Schlußbemerkungen

Zusammenfassung

In der sozialwissenschaftlichen Literatur über die Länder des,,realen Sozialismus“ist die Kontroverse um den in diesen Gesellschaften entstandenen Typus von Herrschaft in der Zeit, in der diese Arbeit entstand, durch neuere Beiträge wieder angefacht worden. Insbesondere die Untersuchungen von Bahro und Konrád/ Szelényi über die Sozialstrukturentwicklung dieser Länder, die sich von westlichen Arbeiten nicht zuletzt dadurch unterscheiden, daß die Verfasser auf die eigene Anschauung zurückgreifen konnten, haben die Diskussion über die Stellung der Intelligenz und ihr Verhältnis zur Arbeiterklasse in den sowjetsozialistischen Gesellschaften wiederbelebt. Arbeiten, die sich mit der Rolle der Intelligenz in den osteuropäischen Gesellschaften beschäftigen, sind für den westlichen Leser auch deshalb von Interesse, weil sie manche Berührungspunkte mit der in der westlichen Soziologie seit längerem geführten Diskussion über die gesellschaftliche Funktion und Stellung der akademisch Gebildeten in hochentwickelten Industriegesellschaften aufweisen. Soziologen, wie z. B. Bell oder Gouldner, vertreten ähnlich wie Konrád/Szelényi die Auffassung, daß die Intelligenz in beiden Gesellschaftssystemen zu einer neuen herrschenden Klasse avanciere und die traditionellen Machteliten ablösen werde.