unterrichtsthemen des allgemeinbildenden Unterrichts sind z.B.: Frauen und Technik, Geschichte der Technikentwicklung, Geschichte der Frauenerwerbsarbeit, Geschichte der Büroberufe, Bewerbungstraining, Arbeitsrecht, Arbeitszeitformen, Tele-Heimarbeit, Rationalisierungstendenzen, Weiterbildungsmöglichkeiten, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Scheidungsrecht.
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Wielpütz, R., Schefer, G. (1990). Keine Angst vor Computern — Kritische Computerweiterbildung für Berufsrückkehrerinnen. In: Schorb, B., Wielpütz, R. (eds) Basic für Eva?. Schriftenreihe der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur in der Bundesrepublik e.V., vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85408-7_8
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