Zusammenfassung
Aus der Sicht marxistisch-leninistischer Soziologen gliedert sich die Sozialstruktur sowjetsozialistischer Gesellschaften in die Grundklassen der Arbeiter und Genossenschaftsbauern, in die Intelligenzschicht sowie in andere Gruppen und Schichten, die teils im Verlauf der sozialistischen Transformation neu entstanden sind, teils als Relikte aus vorrevolutionärer Zeit weiter existieren. Diese Sichtweise, die mit dem Aufkommen einer empirischen Sozialforschung in der DDR zu Beginn der sechziger Jahre einer soziologischen Reflexion zugänglich wurde, hat ihre ideologischen Wurzeln in der Stalinzeit. Sie gründet sich auf die Mitte der dreißiger Jahre von Stalin formulierte „Erkenntnis“, daß die Sowjetgesellschaft nach der Verstaatlichung der Industrie, der Kollektivierung der Landwirtschaft und der Herausbildung einer „neuen“ Intelligenz aus nicht-antagonistischen Klassen und Schichten bestehe1. Stalin begründet die Differenzierung von Arbeitern und Genossenschaftsbauern als „Klassen“ mit den beiden unterschiedlichen Formen des Eigentums — Volkseigentum und Kollektiveigentum —, denen eine klassenprägende Bedeutung zukomme. Die Intelligenz hingegen bezeichnet er lediglich als besondere soziale „Schicht“, da sie sich nicht durch eine besondere Stellung zum Eigentum, sondern nur durch den spezifischen Charakter ihrer Arbeit von den beiden Grundklassen der Gesellschaft abhebe2.
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Literatur
W. Schneider (Autorenkollektiv, Die Arbeiterklasse und der Annäherungsprozeß der Klassen und Schichten, Berlin [DDR] 1979, S. 7 ff.) zeigt, daß die Auffassung, im Sozialismus existierten nicht-antagonistische Klassen, einen Bruch mit der Marxschen und Leninschen Sozialismusvorstellung bedeutet. Er nimmt damit allerdings eine in der DDR-Soziologie sonst kaum vorzufindende Position ein. Der Marxsche Sozialismusbegriff hat jedoch bereits durch Lenin eine grundlegende Veränderung erfahren.
Vgl. z. B. B. Rabehl/W. Spohn/ U. Wolter, Halbheiten in der Überwindung des Leninismus. Zur Leninkritik des Projekts Klassenanalyse, in: Probleme des Klassenkampfs, 4. Jg. (1974), Nr. 1, S. 1 ff.
Schon Lenin bezeichnete die „Spezialisten“ als eine „besondere soziale Schicht, die bis zur Errichtung der höchsten Entwicklungsstufe der kommunistischen Gesellschaft eine besondere Schicht bleiben wird“. W. I. Lenin, Werke, Bd. 33, Berlin (DDR) 1966, S. 180.
Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Soziologie, hrsg. von G. Aßmann u. a., Berlin (DDR) 1977, S. 31.
F. Behrens, Produktive Arbeit in der sozialistischen Gesellschaft, in: Einheit, 16. Jg. (1961), Nr. 11/12, S. 1687.
Vgl. auch H. Maier, Das Wechselverhältnis von produktiver und nichtproduktiver Arbeit als theoretisches und praktisches Problem bei der Schaffung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft, in: Wirtschaftswissenschaft, 23. Jg. (1975), Nr. 11, S. 1634.
Vgl. E. Heilhecker, Probleme der strukturellen Veränderung der Arbeiterklasse in der DDR unter den Bedingungen der wissenschaftlich-technischen Revolution, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig, 18. Jg. (1969), Nr. 4, S. 572.
Vgl. Lötsch, M./R. Weidig, Probleme der Beziehungen zwischen Arbeiterklasse und Intelligenz bei der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 21. Jg. (1973), Nr. 8, S. 947 ff.
Vgl. S. Grundmann, Zur Entwicklung der Intelligenz bei der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 24. Jg. (1976), Nr. 6, S. 663, Fußnote 7. Grundmann trifft folgende Unterscheidung: Vorwiegend körperliche Arbeits ist nach meiner Auffassung körperliche Arbeit von mittlerer oder großer Schwere bei gleichzeitig sehr wenig reproduktiv- und schöpferisch-geistigen Anforderungen. Leisten Werktätige körperliche und anspruchsvolle geistige Arbeit, so gehören diese m. E. nicht zur Kategorie der,vorwiegend körperlich Tätigen. Entsprechendes gilt für die,vorwiegend geistig Tätigen.,Vorwiegend geistige Arbeit ist geistige Arbeit bei faktischem Fehlen von körperlicher Arbeit(ebd.).
Vgl. Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Soziologie, S. 307.
Auch Konrád/Szelényi, die sich ansonsten gegen eine statistische Reduktion des Intelligenzbegriffs wenden, meinen, daß die statistische Intelligenzdefinition „einen gewissen approximativen Wert“ hat. Vgl. Konrád, G./I. Szelényi, Die Intelligenz auf dem Weg zur Klassenmacht, Frankfurt a. M. 1978, S. 43; s. auch Anmerkung 1/21.
Vgl. Heilhecker, Probleme (Anm. 1/5).
H. Taubert, Die führende Rolle, die Funktion und Struktur der Arbeiterklasse im entwickelten gesellschaftlichen System des Sozialismus, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 16. Jg. (1968), Nr. 11, S. 1303.
Vgl. Tauberts Beitrag auf dem 1. Soziologentag der DDR im November 1969, in: Soziologie im Sozialismus, Berlin (DDR) 1970, S. 184.
Lötsch/Weidig, Probleme der Beziehungen zwischen Arbeiterklasse und Intelligenz (Anm. 1/6), S. 949.
Vgl. H. Rabe, Zur Konzeption der Sozialstruktur der sozialistischen Gesellschaft und zur Definition der Arbeiterklasse im Sozialismus, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität, 26. Jg. (1977), Nr. 1, S. 99 ff.
Lötsch/Weidig, Probleme (Anm. 1/6), S. 951.
Vgl. Teil I, Kap. 4.
Mit Bahro und Wesolowski werden Positionen der Sozialstrukturanalyse osteuropäischer Gesellschaften in die Entwicklung des eigenen Forschungsansatzes einbezogen, die sich — mit unterschiedlicher politischer Stoßrichtung — den ideologischen Begrenzungen des in der DDR-Soziologie verwendeten Klasse-Schicht-Konzepts entziehen. Beide Autoren werden an dieser Stelle deshalb vorgestellt, weil ihre Überlegungen in die Ausarbeitung der unten (s. S. 31ff.) diskutierten zentralen Kategorien der Sozialstrukturanalyse eingehen.
Wesolowskis Argumentation steht hier beispielhaft für eine Kritik an der Verwendung der Kategorie „Arbeiterklasse“. Die daraus für die empirische Untersuchung zu ziehenden begrifflichen Folgerungen werden an anderer Stelle dieser Arbeit am Beispiel A. Hegedüs aufgewiesen (vgl. Teil I, Kap. 4).
Vgl. W. Wesolowski, Classes, strata and power, London 1979, S. 104.
Vgl. ebd., S. 120.
Vgl. I. Szelenyi, The Position of the Intelligentsia in the Class Structure of State Socialist Societies, in: Critique, (Winter/Spring) 1978/79, Nr. 10/11, S. 51 ff. Szelenyi hat zusammen mit Konrád eine eigene Interpretation der Sozialstruktur sowjetsozialistischer Gesellschaften vorgelegt, in der der Intelligenz die strukturelle Position einer Klasse zugesprochen wird. Die osteuropäischen Planwirtschaften bildeten ein ganzheitliches Zivilisationsmodell, „an dem die Schicht der Ökonomen und Technokraten, die de facto die zentrale Umverteilung durchführen, die Staatsverwaltungs- und politische Bürokratie, die das reibungslose Funktionieren der Redistribution gelegentlich auch durch Polizeigewalt garantiert, weiterhin die Intelligenzschicht der Ideologen, Wissenschaftler und Künstler, die die Gedankenwelt und das Ethos der Redistribution produzieren, konservieren und verbreiten, gleichrangigen Anteil haben“. Konrád/Szelényi, Die Intelligenz auf dem Weg zur Klassenmacht, S. 225. Die Autoren haben jedoch Schwierigkeiten, den Klassenzusammenhalt der verschiedenen Intelligenzgruppen nachzuweisen und ihr soziales „Gegenüber“ eindeutig zu identifizieren.
R. Bahro, Die Alternative. Zur Kritik des real existierenden Sozialismus, Frankfurt a. M. 1977, S. 285.
Ebd., S. 284.
Daß mit dem Gebrauch des Begriffs des Gesamtarbeiters gleichwohl ungelöste Probleme verknüpft sind, zeigt die nicht näher erläuterte synonyme Verwendung so unterschiedlicher Begriffe wie „gesellschaftlicher“, „industrieller“und „produktiver“Gesamtarbeiter.
Bahro, Die Alternative, S. 202.
Ebd., S. 238.
Ebd., S. 254.
Vgl. Teil I, Kap. 4.
Bahro, Die Alternative, S. 284.
Die Bezeichnung „politische Klasse“wird hier im Sinne G. Moscas verwendet. Mosca sah jedes soziale Gebilde in Herrschende und Beherrschte gegliedert. Die herrschende Klasse einer Gesellschaft, die zugleich Monopolinhaber der politischen Macht ist, bezeichnet er auch als politische Klasse. Vgl. hierzu D. Herzog, Politische Karrieren, Opladen 1975, S. 24; vgl. auch G.-J. Glaeßner/I. Rudolph, Macht durch Wissen, Opladen 1978, S. 44, Fußnote 64.
Vgl. H. Steiner, Methodologische Voraussetzungen für die Analyse der Gesellschaftsstruktur, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 14. Jg. (1966), Nr. 7, S. 856 ff.; Taubert, Die führende Rolle (Anm. I/11).
Vgl. hierzu M. Mauke, Die Klassentheorie von Marx und Engels, Frankfurt a. M. 1970, S. 12. Es ist nicht das Anliegen dieser Studie, den Herrschaftsbegriff in seiner Bedeutungsvielfalt zu untersuchen. Das Eigentumsverhältnis wird hier lediglich als ein herrschaftskonstituierendes Merkmal unter anderen angesehen. Die spezifische Durchdringung von Ökonomie und Politik in den sowjetsozialistischen Gesellschaften erfordert m. E. eine Ausweitung des Marxschen Herrschaftsbegriffs über die ökonomische Ebene hinaus. Der Verf. teilt die Auffassung von G. Meyer (Bürokratischer Sozialismus, Stuttgart 1977, S. 25), daß die Aneignung fremder Arbeit durch die Herrschenden eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für die Konstitution von Herrschaft in sozialistischen Systemen ist. Eine weiterführende soziologische Begriffsbestimmung hätte den Zusammenhang von Herrschaft und Bürokratie zu reflektieren. Die vorliegende Untersuchung beschränkt sich auf die herrschaftssoziologischen Implikationen der Kategorien Eigentum und Leitung.
Neben Steiner weist auch Handke darauf hin, daß „selbst nach der Herstellung der formalen Gleichheit zum Eigentum an den Produktionsmitteln… eine längere Entwicklungsetappe notwendig [sei], um die tatsächliche Gleichheit herzustellen“. H. Handke, Einige Fragen des dialektischen Wechselverhältnisses von Klassen- und Schichtmerkmalen, in: Zur Sozialstruktur der sozialistischen Gesellschaft, Berlin (DDR) 1974, S. 151.
Der demokratische Zentralismus wird in der DDR als ein grundlegendes Organisations- und Leitungsprinzip der Gesellschaft betrachtet, das sich auf allen Ebenen der Leitung realisiert. Auf der Betriebsebene bedeute dies eine „Verbindung von zentraler staatlicher Leitung und Planung und Eigenverantwortung der Betriebe, von persönlicher Verantwortung und Entscheidungsbefugnis der Leiter (Prinzip der Einzelleitung) und der Teilnahme der Werktätigen an der Leitung und Planung der betrieblichen Aufgaben“. Grundlagen der marxistisch-leninistischen Soziologie, hrsg. von G. Aßmann/R. Stollberg, Berlin (DDR) 1977, S. 215. -Die Bindung der nachgeordneten Instanzen an die Weisungen der übergeordneten, das Verbot, alternative Positionen in organisierter Form zur Diskussion und Abstimmung zu stellen (Fraktionsverbot), die Manipulation der Wahlen durch Einheitslisten bzw. Vorauswahl und/oder Bestätigung der Kandidaten durch die zentralen Instanzen sowie die Konzentration der wesentlichen Entscheidungen beim hauptamtlichen Funktionärsapparat führen jedoch zu einer Kumulation politischer und ökonomischer Macht in der Führungsspitze des politischen Systems. Für den „normalen“Werktätigen bleiben im wesentlichen nur sehr allgemeine Diskussions- und Kritikmöglichkeiten in organisatorisch vorgegebenem Rahmen, die weniger die Entscheidungsfindung als die Durchführung von Entscheidungen betreffen. Vgl. K. Belwe, Mitwirkung im Industriebetrieb der DDR, Opladen 1979, S. 48 f.
I. Rudolph, Kader — Intelligenz — Elite, in: Deutschland Archiv, Sonderheft 1979, S. 133.
Vgl. Belwe, Mitwirkung. Eine eigenständige Analyse des für die Herrschaftsproblematik wichtigen Interessenaspekts kann im Rahmen dieser Studie nicht geleistet werden.
Bahro, Die Alternative, S. 380. „In Gestalt von Leitung, Verwaltung und Produktionsvorbereitung ist tatsächlich nahezu alles für den Reproduktionsprozeß direkt relevante Wissen dem unmittelbaren Arbeits- und Lebensprozeß gegenübergestellt. “
Vgl. ebd., S. 418.
K. Marx/F. Engels, Die deutsche Ideologie, in: K. Marx/F. Engels, Werke, Bd. 3, Berlin (DDR) 1969, S. 22.
Vgl. H. Taubert, Sozialistisches Eigentum und führende Rolle der Arbeiterklasse, in: Deutsche Zeitschrift fir Philosophie, 21. Jg. (1973), Nr. 12, S. 1439.
Marx/Engels, Die deutsche Ideologie, S. 32.
Vgl. Mauke, Klassentheorie, S. 27.
Vgl. M. Lötsch, Über die soziale Struktur der Arbeiterklasse, in: Soziologische Probleme der Klassenentwicklung in der DDR, Berlin (DDR) 1975, S. 97.
Ebd.
Vgl. Bahro, Die Alternative, S. 171 ff.
K. Marx, Theorien über den Mehrwert, in: K. Marx/F. Engels, Werke, Bd. 26.1., Berlin (DDR) 1965, S. 256.
In der von marxistischer Seite geführten Diskussion lassen sich zwei Positionen grundsätzlich voneinander unterscheiden: Die eine Position geht von einem Doppelcharakter der „konkreten Arbeit“bei diesen Beschäftigtenkategorien aus. Sofern Lohnarbeit existiere, sei zwar der größte Teil der Leitungsfunktionäre in seinen Interessen mit der Arbeiterklasse verbunden, jedoch entspringe,,aus ihrer konkreten Arbeitsfunktion ein Gegensatz zu den Lohnarbeitern der materiellen Produktion“. (Vgl. Klassen- und Sozialstruktur der BRD 1950–1970, hrsg. vom Institut für Marxistische Studien und Forschungen, Teil I, Frankfurt a. M. 1973, S. 94.) Deshalb zählt der Verf. diese Personengruppe zu den lohnabhängigen Mittelschichten. Eine andere Position geht von der ökonomischen Formbestimmtheit der Arbeit als Bestimmungsfaktor der Klassenzugehörigkeit aus und zählt deshalb alle Teilgruppen des produktiven Gesamtarbeiters, sofern sie den Gesetzen der Lohnarbeit unterworfen sind und ihnen keine der Kapitalakkumulation dienenden Revenueteile zufließen, zur Arbeiterklasse. Vgl. N. Beckenbach u. a., Klassenlage und Bewußtseinsformen der technisch-wissenschaftlichen Lohnarbeiter, Frankfurt a. M. 1973. Hordeder bemängelt an diesen Positionen die Absolutheit des ökonomischen Aspekts. Er kritisiert, daß die nach wie vor bestehenden Unterschiede zwischen Arbeitern und Ingenieuren verwischt und der Aspekt der Status-Differenzierung innerhalb der „technischen Intelligenz“vernachlässigt werde. Vgl. G. Hortleder, Ingenieure in der Industriegesellschaft, Frankfurt a. M. 1973, S. 31, 59. 48 „Dieser Scheidungsprozeß beginnt in der einfachen Kooperation, wo der Kapitalist den einzelnen Arbeitern gegenüber die Einheit und den Willen des gesellschaftlichen Arbeitskörpers vertritt. Er entwickelt sich in der Manufaktur, die den Arbeiter zum Teilarbeiter verstümmelt. Er vollendet sich in der großen Industrie, welche die Wissenschaft als selbständige Produktionspotenz von der Arbeit trennt und in den Dienst des Kapitals preßt. “Marx, K./F. Engels, Werke, Bd. 23, Berlin (DDR) 1962, S. 380.
Ebd., S. 351.
Grundmann, Entwicklung der Intelligenz (Anm. I/7), S. 666.
Ebd., S. 667.
P. P. Amelin, Intelligenz und Sozialismus, Berlin (DDR) 1974, S. 243.
Vgl. Grundlagen der marxistisch-leninistischen Soziologie, S. 160 f.
Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Soziologie, S. 398.
Grundlagen der marxistisch-leninistischen Soziologie, S. 215.
Ebd., S. 217.
Vgl. R. Weidig, Grundfragen und Aufgaben der marxistisch-leninistischen Soziologie bei der Analyse der Struktur der Arbeiterklasse, in: Zur Sozialstruktur (Anm. I/33), S. 21.
Vgl. Heilhecker, Probleme (Anm. I/5).
Vgl. Taubert, Die führende Rolle (Anm. I/11).
F. H. Schröder, Leitung als Funktion der Arbeiterklasse, in: Zur Sozialstruktur (Anm.I/33), S. 186.
F. H. Schröder/R. Welskopf, Aspekte der Dialektik von sozialer Einheitlichkeit und Differenziertheit in der sozialistischen Gesellschaft, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 24. Jg. (1976), Nr. 9, S. 1074.
H. Meyer, Theoretische Probleme und empirische Ergebnisse soziologischer Untersuchungen der Struktur der Arbeiterklasse, in: Zur Sozialstruktur (Anm.I/33), S. 79. Vgl. auch S. Grundmann u. a., Zur Entwicklung der Arbeiterklasse und ihrer Struktur in der DDR, Berlin (DDR) 1976, S. 119.
Vgl. Glaeßner/Rudolph, Macht durch Wissen, S. 35 ff.
Vgl. Bahro, Die Alternative, S. 204.
Vgl. G. J. Glaeßner, Herrschaft durch Kader, Opladen 1977, S. 240.
Vgl. Glaeßner/Rudolph, Macht durch Wissen, S. 50.
Vgl. Anm. 1/30; vgl. auch Amelin, Intelligenz und Sozialismus, S. 188; er bezeichnet das leitende Personal der höchsten Ebene aller Bereiche der gesellschaftlichen Tätigkeit als eine obere Schicht der Intelligenz. Unter herrschaftssoziologischem Aspekt stellt sich hier die Frage nach dem Umfang der Gruppe der Herrschenden. Während Meyer (Bürokratischer Sozialismus, S. 33) dazu die Nomenklaturkader des ZK der kommunistischen Partei rechnet, unterscheidet Rudolph zwischen den Nomenklaturkadern dieser Rangstufe, für die sie die Bezeichnung,,zweite Schicht der herrschenden Klasse“im Sinne Moscas gebraucht, und der eigentlichen Führungsschicht. Vgl. Rudolph, Kader — Intelligenz — Elite (Anm. 1/35), S. 135.
K. Lungwitz, Über die Klassenstruktur in der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin (DDR) 1962.
„Als Klassen bezeichnet man große Menschengruppen, die sich voneinander unterscheiden nach ihrem Platz in einem geschichtlich bestimmten System der gesellschaftlichen Produktion, nach ihrem (größtenteils in Gesetzen fixierten und formulierten) Verhältnis zu den Produktionsmitteln, nach ihrer Rolle in der gesellschaftlichen Organisation der Arbeit und folglich nach der Art der Erlangung und der Größe des Anteils am gesellschaftlichen Reichtum, über den sie verfügen. Klassen sind Gruppen von Menschen, von denen die eine sich die Arbeit der anderen aneignen kann infolge der Verschiedenheit ihres Platzes in einem bestimmten System der gesellschaftlichen Wirtschaft. “W. I. Lenin, Die große Initiative, in: Werke, Bd. 29, Berlin (DDR) 1966, S. 410.
Lungwitz, Klassenstruktur, S. 38.
Zur Entwicklung der Soziologie in der DDR vgl. H. G. Bütow, Soziologie und empirische Sozialforschung, II, in: Hochschul-Informationen, 18. Jg. (1967), Nr. 1, S. 3 ff.; ders., Zur Entwicklung der Soziologie und Sozialpsychologie in der DDR, in: Wissenschaft und Gesellschaft in der DDR, München 1971; P. Ch. Ludz, Soziologie und empirische Sozialforschung in der DDR, in: Studien und Materialien zur Soziologie in der DDR, Köln/Opladen 1964; H. Röder, Abschied vom Klassenbegriff?, Opladen 1972.
Vgl. R. Kirchhoff, Für eine zielgerichtete, koordinierte soziologische Forschung, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 12. Jg. (1964), Nr. 4, S. 492 f.
Theoretische und methodologische Probleme der marxistischen Industriesoziologie, Berlin (DDR) 1967, S. 13.
Vgl. Röder, Abschied vom Klassenbegriff?, S. 38 ff.
K. Braunreuther, Die soziologische Organisationsanalyse als eine Gegenwartsaufgabe in der Industrieforschung, in: Soziologie und Praxis, Berlin (DDR) 1965, S. 15.
Vgl. W. Friedrich, Jugend heute, Berlin (DDR) 1966.
H. Kaliabis, Soziometrie, in: Einführung in die soziologische Forschung, Berlin (DDR) 1966, S. 221.
E. Hahn, Historischer Materialismus und marxistische Soziologie, Berlin (DDR) 1968, S. 137.
Vgl. P. Armélin, Zur Problematik des Betriebsklimas, in: Wirtschaftswissenschaft, 13. Jg. (1965), Nr. 2, S. 239 ff.
Vgl. H. Steiner, Aspekte der sozialen Mobilität, in: Soziologie und Praxis (Anm. I/75), S. 38 ff.
Vgl. St. Ossowski, Die Klassenstruktur im sozialen Bewußtsein, Neuwied/Berlin 1962.
Vgl. P. Machonin, Social Stratification in Contemporary Czechoslovakia, in: American Journal of Sociology, Bd. 75 (1970), S. 725 ff.; W. Wesolowski, Social Stratification in Socialist Society, in: The Polish Sociological Bulletin, Nr. 1 (15), 1967, S. 22 ff.;
A. Hegedüs, Das Strukturmodell der sozialistischen Gesellschaft und die soziale Schichtung, in: Soziale Welt, 17. Jg. (1966), Nr. 2, S. 136 ff.
Hegedüs, Strukturmodell, S. 143.
Ebd., S. 139.
Ebd., S. 143.
Vgl. K. Christen/F. Hagemann, Zur Vorbereitung der Volks-, Berufs- und Wohnraumzäh-lung, in: Statistische Praxis, 22. Jg. (1967), Nr. 12, S. 709 ff.
K. Braunreuther, Soziologische Gesichtspunkte sozialstruktureller Studien, abgedruckt in: P. Ch. Ludz (Hrsg.), Soziologie und Marxismus in der DDR, Bd. I, Neuwied/Berlin 1972, S. 247.
Ebd., S. 248.
Ebd., S. 249.
Ebd., S. 253.
Ebd.
Steiner, Aspekte (Anm. I/80), S. 50.
Steiner, Methodologische Voraussetzungen (Anm. I/31), S. 865.
Ebd., S. 861.
Taubert, Die Entwicklung der Arbeiterklasse im entwickelten Gesellschaftssystem des Sozialismus in der DDR als Gegenstand soziologischer Forschung, in: Soziologie im Sozialismus, S. 178.
Ebd., S. 179.
Ebd.
Das für ideologische Fragen zuständige Politbüromitglied Kurt Hager hatte an der Erfassungspraxis der Sozialstatistik bemängelt, daß Arbeiter mit Hoch- und Fachschulbildung nicht als Angehörige der Arbeiterklasse ausgewiesen würden. Vgl. K. Hager, Grundfragen des geistigen Lebens im Sozialismus, Berlin (DDR) 1969, S. 27.
Soziologie im Sozialismus, S. 407.
Ebd., S. 408.
Zum neueren Diskussionsstand vgl. auch die Arbeiten von H. Röder, Soziologische Kategorien und Konzepte zur Analyse der Sozialstruktur in der DDR, in: Deutschland Archiv, 8. Jg. (1975), Sonderheft, S. 1 ff.;
D. Voigt, Sozialstrukturforschung in der DDR, in: Deutschland Archiv, 8. Jg. (1975), Nr. 5, S. 476 ff.;
E. Schmickl, Probleme und Ergebnisse der Sozialstrukturforschung in der DDR nach 1971, in: Beilage zur Wochenzeitung „Das Parlament“vom 5. Juni 1976, S. 23 ff.
Vgl. H. Meyer, Theoretische Probleme und empirische Ergebnisse soziologischer Untersuchungen der Struktur der Arbeiterklasse, in: Zur Sozialstruktur, S. 8.
Ebd., S. 74 f.
Ebd., S. 77.
Ebd.
Ebd., S. 82.
Ebd., S. 88.
Lötsch, Über die soziale Struktur der Arbeiterklasse (Anm. I/43), S. 92.
Ebd., S. 96.
Vgl. Teil, Kap. 5.
H. Laatz, Die empirische Erfassung von Arbeitsplatzmerkmalen in der soziologischen Sozialstrukturanalyse, in: Zur Sozialstruktur, S. 200.
Ebd.
Ebd., S. 201.
Ebd., S. 203.
M. Lötsch/H. Meyer, Sozialstrukturforschung und Leitung sozialer Prozesse, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 22. Jg. (1974), Nr. 2, S. 177.
Programm der SED, Berlin (DDR) 1976, S. 37 f.
Grundlagen der marxistisch-leninistischen Soziologie, S. 184.
Zur Diskussionsentwicklung in den sechziger Jahren vgi. die Konferenzberichte in den Zeitschriften Wirtschaftswissenschaft, 10. Jg. (1962), Nr. 9, S. 1396 ff. und Sozialistische Arbeitswissenschaft, 13. Jg. (1969), Nr. 1, S. 78 ff.
Vgl. Autorenkollektiv, Zur Wirkung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts auf die Entwicklung des sozialistischen Charakters der Arbeit (Thesen), in: Wirtschaftswissenschaft, 22. Jg. (1974), Nr. 6, S. 819 ff.
Entschließung des VIII. Parteitages der SED zum Bericht des Zentralkomitees, in: Dokumente des VIII. Parteitages der SED, Berlin (DDR) 1971, S. 26.
Autorenkollektiv, Zur Wirkung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts, S. 823.
Ebd., S. 824.
Ebd.
W. Fitze u. a., Wissenschaftlich-technischer Fortschritt — Sozialistische Arbeit — Persönlichkeit, Berlin (DDR) 1976, S. 33.
Ebd., S. 46.
Vgl. hierzu z.B. H. Thalmann, Probleme des neuen Charakters der Arbeit in der DDR, in: Wirtschaftswissenschaft, 9. Jg. (1961), Nr. 2, S. 175 ff.;
I. Klein, Einige Probleme der Entwicklung des schöpferischen Charakters der Arbeit in der DDR, in: Wirtschaftswissenschaft, 19. Jg. (1971), Nr. 4, S. 531 ff.
Fitze u. a., Wissenschaftlich-technischer Fortschritt, S. 49.
H. Kusicka/W. Leupold, Industrieforschung und Ökonomie, Berlin (DDR) 1966, S. 128.
G. Albrecht, Zu Grundfragen und Problemen der Analyse geistiger Arbeit in Industriebetrieben, in: Sozialistische Arbeitswissenschaft, 13. Jg. (1969), Nr. 3, S. 223.
Vgl. H. Bergmann/H. Domula, Theoretische Ausgangspunkte zur Anwendung der Arbeitsklassifizierung in der Produktionsvorbereitung und -abwicklung, in: Sozialistische Arbeitswissenschaft, 14. Jg. (1970), Nr. 8, S. 634; vgl. auch K. Teßmann, Schöpfertum, Wissenschaft und Technik, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 9. Jg. (1961), Nr. 10, S. 2005.
Bergmann/Domula, Theoretische Ausgangspunkte, S. 640.
E. Sachse u. a., Zu den Kategorien der sozialistischen Arbeit — Gestaltung und Bewertung von Arbeitsinhalten in der Praxis, in: Sozialistische Arbeitswissenschaft, 21. Jg. (1977), Nr. 7, S. 495.
Zur Entwicklung der Arbeiterklasse und ihrer Struktur, S. 198. Eine von den genannten Positionen gänzlich abweichende Auffassung vertritt Kuczynski (J. Kuczynski, Zur Debatte über das Verhältnis von Technik und Fortschritt, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 24. Jg. (1979), Nr. 3, S. 346 ff.; s. dazu auch die Diskussion in: Forum, 32. Jg. (1978), Nr. 8–22). Kuczynski geht davon aus, daß sich die Arbeit in der materiellen Produktion immer mehr vereinfachen werde und die subjektive Entfremdung des Arbeiters erhalten bleibe. Durch neue Technologien hervorgebrachte höhere Qualifikationen beschränkten sich auf kleine Gruppen von Beschäftigten. Persönlichkeitsentwicklung im kommunistischen Sinne sei nur in der Freizeit möglich.
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Erbe, G. (1982). Soziologische Gesichtspunkte der sozialen Stellung und Entwicklung von Arbeiterklasse und Intelligenz in der DDR. In: Arbeiterklasse und Intelligenz in der DDR. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin, vol 37. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85373-8_2
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