Zusammenfassung
Nach deutschem Aktienrecht1) besteht gemäß § 148 für den Vorstand der Aktiengesellschaft eine allgemeine Bilanzierungspflicht. Er hat den Jahres-abschluß (Jahresbilanz und Gewinn- und Verlustrechnung) sowie den Geschäftsbericht aufzustellen. Die Vorschriften, die dabei anzuwenden, sind, haben Adler/Düring/Schmaltz in einer Rangordnung zusammengefaßt:
-
a)
§§ 149–161 AktG als lex specialis der Aktiengesellschaft
-
b)
§§ 38–47 a HGB als ergänzende Vorschriften
-
c)
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung als Generalnorm2).
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Literatur
AktG vom 6. Dezember 1965 (BGBl. I, S. 1089).
Adler/Düring/Schmaltz: Rechnungslegung und Prüfung der Aktiengesellschaft, Bd. I Rechnungslegung, 4. Aufl. Stuttgart 1968, S. 19.
Das Herausheben der Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung ist dadurch zu rechtfertigen, daß die Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung als die auf den Jahresabschluß bezogenen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung einen besonders wichtigen Bestandteil der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung bilden.
Vgl. W. Klein: Das Aktiengesetz und die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung in: BB, Jg. 1967, S. 89.
Vgl. umfangreiche Angaben zur Literatur bei U. Leffson: Die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung, 2. Aufl., Düsseldorf 1970, S. 371 ff.; Wirtschaftsprüfer-Handbuch, Hrsg. Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V., Düsseldorf 1968, S. 475; R. Christof fers: Die aktienrechtlichen Bilanzierungsvorschriften als Grundsätze ordnungsgemäßer Bilanzierung? Diss. Göttingen 1969, S. 215 ff.
Diese Ansicht wird u. a. vertreten von W. Waldner: Der Bundesgerichtshof und die Rechtsnatur der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung in: BB, Jg. 1961, S. 1108 f.; K. van der Velde: Die Rechtsnatur der Handelsbilanz und Steuerbilanz in: Steuerberater-Jahrbuch 1954/55, S. 57 f.; BGH-Urteil vom 27. 2. 1961 in: WPg, Jg. 1961, S. 241 ff.
Vgl. Adler/Düring/Schmaltz: a.a.O., S. 21; F. Malt: Grundlagen der Ergebnisausweispolitik der Aktienbanken, Diss. Hamburg 1968, S. 43 f.; G. Saage: Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung aus der Sicht des neuen Aktienrechts in: NB, Jg. 1967, Heft 2, S. 2; H. Havermann: Zur Passivierung von Pensionsverpflichtungen in: DB, Jg. 1961, S. 986.
Adler/Düring/Schmaltz: a.a.O., S. 22; vgl. auch U. Leffson: a.a.O., S. 48 ff.; R. Christoffers: a.a.O., S. 26 ff.; W. Klein: a.a.O., S. 89; E. Tiefenbacher: Der Bundesgerichtshof und die Rechtsnatur der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung in: BB, Jg. 1961, S. 1111; W. Hasenack: Zur Rechnungslegung der Aktiengesellschaft, insbesondere zur Berichtspflicht des Wirtschaftsprüfers über stille Reserven in: BFuP, Jg. 1960, S. 101.
Vgl. Adler/Düring/Schmaltz: a. a. O., S. 18 ff.; Wirtschaftsprüfer-Handbuch: a. a. O., S. 476; U. Leffson: a.a.O., S. 6ff.; G. Döllerer: Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung, deren Entstehung und Ermittlung in: BB, Jg. 1959, S. 1220; E. Heinen: Handelsbilanzen, 4. Aufl. Wiesbaden 1968, S. 81 ff.; in einer neueren Untersuchung von Mutze werden die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung je nach Lage des Einzelfalles deduktiv oder induktiv ermittelt, d. h., beide Betrachtungsweisen werden gleichberechtigt nebeneinandergestellt. O. Mutze: Die Wandlung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung durch die Weiterentwicklung des Buchführungs- und Bilanzwesens in: BB, Jg. 1969, S. 62.
Vgl. F. Malt: a. a. O., S. 44; E. Heinen: a. a. O., S. 81.
Vgl. ausführliche Diskussion bei E. Heinen: a.a.O., S. 81 ff.; U. Leffson: a.a.O., S. 85 ff.; F. Malt: a. a. O., S. 44 ff.; G. Saage: a. a. O., S. 1 ff. und andere mehr.
Verordnung über Formblätter für die Gliederung des Jahresabschlusses von Kreditinstituten vom 20. Dezember 1967 (BGBl. I S. 1311 ff.) mit späteren Änderungen und Ergänzungen (im folgenden abgekürzt als FVO).
Vgl. Anlagen D I, D II und D III.
Bekanntmachung des Bundesaufsichtsamtes für das Kreditwesen Nr. 1/68 betreffend Richtlinien für die Aufstellung des Jahresabschlusses der Kreditinstitute vom 22. Juli 1968 (Beilage zum BAnz Nr. 161 vom 29. 8. 1968, Anlage 1).
Die folgenden Ausführungen werden in Anlehnung an die Bilanzierungsrichtlinien des Bundesaufsichtsamts gemacht. Wegen ausführlicher Erläuterungen zu den Bilanzpositionen und den Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung vgl. K. Hammer/W. Montag: Bilanzen der Kreditinstitute mit amtlichen Richtlinien 1968 sowie einer Einleitung und Erläuterungen, Frankfurt/M. 1968.
Gesetz über das Kreditwesen vom 10. Juli 1961 (BGBl. I S. 881) mit späteren Änderungen und Ergänzungen. Zum Begriff des Kreditinstitutes vgl. auch die in § 2 Abs. 1 Nr. 4, 5, 6, 7, 8, 9 KWG angeführten Institutionen, die weiterhin nicht als Kreditinstitute gelten.
Die Bedeutung der bisher erörterten Forderungen an Banken und Nicht-Banken wird aus den Bilanzen der drei Großbanken ersichtlich, in denen diese Größen 70–80% der Bilanzsumme ausmachen.
In dieser Untersuchung wird begrifflich unterschieden zwischen direkten Abschreibungen, indirekten Abschreibungen (= Wertberichtigungen), die Korrekturposten auf der Passivseite zu bestimmten Aktivwerten bilden, sowie Rückstellungen, die der Erfassung von Aufwendungen und Verlusten dienen, „die am Bilanzstichtag dem Grunde, aber nicht der Höhe nach bekannt sind, sowie von Verbindlichkeiten und Lasten, die am Bilanzstichtag bereits bestehen, sich aber dem Betrage nach nicht genau bestimmen lassen oder deren Bestehen zweifelhaft ist“. Wirtschaftsprüfer-Handbuch: a. a. O., S. 581.
BGH-Urteil vom 27. 2. 1961 (BGHZ Bd. 34, S. 324); vgl. Wirtschaftsprüfer-Handbuch: a. a. O., S. 582 mit weiteren Quellenangaben.
H. Birck: Die Bankbilanz, 2. Aufl. Wiesbaden 1961, S. 364 (im folgenden zitiert als: Bankbilanz…).
K. Hammer/W. Montag: a. a. O., S. 26.
„Wobei zu beachten ist, daß die Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung unterstellen, daß bei Kreditinstituten sämtliche Forderungen ohne Rücksicht auf die Fristigkeit zum Umlaufvermögen gehören.“K. F. Hagenmüller: Der Bankbetrieb, Bd. III, 3. Aufl. Wiesbaden 1970, S. 102.
Anordnung über die Bildung von Sammelwertberichtigungen bei Kreditinstituten, Bekanntmachung Nr. 1/65 des Bundesaufsichtsamts für das Kreditwesen vom 14. Juli 1965 (BAnz. Nr. 244) abgedruckt bei: J. Consbruch/A. Möller: Gesetz über das Kreditwesen mit verwandten Gesetzen und anderen Vorschriften (Textsammlung), München 1968, Kap. 18.01, S. 1 f.
B. Kropff: Aktiengesetz, Düsseldorf 1965, S. 240.
Vgl. Schreiben des Bundesaufsichtsamtes für das Kreditwesen vom 15. November 1965, Gesch. Nr. I 4–25 in: WPg, Jg. 1966, S. 161 f., und Stellungnahme des Bankenfachausschusses des Instituts der Wirtschaftsprüfer zur Äußerung des Bundesaufsichtsamtes für das Kreditwesen über die Bewertung der Wertpapiere in den Jahresbilanzen der Kreditinstitute in: WPg, Jg. 1966, S. 162; vgl. auch D. Köllhofer: Effekten in der Handels- und Steuerbilanz der Kreditinstitute, Diss. München 1965, S. 91 f.
Vgl. dazu die ausführliche Erörterung der Problematik bei Adler/Düring/Schmaltz: a. a. O., S. 548 ff.
Vgl. B. Kropff: a. a. O., S. 245; Wirtschaftsprüfer-Handbuch: a. a. O., S. 487 ff. mit ausführlichen Literaturangaben; G. Wöhe: Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, Bd. I, 2. Aufl. Berlin u. Frankfurt 1966, S. 214 ff.: H. Brönner: Die Bilanz nach Handels- und Steuerrecht, 7. Aufl. Stuttgart 1968, S. 96 ff.
H. Birck: Bankbilanz…, a. a. O., S. 61.
K. F. Hagenmüller: a. a. O., Bd. III, S. 110.
H. Birck: Bankbilanz…, a. a. O., S. 65.
Vgl. B. Kropff: a. a. O., S. 550; W. Lippisch: Zur Rechnungslegung der Aktienbanken in: AG, Jg. 1968, S. 135; H. Birck: Stille Reserven im Jahresabschluß der Kreditinstitute in: WPg, Jg. 1964, S. 415 ff. Birck nimmt ausführlich Stellung zu der Notwendigkeit der stillen Reservenbildung für Kreditinstitute.
Vgl. Einzelheiten dazu in der Anordnung des Bundesaufsichtsamts, in: J. Consbruch A. Möller: a. a. O., S. 18.01 f.
Wirtschaftsprüfer-Handbuch: a. a. O., S. 595 f.
Wirtschaftsprüfer-Handbuch: a. a. O., S. 583.
Vgl. Adler/Düring/Schmaltz: a.a.O., S. 758 f.; Godin/Wilhelm!: Aktiengesetz (Kommentar Bd. I) 3. Aufl. Berlin 1967, S. 915 f.; P. Scherpf: Rechnungslegung und Prüfung in: Handbuch der Aktiengesellschaft Bd. n, Köln/Marienburg 1967, S. 195 f.
B. Kropff: a. a. O., S. 559; V. Szagunn/W. Neumann: Gesetz über das Kreditwesen (Kommentar), 2. Aufl. Stuttgart 1967, S. 365; Adler/Düring/Schmaltz: a. a. O., S. 764.
W. Lippisch: a. a. O., S. 136; B. Kropff: a. a. O., S. 559.
Adler /Düring /Schmaltz: a.a.O., S. 763; Wirtschaftsprüfer-Handbuch: a.a.O., S. 477.
Die Arrêtés Royaux sind abgedruckt in: Commission Bancaire, 1935–1960, Brüssel 1960 und D. Ponlot: Le statut légal et le contrôle des émissions de titres et valeurs, Court-St.-Etienne 1969; vgl. auch die Ausführungen von: G. Dermitzel/ W. Damm /K. Richebächer: Das Bankwesen im Gemeinsamen Markt, Baden-Baden 1962, S. 103 f.; o. V.: „Belgien“in: Enzyklopädisches Lexikon für das Geld-, Bank- und Börsenwesen, Hrsg. E. Achterberg, W. B. Bing u. a., 3. Aufl. Frankfurt/M. 1967, S. 196.
Loi du 10 juin 1964 sur les appels publics à l’épargne mit späteren Änderungen und Ergänzungen. Durch das Gesetz werden diejenigen Unternehmen erfaßt, welche, außer den in der Aufzählung angeführten Unternehmen, rückzahlbare Publikumseinlagen mit einer Laufzeit oder Kündigungsfrist von über 6 Monaten annehmen oder das Publikum auffordern, solche Einlagen zu tätigen. Vgl. auch umfassende Aufzählung der Institute bei L. Dabin: Das Bankrecht in Belgien in: Rundschreiben Nr. 38 der Sparkassenvereinigung der EWG, Jg. 1967, S. 6 ff.; G. Dermitzel/W. Damm/K. Richebächer: a. a. O.., S. 107 f.
Vgl. F. Baudhuin: Crédit et Banque, Paris 1962, S. 147; H.-G. Geis: Strukturanalysen ausländischer Bankensysteme, Heft 5, Belgien, Frankfurt/M. 1969, S. 31 (im folgenden zitiert als: Belgien...).
Vgl. Zusammenstellung der Gesetzestexte in: L. Dabin: Das belgische Aktienrecht, Frankfurt/M. 1964; J. Servais/E. Mechelynck/J. Blondiaux u.a.: Les codes et les lois spéciales les plus usuelles en vigueur en Belgique, Bd. I, 31. Aufl. Brüssel 1965, S. 536 ff.; Der 4. Abschnitt in Titel IX des 1. Buches Code de Commerce betrifft die Aktiengesellschaften. Der Titel IX „Von den Gesellschaften“wurde durch den Arrêté Royal vom 30. 11. 1935 in den Code de Commerce aus dem Jahre 1807 aufgenommen. Nachdem schon am 18. 5. 1873 eine Neufassung des Abschnittes über die Handelsgesellschaften erfolgt war, wurden in diesem Arrêté Royal alle später ergangenen Gesetze koordiniert (Lois coordonnées sur les sociétés commerciales; im folgenden abgekürzt als: GH). Die seit 1935 ergangenen Ergänzungen wurden in den Arrêté Royal von 1935 eingefügt.
Die Organe der belgischen Aktiengesellschaft sind die Verwaltung (l’administration bzw. conseil d’administration), die Prüfer (commissaires bzw. commissaires reviseurs) und die Hauptversammlung (assemblée générale). Die Verwaltung bzw. ein aus deren Mitte delegierter Kreis (comité de direction), dem neben Mitgliedern der Verwaltung auch Außenstehende angehören können, führt und überwacht die Geschäfte der Gesellschaft. Die Ausdrücke „Vorstand’* oder „Verwaltungsrat“, wie sie bei H. Will: Die Rechnungslegungsbestimmungen für Aktiengesellschaften in Belgien in: IWB, Jg. 1965; L. Dabin: Das belgische Aktienrecht, a.a.O.; W. Garcin/F. Hepp/Ph. Möhring/R. Serick: Handels- und Wirtschaftsrecht der Länder des Gemeinsamen Marktes, Bd. I: Das Recht der Handelsgesellschaften, Frankfurt/M. und Berlin 1963; Jura Europae: Das Recht der Länder der EWG, Bd. I: Gesellschaftsrecht, München und Berlin 1964 ff.; J. van Hoorn jr./D. A. van Waardenburg: Internationale Steuern, Heft 9: Belgien, Berlin und Frankfurt/M. 1958 verwandt werden, sind u. E. irreführend, da sie in Deutschland mit Begriffsinhalten verbunden werden, die reine Geschäfts-führungs- bzw. Überwachungstätigkeit umfassen. Die Prüfer überwachen die Geschäftsführung und Rechnungslegung, ohne daß sie ein Einspruchsrecht haben (Art. 65 GH).
Vgl. auch Erörterung bei H. W. Wirth: Geschäftsführungsbefugnisse der Hauptversammlung nach den Aktienrechten der Länder der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, Diss. Mainz 1968, S. 166.
Vgl. Anlagen BI, BII und BIII mit Änderungen durch Rundschreiben der Bankenkommission vom 4. 2.1969. Bei der Übersetzung der Formblätter ergibt sich die Schwierigkeit, für die Bezeichnungen in fremder Sprache einen treffenden deutschen Begriff zu finden. Wenn der hinter jedem Begriff stehende Inhalt berücksichtigt würde, so ließe sich häufig eine längere Umschreibung in deutscher Sprache für den jeweiligen fremdsprachlichen Begriff nicht vermeiden. Dieser Weg führte sicherlich zu der genauesten Kennzeichnung. Eine derartige Ausführlichkeit ist jedoch für Formblätter allgemein und insbesondere bei einem derartigen Vergleichsumfang nicht praktikabel. Deshalb wurde eine Kompromißlösung gewählt, die neben eine knappe, vergröbernde deutschsprachige Übersetzung die Formblätter in der jeweiligen Landessprache stellt. Es würde im Rahmen dieser Arbeit zu weit führen, jede Begriffswahl zu begründen.
Die folgenden Ausführungen zu den Positionsinhalten und zur Bewertung haben als Grundlage die von der Bankenkommission erlassenen Durchführungsbestimmungen zu den Arrêtés Royaux, die jährlichen Berichte (Rapports Annuels) der Bankenkommission sowie die Auskünfte, welche dem Verfasser schriftlich und während seines Aufenthaltes in Brüssel vom 16. 11. —18. 11. 1970 mündlich von den im Anhang aufgeführten belgischen Bilanzexperten gegeben wurden. In den Erläuterungen zu den Positionen der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung wird sowohl im belgischen Teil als auch bei den Erläuterungen zu den Positionen in den Bilanzen sowie Gewinn- und Verlustrechnungen der Aktienbanken der anderen Länder ausschließlich auf die ins Deutsche übersetzten Bezeichnungen der Positionen zurückgegriffen. Bei einer Übernahme der fremdsprachlichen Begriffe bestünde insbesondere im späteren vergleichenden Teil der Arbeit die Gefahr einer sprachlichen Verwirrung. Durch den ausschließlichen Gebrauch der deutschen Bezeichnungen ergibt sich der Nachteil, daß bei einer Darstellung die Bilanzpositionen zwar mit den deutschen Rubriken begrifflich übereinstimmen, inhaltlich jedoch meist von diesen Positionen abweichen. Eine derartige Vergröberung läßt sich jedoch bei einer Darstellung von Bilanzierungsgrundlagen, die auf den späteren Vergleich ausgerichtet ist, nicht vermeiden. Die Nachteile eines teilweisen sprachlichen Gleichlauts trotz inhaltlicher Abweichungen werden u. E. durch die Erläuterungen der Positionen in den einzelnen darstellenden Teilen und vor allem durch die Vorteile einer besseren Vergleichbarkeit und damit eines besseren Vergleichsergebnisses zumindest ausgeglichen.
Die CNCP gewährt hauptsächlich direkt oder indirekt durch Kreditgenossenschaften oder von ihr „zugelassene“Institute Kredite an kleine und mittlere Unternehmen sowie Ausrüstungskredite an Handwerksbetriebe. G. Dermitzel/W. Damm/K. Richebächer: a.a.O., S. 132.
Loi du 3 mai 1967 modifiant l’arrêté royal no 185 du 9 juillet sur le contrôle des banques et le régime des émissions de titres et valeurs; vgl. P. de Schepper: Chronique juridique-Droit bancaire in: Revue de la Banque, Jg. 1968, S. 393 ff.; H.-G. Geis: Belgien..., a.a.O., S. 10 u. 24 f.; E. de Brabandère/M. J. Pardon: Institutions et Mécanismes Bancaires en Belgique in: Institutions et Mécanismes Bancaires dans les Pays de la Communauté Economique Européenne, Hrsg. Institut d’Etudes Bancaires et Financières, Paris 1969, S. 401; vgl auch L. Dabin: Das Bankrecht in Belgien in: Rundschreiben Nr. 45 der Sparkassenvereinigung der EWG, Jg. 1967, S. 14 f.
Vgl. Geschäftsbericht der Banque de Bruxelles 1969–1970, S. 29;
W. Sommer/W. Borchiert/G. van den Eede: Der Jahresabschluß von Aktiengesellschaften in Belgien in: Der Jahres-abschluß von Aktiengesellschaften in Europa und USA, Hrsg. AWV, Bd. II, Berlin 1967, S. 25.
W. Sommer/W. Borchert/G. van den Eede: a. a. O., S. 26; Ch. H. de Louvet: Que faut-il savoir pour lire et comprendre un bilan?, Brüssel 1963, S. 44; In der belgischen Literatur und Gesetzgebung wird zwischen direkten Abschreibungen, indirekten Abschreibungen (= Wertberichtigungen) und Rückstellungen begrifflich nicht eindeutig unterschieden. Der Ausdruck „provisions“umfaßt die Rückstellungen sowie die direkten Abschreibungen auf Aktivpositionen, die nicht durch „amortissements“in ihrem Wertansatz korrigiert werden. Der Begriff „amortissements“steht in der Bilanz für direkte Abschreibungen auf Aktivpositionen, deren Wertminderung als endgültig angesehen werden kann. Das gilt in der Regel für die Grundstücke und Gebäude sowie die Betriebs- und Geschäftsausstattung. In der Gewinn- und Verlustrechnung umfaßt der Ausdruck „amortissements“die direkten Abschreibungen auf sämtliche Aktiva. Nach den bisherigen Informationen ist zu erwarten, daß sowohl die von einer Expertengruppe ausgearbeiteten Empfehlungen, auf deren Bedeutung bei der Untersuchung der Bewertung noch näher eingegangen wird, als auch die von der Bankenkommission in Angriff genommene Reform der Bilanzierungsvorschriften zu einer deutlicheren begrifflichen Abgrenzung führen wird. Je nach dem vorliegenden Sachverhalt soll in dieser Untersuchung die im deutschen Bilanzrecht erfolgte begriffliche Unterscheidung in Rückstellungen sowie direkte und indirekte Abschreibungen auch bei der Darstellung der Bilanzierung von Aktienbanken in den anderen EWG-Ländern gemacht werden, auch wenn die unterschiedlichen Begriffsinhalte unter einem fremdsprachigen Ausdruck subsumiert werden. Vgl. dazu die Ausführungen von Adler/Düring/Schmaltz über die Rückstellungen als Besonderheit des deutschen Bilanzrechts. Adler/Düring/Schmaltz: a. a. O., S. 323 ff.
Vgl. Geschäftsbericht der Banque de Bruxelles 1969–1970, S. 30.
Vgl. auch die Ausführungen zur Bewertung über den „fonds interne de sécurité“sowie den jährlich von der Bankenkommission herausgegebenen Bericht, in dem die Bilanzen sowie die Gewinn- und Verlustrechnungen der belgischen Banken publiziert werden.
Mündlich gegebene Auskunft der Bankenkommission am 18. 11. 1970.
Vgl. M. Lutter: Das Recht der belgischen Aktiengesellschaft, Hamburg 1965, S. 90 (im folgenden zitiert als: Belgische Aktiengesellschaft…); J. van Ryn: a. a. O., S. 476.
Der Ausdruck „Comptes d’ordre“oder „Orderekeningen“ist ohne entsprechende deutsche Bezeichnung. Die Übersetzung mit Ordnungskonten muß wegen der unvollkommenen inhaltlichen Erfassung der dahinter stehenden Positionen als fragwürdig angesehen werden. Dieser Ausdruck erscheint jedoch dem Problem besser gerecht zu werden als Übersetzungen wie „Rechnungsabgrenzungsposten“, „Eventualverpflichtungen“, „Verrechnungskonten“oder „Durchlaufende Posten“. Vgl. W. Sommer/W. Borchiert/G. van den Eede: a.a.O., S. 17, und deutsche Kurzfassung des Geschäftsberichts der Banque de Bruxelles 1969–1970.
Vgl. Bericht der Bankenkommission und die Ausführungen über die Rückstellungen in der Bilanz. Ein ganz geringer Teil der belgischen Banken weist eine gesonderte Rückstellungsposition aus. Da aber lediglich Zuführungen zu dieser Position unter den Aufwendungen als Position „Rückstellungen“erscheinen, fehlt folglich bei fast allen Banken diese gesonderte Angabe.
M. Lutter: Belgische Aktiengesellschaft..., a. a. O., S. 86.
o. V.: Recommandations relatives à l’information publiée par les sociétés, Brüssel 1968 (im folgenden abgekürzt und zitiert als: Recommandations…).
Vgl. M. Lutter: Belgische Aktiengesellschaft…, a. a. O., S. 86; M. Lutter: Kapital, Sicherung der Kapitalaufbringung und Kapitalerhöhung in den Aktien- und GmbH-Rechten der EWG, Karlsruhe 1964, S. 336; Ch. Resteau: Traité des Sociétés Anonymes, Brüssel-Gand 1933, Bd. II, S. 92 ff.; J. van Ryn: a.a.O., S. 456; W. Sommer/W. Borchert/G. van den Eede: a. a. O., S. 20.
Vgl. Recommandations…, a. a. O., S. 14.
Vgl. L. Frédéricq: Traité de droit commercial belge, Bd. V, Gand 1950, S. 760; J. van Ryn: Principes de droit commercial, Bd. I, Brüssel 1954, S. 456 u. 460; F. van Ommeslaghe; Les réserves occultes et les évaluations dans les bilans des sociétés in: Revue de la Banque, Jg. 1964, S. 253.
W. Sommer/W. Borchert/G. van den Eede: a. a. O., S. 20.
Recommandations..., a. a. O., S. 16.
Recommandations..., a. a. O., S. 17.
Recommandations..., a. a. O., S. 22.
L. Frédéricq: a. a. O., S. 760; W. Sommer/W. Borchert/ G. van den Eede: a. a. O., S. 21.
Mündliche Auskünfte der Bilanzexperten.
Recommandations..., a. a. O., S. 18 und 23.
Recommandations…, a. a. O., S. 17.
M. Lutter: Belgische Aktiengesellschaft..., a. a. O., S. 87; J. van Ryn: a. a. O., S. 456 f.
Recommandations…, a. a. O., S. 18.
Recommandations…, a. a. O., S. 22 f.
Recommandations…, a. a. O., S. 24.
Vgl. auch L. Frédéricq: a. a. O., S. 763; Recommandations..., a. a. O., S. 24.
Recommandations..., a. a. O., S. 26.
Recommandations..., a. a. O., S. 17 f.
J. van Ryn: a. a. O., S. 456; vgl. auch die Geschäftsberichte der Société Générale de Banque von 1968, S. 65 und der Banque de Bruxelles von 1967–1968, S. 21.
L. Frédéricq: a. a. O., S. 763.
L. Frédéricq: a. a. O., S. 764; Ch. H. de Louvet: a. a. O., S. 44 ff.
Mündlich gegebene Auskunft der belgischen Bilanzexperten.
Schriftliche Auskunft der Bankenkommission vom 1. März 1971.
W. Sommer/w. Borchert/G. van den Eede: a. a. O., S. 26.
Europäische Union der Vereinigungen für Finanz-Analyse, Gruppe Terminologie: Begriffsbestimmungen, Darmstadt o. J., S. 5.
Schriftliche Auskunft der Bankenkommission vom 17. Mai 1971.
A. Dondelinger: Die gesetzliche Regelung der Banktätigkeit im Großherzogtum Luxemburg, in: Rundschreiben der EWG-Sparkassenvereinigung, Jg. 1967, Nr. 35, S. 1.
Art. 1 Arrêté Grand-Ducal du 17 octobre 1945 relatif au contrôle bancaire sowie Art. 1 Arrêté Grand-Ducal du 19 juin 1965; vgl. auch G. Dermitzel/W. Damm/’K. Richebächer: a. a. O., S. 324.
A. Dondelinger: a. a. O., Nr. 35, S. 2.
Loi du 10 août 1915, concernant les sociétés commerciales, Section IV „Des Sociétés Anonymes“mit späteren Änderungen und Ergänzungen (im folgenden abgekürzt als: GbH), abgedruckt in: E. Arendt/A. Georges: Das luxemburgische Aktienrecht, Frankfurt/M. und Berlin 1968.
Zur begrifflichen Problematik vgl. Ausführungen im belgischen Teil.
Règlement No 1 du Commissaire au Contrôle des Banques concernant la publication et le dépôt des bilans et situations comptables à dresser par les établissements soumis à sa compétence (Annexe au Mémorial No 28 du 12 juin 1946).
Vgl. Anlagen L I und L II.
Grundlage der folgenden Ausführungen über den Inhalt der Positionen in Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung bilden der Kommentar und die dem Verfasser schriftlich sowie am 19. 11. 1970 mündlich gegebenen Auskünfte des Bankenkommissars.
Direkte Abschreibungen und indirekte Abschreibungen (= Wertberichtigungen) auf Kosten der Errichtung und Erweiterung, auf Grundstücke und Gebäude, auf die Betriebsund Geschäftsausstattung sowie auf ein abgegrenztes Emissionsdisagio und/oder Rückzahlungsagio werden als „amortissements“bezeichnet. Für alle übrigen direkten und indirekten Abschreibungen sowie für die Rückstellungen steht im luxemburgischen Bilanzrecht der Begriff „provisions“.
A. J. Rädler: Die direkten Steuern der Kapitalgesellschaften und die Probleme der Steueranpassung in den sechs Staaten der EWG, Amsterdam 1960, S. 165.
Loi du 4 décembre 1967, concernant l’impôt sur le revenu. Danach können die Banken die Genehmigung von der Steuerverwaltung für eine derartige Neubewertung einholen. Die Steuerverwaltung bestimmt auch die Sätze.
Zur begrifflichen Problematik vgl. die Ausführungen im belgischen Teil.
B. Delvaux: Das Redit der Länder der EWG, Bd. I: Gesellschaftsrecht, a. a. O., S. 50.10–19.
B. Delvaux: a. a. O., S. 50.10–18.
B. Delvaux: a. a. O., S. 50.10–18.
Vgl. bsw. die Geschäftsberichte der Banque Internationale à Luxembourg von 1969, Banque Générale du Luxembourg von 1969, Banque Commerciale von 1969, Kredietbank von 1969.
Nach Mitteilung des Bankenkommissars würde die Neubewertung von Fall zu Fall mit der jeweiligen Bank festgesetzt, wenn z. B. die Finanzlage der Bank es erforderte. Bisher ist jedoch von dieser Möglichkeit noch nicht Gebrauch gemacht worden.
o. V.: L’amortissement des ris.ues bancaires dans les pays de la C.E.E. in: Revue de la Banque, Jg. 1962, S. 139 f. und Aukunft des Bankenkommissars.
Loi No. 2.532 du 13 juin 1941 relative à la réglementation et à l’organisation de la profession bancaire (J. O. 6. 7. 1941) mit späteren Änderungen und Ergänzungen.
Die Ausführungen weiter zu vertiefen würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Eine sehr umfassende Erläuterung zum Bankbegriff und den gesetzlichen Vorschriften für Banken gibt C. Galvada: Das Bankrecht in Frankreich in: Rundschreiben Nr. 39 und 48 der EWG-Sparkassenvereinigung, Jg. 1967.
Vgl. H.-G. Geis: Strukturanalysen ausländischer Banksysteme: Frankreich, Frankfurt/M. 1968, S. 31 (im folgenden zitiert als: Frankreich...); Dermitzel/Damm/Richebächer bezeichnen diese erwerbswirtschaftlich orientierten Banken als „private Banken“, obwohl dazu auch die drei nationalisierten Großbanken Banque Nationale de Paris, Crédit Lyonnais und Société Générale gehören. G. Dermitzel/W. Damm/K. Richebächer: a. a. O., S. 222.
Art. 5 Loi No 45–015 du 2 décembre 1945 relative à la nationalisation de la Banque de France et des grandes banques et à l’organisation du crédit (J. O. 3. 12. 1945) mit späteren Änderungen und Ergänzungen.
Die wichtigsten gesetzlichen Bestimmungen sind: Décret No 66–81 du 25 janvier 1966 portant modification de certaines dispositions de la réglementation bancaire und Décret No 66–82 du 25 janvier 1966 portant modification des décrets Nos 46–1246 et 46–1247 du 28 mai 1946 fixant les règles fondamentales de fonctionnement des banques de dépots nationalisées et des banques de dépôts du secteur libre (J. O. 1.2.1966); Décret No 66–351 du 23 décembre 1966 relatif aux participations des banques de dépôts (J. O. 31. 12. 1966); Décret No 67–757 du 1 septembre 1967 relatif aux participations des banques de dépôts (J. O. 6. 9. 1967). Die noch bestehenden geschäftlichen Beschränkungen sind bei den Depositenbanken im wesentlichen im Aktivgeschäft, und zwar sind die eigenen Mittel die Grenze für das Volumen an Beteiligungen und Immobilien. Eine Einzelbeteiligung an anderen Unternehmen als Banken, Finanzinstituten, Immobiliengesellschaften, Studienstellen oder fachlichen Diensten, die für die Geschäftstätigkeit im Bankwesen notwendig sind, darf 20% des Kapitals der betreffenden Unternehmung nicht überschreiten. Fremdgelder in Form von Sichtdepositen oder mit einer Laufzeit von weniger als zwei Jahren dürfen nicht für Beteiligungen oder Immobilien verwendet werden. Für die Beteiligungsbanken ist das langfristige Geschäft auf die Höhe der Eigenmittel und der Einlagen mit einer Laufzeit von über zwei Jahren beschränkt.
Vgl. Art. 5 Décret No 66–81 du 25 janvier 1966 und ausführliche Erläuterungen in: Les organismes bancaires du secteur concurrentiel, Hrsg. Crédit Lyonnais, Jg. 1969; C. Galvada: a. a. O., Nr. 39.
Vgl. insbesondere R. K. Grosjean: Die französischen Bankreformen in: Blätter für Genossenschaftswesen, Jg. 1967, S. 261; H.-G. Geis: Frankreich…, a.a.O., S. 12 f., 33 u. 58; M.-L. Hertschel: Das französische Bankensystem in: Kredit und Kapital, Jg. 1969, S. 226 f.; P. Lammerskitten: Das französische Bankwesen, Wiesbaden 1967, S. 52 f.; O. Moireau-Neret: Institutions et Mécanismes Bancaires dans les Pays de la C.E.E., Préface, S. XVII; E. Kaskeline: Französische Kreditinstitute: Auf dem Wege zur Universalbank in: Der Volkswirt, Jg. 1967, S. 299; W. B. Bing/H. Gerstner: Frankreich in: Enzyklopädisches Lexikon für das Geld-, Bank- und Börsenwesen, a. a. O., S. 571.
Décret No 65–999 du 29 novembre 1965 relatif à l’information des actionnaires et du public (J. O. 30. 11. 1965). Zur Zeit wird ein Gesetzentwurf vorbereitet, nach welchem die hier berücksichtigten Publizitätsbestimmungen auf sämtliche Aktiengesellschaften Anwendung finden sollen.
Loi No 66–537 du 24 juillet 1966 sur les sociétés commerciales, abgedruckt in. R. Houin/ V. Graventein: Französisches Gesellschaftsrecht, 2. Aufl. Frankfurt/M. und Berlin 1968 (im folgenden abgekürzt als: GHG).
Diese knappe gesetzliche Regelung ist ein typisches Beispiel für die gegenwärtige französische Gesetzgebungstechnik, nur allgemeine Grundsätze in den Gesetzen festzulegen und Detailbestimmungen im Dekretswege durch die Exekutive zu regeln. Vgl. dazu E. Meyerhans: Der Geschäftsbericht der Aktiengesellschaft, Zürich 1969, S. 33.
Bis zur Reform des Gesellschaftsrechts im Jahre 1966 führte und überwachte die Verwaltung (conseil d’administration) bzw. ein aus deren Mitte delegierter Kreis die Geschäfte der Aktiengesellschaft. Diese Regelung entsprach weitgehend den noch heute in Belgien geltenden Bestimmungen. Wegen der begrifflichen Problematik vergleiche daher die ausführlichen Erörterungen im belgischen Teil. Durch das Gesetz vom 24. 7. 1966 wurde es der Hauptversammlung (assemblée générale) freigestellt, die bisherige Form der Geschäftsführung und Überwachung durch ein Gremium mit gewissen Modifikationen beizubehalten oder aber diese Funktionen zu trennen, d. h. die Geschäftsführung und Vertretung durch ein Direktorium (directoire) ausüben zu lassen, das durch eine ungefähr dem deutschen Aufsichtsrat entsprechende Institution, den „conseil de surveillance“, überwacht wird.
Vgl. Art. 294–299 Décret No 67–236 du 23 mars 1967 sur les sociétés commerciales mit späteren Änderungen in: „Sociétés Commerciales“, Hrsg. Journaux Officiels, Jg. 1969; Décret No 65–968 du 28 octobre 1965 (J. O. 17. 11. 1965); Décret No 65–999 du 29 novembre 1965 relatif à l’information des actionnaires et du public (J. O. 30. 11. 1965).
Die Bankenkontrollkommission wurde durch das Gesetz vom 13. 6. 1941 geschaffen und hat sowohl Jurisdiktions- als auch Reglementierungsvollmachten.
Art. 11 Décret No 46–1247 du 28 mai 1946 fixant les règles fondamentales de fonctionnement des banques du secteur privé (J. O. 13. 5.1946) mit späteren Änderungen
Vgl. Anlage F I.
Vgl. Anlage F II. Bei beiden Formblättern wurde sowohl eine mögliche Gewinn- als auch Verlustsituation unterstellt.
Die wesentliche Grundlage der Erläuterungen zu dem Inhalt der Bilanzpositionen bilden die Ausführungen der Bankenkontrollkommission im Règlement vom 3. Dezember 1969 und zu den Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung die Bestimmungen der Instructions Nr. 6 A, 19 A und 57 A. Hinzu kommen die Auskünfte der im Anhang aufgeführten Bilanzexperten, die in französischen Banken tätig waren bzw. noch sind.
H. Fournier: Les Institutions et Mécanismes Bancaires en France in: Institutions et Mécanismes Bancaires dans les Pays de la C.E.E.: a. a. O., S. 159 f.
Die Geschäfte am Geldmarkt werden von den Banken fast ausschließlich unter Einschaltung von Maklern durchgeführt. Nahezu sämtliche Geschäfte werden gesichert durch Hingabe oder treuhänderische Haltung von Papieren, die aus irgendeinem Grunde nicht rediskontfähig und auch bei Spezialinstituten nicht mobilisierbar sind.
Mobilisationspapiere sind zumeist nicht rediskontfähige Wechsel, die von einer Bank zur Unterlegung eines Kredites auf den Schuldner gezogen worden sind. Sie bilden als Pensionspapiere die wesentliche Grundlage für die Abwicklung des Geldmarktgeschäfts.
Der Anteil der gesicherten Kredite ist vergleichsweise gering, da das französische Recht keine Zession und keine Sicherungsübereignung kennt. Die gestellten Sicherheiten bestehen bei Inlandskrediten in der Regel aus persönlichen Bürgschaften der Geschäftsführer, bei Auslandskrediten aus Akkreditiv (Import) bzw. staatlichen und überinstitutionellen Exportgarantien mit ausschließlicher Haftung des ausländischen Käufers über Wechselakzept.
Um Mutter- bzw. Tochtergesellschaften handelt es sich, wenn eine Kapitalbeteiligung von mehr als 50% besteht. Zur Unternehmensgruppe wird ein Unternehmen dann gerechnet, wenn die direkte oder indirekte kapitalmäßige Verflechtung 20–50% beträgt oder finanzielle sowie personelle Verbindungen zu einer gewissen Abhängigkeit geführt haben.
H. Egner: Die Belastung deutscher und französischer Kapitalgesellschaften mit gewinnabhängigen Steuern, Köln — Berlin — Bonn — München 1969, S. 128.
Bei wörtlicher Übersetzung wären die Wertpapiere zu unterteilen in Finanzanlagepapiere, Anteile an Tochtergesellschaften und Beteiligungspapiere. Die letzten beiden Begriffe sollen jedoch in dieser Untersuchung als Beteiligungen (an Tochtergesellschaften und sonstigen Unternehmen) behandelt werden.
Über die Einlagen auf Sparbüchern (comptes sur livrets oder comptes spéciaux d’épargne) kann der Inhaber kurzfristig verfügen, die Guthaben auf Sparkonten (comptes d’épargne) müssen dagegen mindestens für 10 Jahre festgelegt und von den Banken größtenteils in Effekten angelegt werden.
Der Ausdruck „provisions“umfaßt im französischen Bilanzrecht neben den Rückstellungen sowohl die direkten Abschreibungen auf nicht abnutzbare Anlagegüter, Wertpapiere, Beteiligungen sowie auf Forderungen, mit deren Ausfall fest zu rechnen ist, als auch die indirekten Abschreibungen (=Wertberichtigungen) auf dubiose Forderungen sowie mittel- und langfristige Kredite. Direkte Abschreibungen auf das abnutzbare Anlagevermögen werden als „amortissements“bezeichnet. Vgl. die Erörterungen zum Begriff „provisions“bei H. Eg-ner: a. a. O., S. 117, 126 u. 280 ff.; W. Scholtissek: Der Jahresabschluß von Aktiengesellschaften in Frankreich, AWV-Fachbericht VI/VII, Frankfurt/M. 1969, S. 22 ff. (im folgenden zitiert als: Frankreich…); H. Klinkel: Die Bewertung in der französischen Jahresbilanz, Wiesbaden 1961, S. 98 ff.; G. Ripert: Traité élémentaire droit commercial, Bd. I, 6. Aufl. Paris 1968, S. 749 f.; R. Trouillat: Le droit nouveau des sociétés commerciales, Paris 1967, S. 97; L. J. de la Morandière/R. Rodière/R. Houin: Droit commercial, Bd. I, 5. Aufl., Paris 1968, S. 135 mit weiteren Literaturhinweisen.
Vgl. W. Scholtissek: Frankreich..., a. a. O., S. 23.
Vgl. H. Klinkel: a. a. O., S. 99 ff.; W. Scholtissek: Frankreich..., a. a. O., S. 23.
W. Scholtissek: Frankreich…, a. a. O., S. 23.
Vgl. Art. 8 Ordonnance No 67–695 du 17 août 1967 modifiant et complétant la loi du 24 juillet 1966 (J. O. 18.8.1967); C. Föhl: Obligatorische Gewinnbeteiligung in Frankreich in: Wirtschaftsdienst, Jg. 1970, S. 261 ff. Im Unterschied zu dieser freiwilligen Gewinnbeteiligung muß der gemäß Art. 2 Ordonnance vom 17. 8. 1967 obligatorisch aufzubringende Gewinnbeteiligungsbetrag (réserve spéciale de participation) zugunsten des Personals für fünf Jahre vermögenswirksam angelegt werden. Die Bildung erfolgt immer im folgenden Geschäftsjahr zu Lasten der Aufwendungen. Eine Investition im eigenen Unternehmen ist nicht vorgeschrieben.
W. Scholtissek: Frankreich..., a. a. O., S. 21.
Vgl. ausführliche Darstellung der „plus-values à long terme et de réévaluation“bei H. Egner: a. a. O., S. 246 ff., S. 275 ff.; W. Scholtissek: Frankreich…. a. a. O., S. 16, S. 26 ff.; H Klinkel: a. a. O., S. 114 ff. Die Auflösung der plus-values kann durch die Verwaltung oder das Direktorium jederzeit entschieden werden. Je nach dem Verwendungszweck kommt ein in seiner Höhe unterschiedlicher Steuersatz zur Anwendung.
In der Regel erfolgt keine schriftliche Zusage. Die von manchen Kunden aus Sicherheitsgründen geforderte schriftliche Zusage muß durch eine besondere Provision honoriert werden.
Diese Bestimmung bezieht sich auf die gleiche Ausweisform, z. B. ist der Übergang von der indirekten zur direkten Abschreibung anzugeben.
G. Ripert: a. a. O., S. 746 mit weiteren Angaben.
W. Scholtissek: Frankreich…, a. a. O., S. 14.
Code général des impôts mit späteren Änderungen und Ergänzungen (J. O. du 6. 7. 1949).
Vgl. H. Klinkel: a. a. O., S. 34 f.
G. Ripert: a. a. O., S. 750.
H. Egner: a. a. O., S. 117 und 126; R. Ripert: a. a. O., S. 749 f.
Schriftliche Auskunft der Association Professionnelle des Banques vom 29. April und 25. Mai 1971.
Vgl. H. Egner: a. a. O., S. 129.
W. Scholtissek: Frankreich…, a. a. O., S. 19 f.; H. Klinkel: a. a. O., S. 82.
W. Scholtissek: Frankreich.., a. a. O., S. 20.
o. V.: L’amortissements de risques bancaires dans les pays de la C.E.E., a. a. O., S. 140 ff.
W. Scholtissek: Frankreich..., a. a. O., S. 23.
W. Scholtissek: Frankreich…, a. a. O., S. 24.
H. Egner: a. a. O., S. 295.
Décret No 67–237 du 23 mars 1967 relatif au registre du commerce (J. O. 24. 3.1967) mit späteren Änderungen.
Wetboek van Koophandel vom 2. Juli 1928 mit späteren Änderungen, abgedruckt in: G. Jahr/H. F. A. Völlmar: Das Aktienrecht der Niederlande, Frankfurt/M. und Berlin 1962 (auszugsweise) und in: Niederländisches Handelsgesetzbuch (Titel 1–8), Den Haag 1959, Hrsg. Deutsch-Niederländische Handelskammer (im folgenden abgekürzt als: WvK).
Wegen weiterer Einzelheiten vgl. P. Sanders: Reform des Gesellschaftsrechts in den Niederlanden, in: AG, Jg. 1971, S. 389 ff.
G. Jahr/H. F. A. Völlmar: a. a. O., S. 3 f.
Wet toezicht kredietwezen vom 21. Juni 1956 in: Staatsblad Nr. 1427.
Zur Zeit liegt der Zweiten Kammer der Reformentwurf zu dem Gesetz betreffend die Aufsicht über das Kreditwesen in der Fassung vom 8. Dezember 1970 vor, in welchem unter anderem eine abweichende Einteilung der Kreditinstitute gewählt wird. In diesem Entwurf wird der Begriff Handelsbanken durch den Ausdruck allgemeine Banken (algemene banken) ersetzt, welcher der erweiterten Geschäftstätigkeit dieser Bankengruppe Rechnung tragen soll.
G. Dermitzel/W. Damm /K. Richebächer: a. a. O., S. 352; vgl. auch B. Nachenius: „Übersicht über die Rechtsvorschriften in den Niederlanden“in: Rundschreiben Nr. 29 der EWG-Sparkassenvereinigung, Jg. 1967, S. 2 ff.
Nach Art. 23 Abs. 2 des Entwurfs für ein neues Kreditwesengesetz muß De Neder-landsche Bank nach Rücksprache mit den Verbänden auch Formvorschriften für die zu veröffentlichenden Jahresberichte erlassen.
Wet op de jaarrekening van ondernemingen vom 10. September 1970 in: Staatsblad Nr. 414 (im folgenden zitiert als: GJ); Das Gesetz über den Jahresabschluß von Unternehmen ist am 1. Mai 1971 in Kraft getreten. Seine Vorschriften gelten erstmals für den Jahresabschluß zum 31. 12. 1971.
Vgl. P. Sanders: Reform des Aktienrechts in den Niederlanden in: AG, Jg. 1965, S. 284.
Der Abschnitt über die vom GJ erfaßten Unternehmen in Art. 1 lautet: In deze wet wordt verstaan onder: onderneming: de naamloze vennootschap, de coöperatieve vereniging, de onderlinge waar-borgmaatschappij alsmede de rechtspersoon met coöperatief karakter in de zin van artikel 1, eerste lid onder c, eerste zinsnede, van de Wet toezicht kredietwezen, ook indien deze geen coöperatieve vereniging is.
Schreiben des Niederländischen Bankenvereins vom 14. Oktober 1969 an den Vorsitzenden der Rechtskommission der Zweiten Kammer.
Grundlage der folgenden Erörterungen bilden neben den gesetzlichen Bestimmungen die Erläuterungen zu dem Gesetzentwurf (im folgenden abgekürzt als: EGesetzentwurf), die eine Interpretation der vom Gesetzgeber verfolgten Ziele erlauben, sowie die schriftlich gegebenen Auskünfte der im Literaturverzeichnis aufgeführten Bilanzexperten des niederländischen Justizministeriums und einer niederländischen Bank.
Das niederländische Aktienrecht sah bis zum Gesetz über die Struktur von Aktiengesellschaften und Gesellschaften mit beschränkter Haftung bestimmter Größe für alle Aktiengesellschaften nur zwei notwendige Organe vor, nämlich den Vorstand (bestuur) und die Hauptversammlung (algemeene vergadering van aandeelhouders). Ein Aufsichtsrat (raad van commissarissen) wurde nur bestellt, wenn dies in der Satzung vorgesehen war (Art. 50 Abs. 1 WvK). Das war im allgemeinen üblich. Der Aufsichtsrat konnte in diesem Fall aus einer oder mehreren Personen bestehen, für dessen Tätigkeit besondere Regeln entweder durch die Satzung oder durch eine darin vorgesehene Geschäftsordnung aufgestellt werden mußten. Nach dem neuen Strukturgesetz sind die sogenannten „großen Aktiengesellschaften“, d. h. mit einem Kapital und Reserven von mehr als hfl. 10 Mill. und mindestens 100 Arbeitnehmern verpflichtet, einen Aufsichtsrat zu haben, der auch den Jahresbericht feststellt. Wegen weiterer Einzelheiten vgl. P. Sanders: Reform des Gesellschaftsrechts in den Niederlanden, in: AG, Jg. 1971. S. 394 ff.
Die Geschäftsberichte der folgenden Aktienbanken wurden berücksichtigt: Algemene Bank Nederland N. V. von 1966, 1968 und 1969, Amsterdam-Rotterdam Bank N. V. von 1968 und 1969, Nederlandsche Middenstandsbank N. V. von 1968 und 1969, Bank en Assurantie Associatie N. V. von 1968 und 1969, Nederlandse Credietbank N. V. von 1968 und 1969, N. V. Slavenburg’s Bank von 1968 und 1969, H. Albert de Bary & Co. N. V. von 1968/69 und 1969/70, Bank voor Handel en Scheepvaart N. V. von 1967; vgl. auch J. Uher: Funktionen des Kreditwesens, Wien 1967, S. 19; „Niederlande“in: Enzyklopädisches Lexikon für das Geld-, Bank- und Börsenwesen, 3. Aufl., a. a. O., S. 1263.
J. A. Geertmann: Der Jahresabschluß einer holländischen Unternehmung, in: DB, Jg. 1957, S. 726 f.; vgl. auch W. van der Grinten: Das Recht der Länder der EWG, Bd. I: a. a. O., S. 60.10–46.
J. A. Geertmann: a. a. O., S. 727.
Vgl. Anlage N I; dabei wurde von der in den Niederlanden üblichen Veröffentlichung der Bilanz nach Gewinnverwendung und -Verteilung ausgegangen.
In den Niederlanden gibt es zwei bedeutende Giroinstitute, nämlich den „Postchèque-und Girodienst“und das „Girokantoor van de Gemeente Asterdam“, die ungefähr 25% der Gesamteinlagen des niederländischen Kreditwesens verwalten. Der Postscheck- und Girodienst nimmt ausschließlich Kontokorrentgelder entgegen und leiht sie hauptsächlich an die öffentliche Hand aus, während die Abrechnungskasse der Stadt Amsterdam auch Terminkonten führt und vornehmlich städtischen Unternehmen Kredite gewährt. Vgl. G. Dermitzel/ W. Damm/K. Richebächer: a.a.O., S. 364 und o. V.: Niederlande, in: Enzyklopädisches Lexikon für das Geld-, Bank- und Börsenwesen, a. a. O., S. 1263.
Vgl. Geschäftsberichte der untersuchten niederländischen Aktienbanken.
Die Hauptversammlung stellt nicht nur den Jahresabschluß fest und beschließt über die Gewinnverwendung und -Verteilung. Oftmals bestimmt sie auch über die Art und den Umfang der aus dem Bruttogewinn zu bildenden Rückstellungen und Wertkorrekturen, soweit diese Rechte nicht dem Vorstand durch Satzungsbestimmungen übertragen worden sind. Vgl. Ausführungen auf S. 91 und Geschäftsberichte der untersuchten Banken und H. W. Wirth: a. a. O., S. 115 ff.
Sowohl in den Geschäftsberichten der Aktienbanken als auch in dem Gesetz über den Jahresabschluß wird kein Unterschied zwischen Rückstellungen und Sammel- bzw. Einzelwertberichtigungen gemacht. Beck führt aus, daß in der niederländischen Betriebswirtschaftslehre die „reserves“unterteilt werden in „reële reserves“(echte Reserven) und in „oneigenlijke reserves“(unechte Reserven). Die echten Reserven können mit dem Begriff Rücklagen übersetzt werden; unter den unechten Reserven sind nach deutschem Sprachgebrauch die Rückstellungen und Wertberichtigungen zu verstehen. M. Beck: Der Jahresabschluß von Aktiengesellschaften in Europa und USA, Bd. II: a. a. O., S. 133; vgl. auch A. J. Rädler: a. a. O., S. 139. Das Gesetz über den Jahresabschluß will durch die Trennung in „reserves“für Rücklagen sowie in „voorzieningen“für Rückstellungen, direkte Abschreibungen sowie indirekte Abschreibungen (= Wertberichtigungen) für nicht zum Anlagevermögen gehörende Gegenstände die Entwicklung zu einer richtigen Bezeichnung fördern (Art. 23 EGesetzentwurf). Der Begriff „afschrijvingen“wird nur im Zusammenhang mit der Wertkorrektur der Gegenstände des Anlagevermögens gebraucht.
Schriftliche Auskunft des niederländischen Justizministeriums an den Verfasser.
Regio decreto-legge, 12 marzo 1936, n. 375, abgedruckt in: La legge bancaria e le altre norme essenziali in materia creditizia, Hrsg. Associazione Bancaria Italiana, 7. Aufl., Rom 1966, S. 26–99.
Vgl. auch G. Ruta: Das Bankrecht in Italien, in: Rundschreiben Nr. 41 der EWG- Sparkassenvereinigung, Jg. 1967, S. 1.
Weitere Einzelheiten vgl. G. Ruta: a.a.O., Nr. 41, S. 2 f.; G. Dermitzel/W. Damm/K. Richebächer: a.a.O., S. 279. Zur Begriffsbildung führen Dermitzel/Damm/Richebächer aus, daß in der Fachsprache und insbesondere in der Bankengesetzgebung alle Institutionen des kurzfristigen Kredits mit dem Ausdruck „azienda di credito“(Geschäftsbank) bezeichnet werden. „Der Begriff,banca’ bezieht sich nur auf Kreditinstitute des öffentlichen Rechts, Banken nationalen Interesses, gewöhnliche Handelsbanken, Volksbanken und Filialen von Auslandsbanken. Dagegen bezeichnet man mit dem Ausdruck,instituto di credito’ Kreditinstitute des mittel- und langfristigen Kredites.“Vgl. auch Art. 5 und 45 Bankengesetz von 1936.
P. Dirix: Die öffentlichen Kreditanstalten in den Ländern der EWG, in: Annalen der Gemeinwirtschaft, Jg. 1968, S. 124; o. V.: Italien in: Enzyklopädisches Lexikon für das Geld-, Bank- und Börsenwesen, S. 894.
Vgl. A. Gerbi: Institutions et Mécanismes Bancaires en Italie, in: Institutions et Mécanismes Bancaires dans les Pays de la C.E.E., a. a. O., S. 309 f.
Für die drei Banken nationalen Interesses „Banca Commerciale Italiana“, „Credito Italiano“und „Banco di Roma“ist die Rechtsform der Aktiengesellschaft gesetzlich vorgeschrieben. Ferner müssen sie in mindestens 30 der 94 Provinzen Italiens Zweigstellen unterhalten und durch ein Dekret des Präsidenten der Republik anerkannt werden. Die überwiegende Mehrheit des Kapitals der Banken nationalen Interesses befindet sich in den Händen des staatlichen Instituts für industriellen Wiederaufbau (Instituto per la Ricostruzione Industriale = IRI), und zwar 95% an der Banca Commerciale Italiana, 96% an dem Banco di Roma und 80 e/o an dem Credito Italiano. Diese Anteile sollen nach der bereits erfolgten Zulassung der Aktien zur Notiz an der Mailänder Börse auf je 75% verringert werden. Vgl. A. Gerbi: a. a., S. 309 und 315; G. Dermitzel/W. Damm/ K. Richebächer: a.a.O., S. 289 f.; o. V.: Rückkehr der italienischen Großbanken zur italienischen Börse, in: ZfgK, Jg. 1969, S. 1170.
Vgl. A. Gerbi: a. a. O., S. 311 f.
W. Scholtissek: Der Jahresabschluß von Aktiengesellschaften in Italien, in: Der Jahres-abschluß von Aktiengesellschaften in Europa und USA, Bd. I: a. a. O., S. 120; (im folgenden zitiert als: Italien...)
Die Banca d’Italia ist nicht nur Bankaufsichtsbehörde, Bank der Banken und Emissionsinstitut, sondern gleichzeitig auch Kassenhalterin des Staates und der Provinzen, Kapitalmarktlenkungsstelle und Verwalterin der Abrechnungskassen. Die für die Erfüllung ihrer Aufsichtspflichten erforderlichen Maßnahmen trifft sie teils selbständig und teils im Einvernehmen mit dem Interministeriellen Ausschuß (Comitato Interministeriale per il Credito e il Risparmio); vgl. G. Dermitzel/W. Damm/K. Richebächer: a. a. O., S. 269 und 282; L. Schuster: Zentralbankpolitik und Bankenaufsicht in den EWG-Staaten, Köln und Opladen 1967, S. 90.
Die aktienrechtlichen Bestimmungen des Codice civile sind Teil des 5. Buches der Arbeit (Libro quinto: Del lavoro) Codice civile, 16 marzo 1942, in: G. Luther/M. San Nicolo/H. J. Becker: Italienisches Zivelgesetzbuch, Tübingen und Berlin 1965; D. Henrich/R. Cere-ghetti: Das italienische Aktienrecht, Frankfurt/M. und Berlin 1965 (Codice civile im folgenden abgekürzt als: CC).
Schriftliche Auskunft des italienischen Justizministeriums vom 5. Februar 1970 und vom 17. Mai 1971 an den Verfasser.
Die Hauptversammlung (assemblea) als oberstes Organ der italienischen Aktiengesellschaft hat sehr weitgehende Befugnisse. So stellt z. B. die Hauptversammlung den Jahres-abschluß fest und beschließt über Gewinnverwendung und -Verteilung. Auch die Bestellung der Geschäftsführer (amministratori) bzw. der Geschäftsführung (consiglio di amministratori) ebenso wie des Aufsichtsrates (collegio sindacale) ist Aufgabe der Hauptversammlung. Die Geschäftsführung ist im wesentlichen ausführendes Organ. Zur Vereinfachung wird sehr häufig ein großer Teil ihrer Aufgaben auf einen oder mehrere Mitglieder der Geschäftsführung übertragen. Die Verpflichtung zur Aufstellung der Bilanz ist jedoch nicht übertragbar. Der Aufsichtsrat besteht aus drei oder fünf ordentlichen und zwei stellvertretenden Mitgliedern. Neben der allgemeinen Überwachung der Geschäftsführung obliegt ihm vor allem die Prüfung des Jahresabschlusses. Bei einem Kapital von 50 Mill. Lire müssen ein bzw. zwei seiner ordentlichen Mitglieder und ein Stellvertreter im Verzeichnis der öffentlich bestellten Wirtschaftsprüfer eingetragen sein (Art. 2397 CC). Eine zusätzliche Pflichtprüfung durch außerhalb des Unternehmens stehende Wirtschaftsprüfer erfolgt nicht. Vgl. ausführlich E. Bresan: Die Aktiengesellschaft in Italien, in: IWB, Fach 5, Gruppe 3, S. 25 ff.; W. Garcin/F. Hepp/Ph. Möhring/R. Serick: a.a.O., Italien, S. 47 u. 57; D. Henrich/R. Cereghetti: a.a.O., S. 9 ff.; P. Giesecke: Das Aktienrecht des Libro del lavoro, in: Zeitschrift für ausländisches und internationales Privatrecht, Jg. 1942, S. 88; V. Uckmar/S. Bianchi: Italien, in: Internationale Steuern, Heft 10, Hrsg. H.Eiche, Mondorf 1958, S. 11; H. W. Wirth: a.a.O., S. 115 ff.
Vgl. Anlage Ital. I.
Für die Erstellung der Schemata wurden die Jahresberichte der drei Banken nationalen Interesses sowie der größeren Handelsbanken in der Rechtsform der Aktiengesellchaft herangezogenBanca Commerciale Italiana von 1968 und 1969,Credito Italiano von 1968 und 1969, Banco di Roma von 1968 und 1969, Banca Nazionale dell’Agricoltura von 1968 und 1969, Banca d’America e d’Italia von 1968 und 1969, Banco Ambrosiano von 1968 und 1969, Banco di Santo Spirito von 1967, 1968 und 1969, Banca Cattolica del Veneto von 1967, 1968 und 1969, Credito Romagnolo von 1966, Banca Provinciale Lombarda von 1968 und 1969, Banco di Chiavari della Riviera Ligure von 1968 und 1969, Banca Morgan Vonwiller von 1967, 1968 und 1969, Credito Commerciale von 1967, Banca Unione von 1967 und 1969.
Vgl. Anlage Ital. II.
Die im folgenden gemachten Ausführungen zu den Positionsinhalten und insbesondere zur Bewertung beruhen zum Teil auch auf Auskünften, die dem Verfasser von dem im Anhang angeführten italienischen Bilanzexperten schriftlich gegeben wurden.
Vgl. H. Günther: Die Bilanzstruktur italienischer Banken, in: ZfgK, Jg. 1966, S. 281; R. Stützer: Die Besonderheiten der deutschen Kreditbanken innerhalb des europäischen Bankwesens, in: Die Sparkasse, Jg. 1965, S. 130.
Eine Abgrenzung zwischen den Wertpapieren und Beteiligungen besteht nicht in dem Sinne, daß ein gewisser Mindestprozentsatz oder eine Beteiligungsabsicht vorliegen muß. Vielmehr werden meist nur die Bankbeteiligungen gesondert aktiviert, während sonstige Aktienpakete als Wertpapiere bilanziert werden.
C. Campanini: Bilanzierung und Bewertung im Jahresabschluß italienischer Aktiengesellschaften, in: ZfB, Jg. 1968, S. 665.
Für die Begriffe Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen wird im Italienischen lediglich der Ausdruck „fondo“bzw. „fondi“mit den jeweiligen Zusätzen für den bestimmten Zweck verwandt. Das Wort „fondo“wird ebenfalls für Positionen mit Eigenkapitalcharakter gebraucht, wie z. B. für ein passiviertes Aktienemissionsagio (fondo sovrapprezzo azioni).
W. Scholtissek: Italien…, a. a. O., S. 129.
H.Günther: a.a.O., S. 281. Die Zirkularschecks müssen zu 100% durch Schatzanweisungen gedeckt sein.
Vgl. C. Campanini: a. a. O., S. 668.
Vgl. C. Campanini: a. a. O., S. 676.
Vgl. C. Campanini: a. a. O., S. 678 und K.-P. Rauen: Das Auskunftsrecht des Aktionärs im italienischen Recht, Diss. Köln 1963, S. 24 f.
C. Campanini: a. a. O., S. 655.
M. Sandri: Die geltenden italienischen Rechnungslegungsvorschriften unter Berücksichtigung des vorliegenden Reformentwurfs im Vergleich zu den Harmonisierungsvorschlägen der EWG-Studiengruppe „Gesellschaftsrecht“, in: Journal UEC, Jg. 1968, S. 270.
Vgl. C. Campanini: a.a.O., S. 653 ff. mit ausführlichen Verweisen; H. Will führt aus, daß die Bildung stiller „(Zwangs-)Rücklagen“zulässig sei, nicht dagegen die Bildung stiller „(Willkür-)Rücklagen“. H. Will: Die Rechnungslegungsbestimmungen für Aktiengesellschaften in Italien, in: IWB Nr. 23, Fach 5, Gruppe 3, S. 17; vgl. auch Jura Europae: a.a.O., Bd. I, S. 40.10.43.
M. de Dominicis: Italien, Besonderheiten des Rechnungswesens, in: Handwörterbuch des Rechnungswesens, Hrsg. E. Kosiol, Stuttgart 1970, Sp. 746.
Vgl. C. Campanini: a. a. O., S. 654.
C. Campanini: a.a.O., S. 670; hier ist zu ergänzen, daß bei einem Verlust von mehr als einem Drittel des bilanziellen Eigenkapitals eine Sanierung gesetzlich vorgeschrieben ist.
C. Campanini: a. a. O., S. 667; W. Scholtissek: Italien..., a. a. O., S. 129.
K.-P. Rauen: a. a. O., S. 34 f.
Hinsichtlich des Aufsichtsratsberichtes ist zu fragen, ob er noch als ein Bestandteil des Jahresberichtes angesehen werden kann oder ob er mehr den Charakter eines Prüfungsberichtes hat. Dann wäre er nicht im Rahmen dieser Arbeit zu behandeln. Sicherlich ist der Bericht des überwachenden und prüfenden Organs der italienischen Aktiengesellschaft zum Jahresabschluß in wesentlichen Teilen auch ein Prüfungsbericht. Dennoch läßt er sich z. B. nicht mit den strenger Geheimhaltung unterliegenden Wirtschaftsprüfer-Berichten zum Jahresbericht deutscher Aktiengesellschaften vergleichen. Im Aufsichtsratsbericht überwiegen, auch auf Grund seiner Veröffentlichung, vielmehr die Elemente des Geschäftsberichtes, in dem in der Regel auch die ordnungsmäßige Rechnungslegung der Geschäftsführer bestätigt wird, so daß der Bericht des Aufsichtsrates zumindest teilweise als Bestandteil des Jahresberichtes der italienischen Aktienbanken anzusehen ist.
W. Scholtissek: Italien..., a. a. O., S. 112.
Vgl. T. Ascarelli/R. Nobili/J. U. Bona: Das Recht der Handelsgesellschaften, Italien, in: Handels- und Wirtschaftsrecht der Länder des Gemeinsamen Marktes, Bd. I, a. a. O., S. 64; W. Scholtissek: Italien..., a. a. O., S. 111 f.
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Basedow, H. (1972). Die Grundlagen der Bilanzierung von Aktienbanken in den Ländern der EWG. In: Die Bilanzierung von Aktienbanken in den Ländern der EWG. Schriftenreihe zur Bankbetriebslehre und Finanzierung, vol 1. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85303-5_3
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