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Part of the book series: Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften ((VG,volume 273))

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Zusammenfassung

„Die beste Muse ist Cythere“, beginnt das Lied „Cythere“, mit dem sich Novalis in jene lyrische Tradition stellt, in der die Dichter ihre Anregungen Inspirationsquellen verdanken, über die Aphrodite und Venus gebieten. Man sollte über den „Hymnen an die Nacht“ und ihren Todesvisionen, aber auch über den Dichterentwürfen im Umfeld des „Ofterdingen“ den gelösten, spielerischen Ton von Gedichten wie „Cythere“ nicht ganz in Vergessenheit geraten lassen. Das Lied beginnt in Wahrheit nicht mit einem Anruf der Muse, sondern mit einer Absage. Erato, der eigentlichen Muse der (leichteren) lyrischen Dichtkunst, wird die Verehrung aufgekündigt, und auch Cythere empfängt Dank nur, weil sie dem Dichter ein Mädchen schickte. Diese Louise aus Fleisch und Blut ist es, die den Dichter in einer solchen Hochstimmung hält, daß er sich nur noch in Poesie äußern kann:

Am Bache murmle ich nur Reime, Mir lehrt sie Liebe und Natur, Und wenn ich unter Myrthen träume, So träum ich Lieder nur.78

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Literaturhinweise

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  6. Vgl. Ingeborg Hillmann: Dichtung als Gegenstand der Dichtung. Zum Problem der Einheit des „West-östlichen Divans“. Bonn 1965, S. 94.

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Hinck, W. (1985). Poeta amator. In: Das Gedicht als Spiegel der Dichter. Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften, vol 273. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85258-8_6

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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