Zusammenfassung
Etwa ein Drittel der jungen Leute eines Altersjahrgangs besucht gegenwärtig eine Hochschule. Seit der Bildungsreform der 1960er Jahre eröffnete sich einem größeren Teil der Jugend die Möglichkeit, zu studieren. Insbesondere bildungsferne soziale Schichten und Frauen erhielten im Zuge der Diskussionen um Chancengleichheit neue Bildungsmöglichkeiten, die allerdings nur teilweise genutzt wurden. Beispielsweise ist der Anteil der sogenannten Arbeiterkinder und Kinder von Ungelernten unter den Studierenden sehr gering geblieben, allerdings ist gegenwärtig fast die Hälfte der Studienanfänger weiblichen Geschlechts. Aber die jungen Frauen neigen bei der Wahl ihres Studienfaches zu den geisteswissenschaftlichen Studiengängen, während die Naturwissenschaften und technische Fächer nach wie vor überwiegend von jungen Männern studiert warden. Insgesamt ist die Zahl der Studierenden in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich auf fast zwei Millionen gestiegen. Dadurch hat sich das Studium im 20. Jahrhundert von einer Eliteausbildung für relative wenige junge Männer aus ökonomisch abgesicherten, bildungsorientierten sozialen Schichten zu einer Ausbildung für große Teile der männlichen und weiblichen Jugend gewandelt und daraus resultieren neue Chancen und Risiken für die Absolventinnen und Absolventen.
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Friebertshäuser, B. (2002). Jugend und Studium. In: Krüger, HH., Grunert, C. (eds) Handbuch Kindheits- und Jugendforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85154-3_27
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