Qualitätssicherung und Schulentwicklung

Zusammenfassung

Die Schule und die für sie Verantwortlichen können sich heute nicht mehr dem gesamtgesellschaftlichen Trend entziehen, die Effektivität und Effizienz ihrer Arbeit überprüfen zu lassen. Die so deutlich und heftig geführte Debatte über die hinsichtlich ihrer Ergebnisse für die deutschen Teilnehmer desillusionierenden TIMS-Studien, die Forderungen nach weiteren und intensiveren Schulvergleichsstudien¹, die vielfältigen Diskussionen, Publikationen und Initiativen zu Schulqualität, Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung² sind sichtbare Belege dafür. Es entsteht ein gesellschaftlicher Druck auf Bildungspolitik und Bildungseinrichtungen und durch diese wiederum eine neue Widersprüchlichkeiten in der Schere zwischen steigenden Erwartungen und Anforderungen an das Bildungssystem einerseits und knapperen öffentlichen Mitteln für Bildung andererseits. Die Bildungsausgaben werden auf den Prüfstand gestellt und betriebswirtschaftlich durchleuchtet (Kienbaum), Einsparungsmöglichkeiten werden gesucht. Bei möglichst noch weiter zu reduzierenden finanziellen Mitteln soll die Schule die komplexer gewordenen Aufgaben der Erziehung und Bildung immer besser bewältigen. Dies stößt freilich auch auf Widerstände — insbesondere in den Lehrergewerkschaften und Lehrerberufsverbänden. Die aktuelle Diskussion über Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung steht in der Gefahr unter ökonomischen Druck zu geraten, wesentlich und vorrangig Kriterien der Effektivität und Effizienz zu berücksichtigen und demgegenüber bildungstheoretische, pädagogische und sozialpolitische Argumentationen zu vernachlässigen.