Zusammenfassung
In einigen stark polaren kovalenten Protonenbindungen zeigt das Wasserstoffatom eine noch merklich ausgeprägte Feldwirkung. Bei genügender Annäherung von Atomen mit einsamen Elektronenpaaren oder Atomgruppierungen mit π-Elektronen, also mit leicht beweglichen Elektronen, kommt es zur Ausbildung der bekannten Wasserstoffbrückenbindung. Latimer und Rodebush waren die ersten, die die Bedeutung dieser spezifischen Art der Wechselwirkung voll erkannt haben. Seit ihrer nun schon als klassisch zu bezeichnenden Arbeit aus dem Jahre 1920 [1] sind zahllose und außerordentlich vielgestaltige Untersuchungen über das Wesen und die Eigenschaften der Wasserstoffbrücken vorgenommen worden. Ihre molaren Bindungsenergien liegen zwischen 2 und 10 kcal. Sie sind klein im Vergleich zu den Kovalenzbindungen, lassen aber bei Normaltemperaturen die Ausbildung differenzierter Strukturen zu. Diese jedoch sind ziemlich labil und verursachen fließende Ordnungszustände. Die Potentialenergie der H-Brückenbindung zeigt in Abhängigkeit vom Abstand der Bindunspartner einen Kurvenverlauf, der ähnlich ist dem der kovalenten Bindungen, nur sind hier die Kurven weniger steil und die Energieminima erheblich flacher (Abb. 1). Sie ergeben sich aus der Summe der Anziehungs- und Abstoßungskräfte zwischen den Partnern.
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© 1977 Akademie-Verlag Berlin
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Geiseler, G., Seidel, H. (1977). Einführung. In: Die Wasserstoffbrückenbindung. Wissenschaftliche Taschenbücher, vol 224. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85331-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85331-8_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-528-06834-9
Online ISBN: 978-3-322-85331-8
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