Zusammenfassung
Eine berufsbildende Schule möchte ihre Qualität systematischer als bisher überprüfen und überlegt die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems. Das Kollegium ist interessiert, die in der Folge für die Lehrer/innen organisierten Qualitätsseminare verlaufen erfolgreich, man entscheidet sich für ein bestimmtes System und unter der Leitung eines externen Qualitätsauditors wird ein Terminplan zur Einführung erstellt. Die Voraussetzungen sind günstig, Direktor und Landesschulinspektor unterstützen das Projekt und stellen Geld zur Verfügung. Alles scheint auf einen raschen Fortschritt der Entwicklung hinzudeuten. Als jedoch im Rahmen einer Konferenz alle Lehrer/innen aufgefordert werden, an der Erstellung verbindlicher Regeln im Rahmen des Projekts mitzuarbeiten, da bricht - wie sich die Beteiligten erinnern — plötzlich „ … ein Sturm der Entrüstung“ los. Verbindliche Regelnfür die tägliche Unterrichtsarbeit, auch wenn sie gemeinsam festgesetzt werden, lehnen die Lehrer/innen ab. Was folgt, ist eine „Eiszeit“ und schließlich eine Weiterarbeit auf freiwilliger Basis. Eine Gruppe von Lehrer/innen arbeitet weiter an der Einführung eines Qualitätsmanagementssystems allerdings ohne Verbindlichkeit. Ungeklärt bleibt die Beziehung zwischen der Arbeitsgruppe und dem übrigen Kollegium, die Gruppe hat kein Mandat. Was mit den Ergebnissen der Arbeitsgruppe geschehen soll, ist unklar.
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Krainz-Dürr, M. (2000). Wie Schulen lernen. Zur Mikropolitik von Schulentwicklungsprozessen. In: Krüger, HH., Wenzel, H. (eds) Schule zwischen Effektivität und sozialer Verantwortung. Studien zur Schul- und Bildungsforschung, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85150-5_8
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