Deutsche Journalisten-Union (dju): Modell für eine künftige Aus- und Weiterbildung der Journalisten

Zusammenfassung

Die Bundeskonferenz der dju hat vom 9. bis 11. November 1973 auf der Grundlage des Entwurfs der Kleinen Kommission und der Ergebnisse der Arbeitstagung Journalistenausbildung am 20./21. Oktober 1973 in Mainz ein erweitertes Modell für eine künftige Aus- und Weiterbildung der Journalisten beschlossen, das sie zur Diskussion stellt. Dieses Modell wird nicht unabhängig vom allgemeinen gesellschaftspolitischen Fortschritt zu verwirklichen sein. Neben den selbstverständlichen Bemühungen, für die gegenwärtig Betroffenen die Volontärsausbildung entscheidend zu verbessern, kommt es vorrangig darauf an, die Volontärsausbildung in ihrer bisherigen Form abzuschaffen. Das heißt, sie aus der alleinigen Verfügungsgewalt privatwirtschaftlicher Verlage völlig herauszulösen und in eine Ausbildung an Gesamthochschulen zu überführen. Solange das Volontariat den Weg in den Journalistenberuf darstellt, kommt es darauf an, die tarifvertraglich vereinbarten Richtlinien für die Volontärausbildung zu verbessern, entsprechende Bestimmungen für die geplante Novellierung des Berufsbildungsgesetzes anzustreben und dafür zu sorgen, daß diese Bestimmungen in allen Verlagen befolgt werden. Zu den notwendigen Verbesserungen gehört insbesondere die Einführung überbetrieblicher Lehrgänge, an denen die Volontäre aus sämtlichen Redaktionen einer Region während der gesamten Dauer ihres Volontariats regelmäßig nach dem Muster der Berufsschulpflicht teilnehmen müssen. Solche Verbesserungen können längerfristig zur Verwirklichung des hier vorgestellten Modells beitragen.