Zusammenfassung
In fast allen Ländern versuchen Personen oder Gruppen, ihre politischen Ziele ohne ausschließlich die dafür vorgesehenen Methoden (Wahlen, Arbeit in Parteien oder Interessengruppen) zu nutzen, durchzusetzen, beispielsweise durch Teilnahme an Demonstrationen, Engagement in Bürgerinitiativen, illegale Handlungen wie Zerstörung von Eigentum, Sit-ins. “When neither the ballot nor the feet constitute adéquates modes of expression, there is still Chairman Mao’s barrel of the gun” (Mueller 1989, S. 173).
There’s no better way to make men part of a movement than to have them give something to it.
John Steinbeck
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Literatur
Siehe auch Lohmann (1993a) bzw. Gilligan und Krehbiel (1987).
Siehe Opp (1993).
Auf die Schwierigkeit der Definiton von Armut soll hier nicht näher eingegangen werden. In dem hier betrachteten Kontext kann man von Armut sprechen, wenn ein Individuum nicht in der Lage ist, durch eigene Kraft ein Lebensminimum zu erwirtschaften, weil es die gesellschaftlichen und ökonomischen Faktoren nicht erlauben.
Vergleiche Hardin (1982), Chong (1991), Finney (1982).
Vrgleiche Schelling (1960) und Chong (1991, Kap.6).
Siehe Luce und Raiffa (1957).
Siehe Axelrod (1981), Axelrod (1984), Taylor (1976) und Hardin (1982, S. 170 ff.).
Dudley (2000) liefert einen informationsökonomischen Ansatz. Politische, soziale und ökonomische Änderungen gehen mit Änderungen in der Informations-und Kommunikationstechnologie einher. Auf Grundlage eines Rational-Choice-Modells hängt die optimale Allokation der Informationen von Netzwerkeffekten und fixen Kosten ab. Variation dieser Parameter führt zu vier Typen von Revolutionen: vertragliche, einstimmige, präventive und vorgeschriebene. Allerdings basiert sein Lösungsansatz auf den üblichen spieltheoretischen Lösungsmethoden des nichtkooperativen Spiels. Da die Spieltheorie Lösungsmethoden für Spiele mit unvollständiger Information beinhaltet, liefert der Ansatz keine nennenswerten neuen Ergebnisse.
Siehe auch Tullock (1971) und Tullock (1984).
Vergleiche Silver (1974).
Nicht approximiert lautet das Ergebnis Gr= (Ri + Pi) Lv + (Pg + Ri + Pi) Li-Pi-Pi-LwIr + E. Ist Li hinreichend klein, so ist Gleichung 3.4 eine gute Approximation (Tullock 1971).
Eine Formulierung mittels der evolutorischen Spieltheorie von Strategien politischer Unternehmer in internationalen kollektiven Handlungen findet man bei ArceM. (2001).
Vergleiche Olson (1965), Austen-Smith (1981) und Mueller (1989).
Siehe Gunning (1972) und deNardo (1985).
Es handelt sich dabei um den sogenannten Bandwagon-Effekt.
Siehe Silver (1974) und deNardo (1985).
Im englischen mit riot.
Die Franzosen gelten als revolutionsfreudigeres Volk als die Deutschen und die Engländer sind bekannt für ihre Vorliebe für Streiks.
Auch bei Revolutionen oder anderen nicht-konventionellen politischen Aktivitäten taucht der Entertainment-Effekt auf.
Zum Thema Diskriminierung siehe auch Mason (1984). Mit der optimalen Durchsetzung gesetzlicher Regelungen beschäftigt sich Stigler (1961a).
wie z.B. das Verfassen von Bittschriften oder der Gründung von Bürgerinitiativen etc.
Siehe Abschnitt 2.4.
Analog bleiben die Kritikpunkte und offenen Fragen bestehen.
Jedes Gruppenmitglied erhält die volle Höhe des Angebots, unabhängig von der Gruppengröße.
Siehe z.B. Chamberlin (1974) und Fröhlich und Oppenheimer (1970).
Ist n eine ganze Zahl, so ist die Voraussetzung der Differenzierbarkeit der Funktion nach n strenggenommen nicht gegeben; aber diese Voraussetzung vereinfacht die Darstellung, ohne die Ergebnisse zu verändern (Austen-Smith 1981).
Indices bezeichnen hier partielle Ableitungen.
Die Aggregation individueller Präferenzen zu einer gesellschaftlichen Nutzenfunktion wird hier nicht näher thematisiert. Darstellungen findet man bei Sen (1970) oder Pommerehne und Frey, Hrsg. (1979).
Hier kommt also die Trittbrettfahrer-Problematik zum Tragen.
Man kann davon ausgehen, daß in den meisten Fällen das Individuum (zumindest ex ante) auch nicht über die Gruppengröße n informiert ist.
Für einen Beweis dieser und der anderen Propositionen siehe Austen-Smith (1981).
Die strenge Konkavität bzw. Konvexität garantiert die Lösbarkeit des Maximierungsproblems für beliebige Gruppenmitglieder und Verteilungsfunktion F (Austen-Smith 1981).
Dies Ergebnis entspricht dem der steigenden Skalenerträge bei der Teilnahme an Revolutionen von Mueller (1989).
Eventuell ausgehend von einer Aktivität von null.
Rothschild und Stiglitz (1970, Theorem 2).
Eine Erhöhung des Grenzrisikos im Sinne von Sandmo ist als Erhöhung des Parameters μ vom Ausgangswert 1 in \(\mu (\omega -\bar{\omega} )+\bar{\omega}\) mit \(E_{G}\left\{\omega \right\}\) definiert (Sandmo 1971).
Siehe auch Chong (1991, Kap.1 und 2).
Ein Beispiel gibt Chong (1991, S. 23).
Unter einer geringen Angstschwelle ist die Bereitschaft, auch Gewalt und drastische Sanktionen in Kauf zu nehmen, zu verstehen; siehe auch Gavious und Mizrahi (2000).
Roemer (1985) spricht von Lenin und dem Zaren.
oder in einem weiter gefaßten Rahmen in einer veränderten Politik.
für eine innere Lösung mittels des Lagrangeschen Multiplikators.
Eine graphische Darstellung der hier vorgestellten Lösungen findet man bei Finney (1982, S. 71 ff.).
sowie die Grenzerträge aller anderen möglichen Aktivitäten
Es wird angenommen, daß der Grenzertrag kleiner ist, die Erträge aus der konventionellen politischen Aktivität können durchaus größer null sein.
Dies Ergebnis entspricht dem von Austen-Smith (1981) oder dem von Frohlich und Oppenheimer (1970), siehe auch Abschnitt 3.1.3.
Vergleiche Gunning (1972) und Granovetter (1978).
Im Fall der konventionellen politischen Handlung hat die vermehrte Bereitstellung durchaus einen Effekt. In Kapitel 4 wird gezeigt, daß eine vermehrte Bereitstellung einen “Jetzt-erst-recht”-Effekt haben kann.
Keine der Parteien spielt also dominante Strategien.
Die Parteien einigen sich über die durchzuführende Politik.
Die schwache Partei gewinnt, wenn die Kosten politischen Unfriedens cw für die schwache Partei hinreichend groß sind.
Im Fall privater Information tritt dies ein, wenn die Kosten cθ hinreichend groß sind bzw. die starke Partei hohe Kosten signalisieren kann.
“transitory fenzies” (Lohmann 1993a, S.319).
Dieses Signalspiel entspricht dem hier vorgestellten.
Zu den grundlegenden und hier benutzten spieltheoretischen Konzepten siehe Cho und Kreps (1987).
Eben diese kritische Zahl wird dann im dynamischen Modell benutzt.
Nachfolgend wird s auch mit weltpolitischer Lage bezeichnet.
Nach Lohmann (1993a) ist die räumliche Lage der Politik nicht maßgebend für die Analyse — wie üblich werden auch hier Politikentscheidungen binär betrachtet.
Dies ist mit dem Umstand zu erklären, daß Individuen mit extremen Ansichten wie z.B. politische Führer bereit sind, hohe Sanktionen bei ihrer politischen Tätigkeit in Kauf zu nehmen. Diese Sanktionen können auch verteilungspolitisch ausgestaltet sein.
Die Analyse bezieht sich auf das Mehrheitswahlrecht.
Im allgemeinen möchte ein Individuum, das an politischen Aktivitäten teilnimmt, signalisieren, daß es einen Wechsel in der Politik wünscht, also vom Typ σ = 1 ist. Das Senden eines solchen Signals ist für das Individuum mit Kosten verbunden. Dieser Fall entspricht in der Analyse den in dieser Arbeit betrachteten politischen Aktivitäten, die mit Kosten verbunden sind (Lohmann 1995b).
Diese Voraussetzung kann fallengelassen werden in dem Sinne, daß entweder die politische Führung Informationen über das Signal σ wahrnimmt oder aber Experten zur Seite hat, die Informationen beschaffen (Lohmann 1993a).
Vergleiche Kreps und Wilson (1982).
Wie üblich agieren die Extremisten unabhängig von der privaten Information, der Nutzen überwiegt die Kosten. Die Teilnahme der Gemäßigten bzw. Nichtteilnahme der Lethargischen ist abhängig von deren privater Information (Lohmann 1993a).
Politische Aktivität kann also kontraproduktiv sein (Lohmann 1994b).
Im Kontext des Wählens beschäftigt sich Harbaugh (1996) mit Informationsverschleierung, siehe auch Kapitel 2.
Siehe Chong (1991), Gavious und Mizrahi (2000), Glance und Huberman (1993), Granovetter (1978), Yin (1998), McCormick und Owen (1996) und Opp (1989).
Vergleiche z.B. Tullock (1971), Becker (1968), Ehrlich (1973), deNardo (1985).
Siehe Lohmann (1993a), Lohmann (1994b), Lohmann (1994a).
Siehe Gavious und Mizrahi (2000), Gavious und Mizrahi (2001).
Vergleiche Granovetter (1978) und Yin (1998).
Es handelt sich also um ene Art break-even-point.
Yin (1998) untersucht die Gleichgewichtsauskommen für normale, bimodale und schiefe Verteilung.
“rate of government responsiveness” (Chong 1991, S. 144).
Dies umfaßt alle Tätigkeiten, die zur Mobilisierung von Teilnehmern vonnöten sind: Informationsbeschaffung und-Übermittlung, Planung und Organisation von Handlungen, Transport der Teilnehmer etc.
Eine ähnliche Unterteilung taucht bei Lohmann (1993a) auf.
Natürlich ist auch eine Mischung der beiden Effekte möglich.
Granovetter (1978, S. 1423) führt noch aus, daß der Contagion-Effekt — der Begriff kommt ursprünglich aus der Psychologie bzw. Epidemologie, in Schwellenmodellen unangebracht ist, da er im Kontext dieser Modelle noch mit Leben zu füllen sei. Contagion beinhaltet sehr viel mehr als die beobachtbare Schwelle der “letzten” Person. Granovetter (1978, S. 1424) und Gavious und Mizrahi (2000) bezeichnen diesen Schwelleneffekt im Gegensatz zu Chong (1991) mit Bandwagon-Effekt!
Chong (1991, S. 149) selbst bezieht die Regierung nicht explizit in den Deterrence-Effekt mit ein, bemerkt aber, daß die Wirkung von Regierungsrepressionen analog zu bewerten ist, bei seiner Angebot-Nachfrage-Betrachtung aber modelltheoretisch ausgeschlossen ist.
Chong (1991, S. 150) bemerkt hierzu, daß die Annahme der Konstanz unrealistisch ist, nimmt aber eine Analyse der Variation der Parameter vor und vergleicht die verschiedenen Zustände.
Siehe auch Granovetter (1978).
Hierbei bezieht sich der Bandwagon-Effekt auf die safety in numbers!
Es existiert keine einheitliche Definition dieses Begriffes. Das politische Klima wird bestimmt von der wirtschaftlichen Lage, den Einschätzungen der Bevölkerung betreffend die Kompetenz der Regierung, lösungsorientiert zu handeln, und gesellschaftlichen Werten und Normen, die wiederum abhängig von den jeweiligen Ideologien der Regierungs-und Oppositionspartei sind. Darüber hinaus beinhaltet der Begriff politisches Klima Spannungen in der Gesellschaft, die zwischen Bevölkerungsgruppen, zwischen Parteien und Bevölkerungsgruppen und unter den Parteien herrschen. Die Spannungen können dergestalt sein, daß notwendige Gesetzesänderungen oder Reformen nicht durchführbar sind.
Es werden individuelle Schwellenwerte ereicht, die wiederum eine Zunahme der Teilnehmerzahl bewirken.
Vergleiche Granovetter (1978) und Kuran (1995).
Ein Begriff aus der Marktforschung; es handelt sich um die Menge der Personen, Firmen, Produkte, Märkte etc., die die Informationen besitzen, die für die jeweilige Untersuchung interessant sind, definiert durch Elemente, Einheiten und Zeit.
Vergleiche Finkel et al. (1989), Moe (1980), Muller und Opp (1986) sowie Opp (1986).
Eine Revolution ist hier ein mit Gewalt herbeigeführter Machtwechsel innerhalb eines Staates, in dessen Verlauf wenigstens zwei Gruppen um die Unterstützung der Bevölkerung konkurrieren und miteinander unvereinbare Ansprüche auf die Macht im Staat stellen (Tilly 1999, S. 29f.).
Weitere Untersuchungen über das Zusammenwirken von Ideologie und politischen Veränderungen findet man bei North (1981).
Sicherlich gibt es fließende Übergänge und Überschneidungen zwischen diesen Formen der politischen Aktivität und Auseinandersetzung. So ist Gewalt und ihre Anwendung nicht eindeutig definiert. Ist eine Sitzblockade noch gewaltfrei, weil keine Personen oder Sachen beschädigt werden, oder schon unzulässiges Mittel der Gewalt, da Mitbürger z.B. an der Ausübung ihrer Arbeit gehindert werden. In dem hier betrachteten Kontext genügt aber oben getroffene Unterscheidung.
Siehe Gavious und Mizrahi (2000) und Gavious und Mizrahi (2001).
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Blank, A. (2002). Erklärung der politischen Aktivität. In: Politischer Protest und seine Dynamik. Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85183-3_3
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