Quantifizierung von Metapopulationsparametern und naturschutzfachliche Umsetzung

Zusammenfassung

Wie generell ein Großteil der deutschen Tagfalterfauna werden die drei Bläulingsarten als gefährdet betrachtet und je nach geographischem Bezugsraum in verschiedenen Kategorien der Roten Listen geführt (vgl. Tab. 4.1). Fachlicher Hintergund dieser Listen soll nach Blab & Nowak (1983) der unübersehbare Rückzug vieler Arten aus Regionen sein, in denen sie früher teilweise sogar sehr häufig auftraten. „Liegen keine Beweise für auffallende Bestands- und/oder Arealrückgänge vor, wird die Art als nicht gefährdet klassifiziert“ (Blab & Nowak 1983). „Auch künftig sollen die Roten Listen den Charakter einer wissenschaftlichen Expertise behalten“ (Blab & Nowak 1989). Auch die drei Bläulinge sind nach Kraus (1993) in der Pfalz im Laufe der letzten Jahrzehnte stark zurückgegangen (siehe Rote Liste Pfalz von Roesler 1980 und Rheinland-Pfalz von Bläsius et al. 1987). Ebenso geht er davon aus, daß im Bereich der Pfälzischen Rheinebene aufgrund der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung der letzten Jahrzehnte bei den Großschmetterlingen insgesamt nur noch wenig faunistisch interessante Arten zu erwarten sind. Diese Grundeinschätzung beruht nicht zuletzt darauf, daß Landwirtschaft und Naturschutz als „geradezu klassischer Gegensatz“ (Tscharntke 1995) gesehen werden. Die Landwirtschaft ist demnach am Rückgang von rund zwei Dritteln der Tagschmetterlinge (wie auch der Pflanzen) in Deutschland unmittelbar beteiligt.