Schluß

Zusammenfassung

Eines der schwierigsten Probleme, vor das wir uns bei dieser Konzeption von Universalienforschung gestellt sehen, ist das der Verbindung von verschiedenen Wissenschaften, in diesem Falle von Linguistik und Nachbardisziplinen. Das Problem hat wissenschaftstheoretische und methodologische Aspekte. In der Wissenschaftstheorie ist man sich noch sehr im unklaren darüber, wie Theorien verschiedener Wissenschaften miteinander verbunden werden können. Methodologisch gesehen gibt es immer wieder Versuche, eine Wissenschaft auf eine andere zu reduzieren, so etwa, wenn man die Gesetzmäßigkeiten der Chemie auf diejenigen der Physik zurückführt. Am Ende von F. de Saussures „Cours de linguistique générale“ steht der großartige Satz: „la linguistique a pour unique et véritable objet la langue envisagée en elle-même et pour elle-même.“ Ich möchte annehmen, daß sich de Saussure damit gegen den Reduktionismus gewandt hat, nicht aber gegen das Integrieren einer Wissenschaft in größere Zusammenhänge. War er doch einer der ersten, der eine übergreifende Wissenschaft, die Semiotik, gefordert hat, in die die Linguistik inkorporiert werden könnte. Er war auch einer der ersten, der den eminent sozialen Aspekt von Sprache erkannt hat. Wenn aber heute versucht wird, die Linguistik als eine Sozialwissenschaft darzustellen, so ist das nichts anderes als Reduktionismus und daher abwegig.