Zusammenfassung
Ein bekannter Slogan aus den Anfängen der bundesdeutschen Frauenforschung lautete, Hausarbeit sei Arbeit aus Liebe. Gemeint war vor allem der Hinweis auf die Unentgeltlichkeit dieser Tätigkeit, darüber hinaus umschloss der Terminus Hausarbeit das breite Spektrum weiblicher Tätigkeiten im Familienhaushalt Wissenschaftlich fand der Slogan seinen Niederschlag in einem Beitrag auf der ersten Berliner Sommeruniversität, der heute zu den Klassikern der feministischen Literatur zählt: „In der herkömmlichen Institution der Ehe und Familie übereignet die Frau neben der physischen Arbeitskraft auch ihre Sexualität dem Mann auf die Zeit des Lebens beziehungsweise der Ehe; ihre Tätigkeit entstammt der Liebe und wird durch die Liebe entlohnt — auch wenn die Fakten oft eine bitterere Sprache sprechen und wenn auf dem Heiratsmarkt nicht nur Liebe gegen Liebe, sondern Liebesarbeit gegen Unterhalt getauscht wird. Umgekehrt empfinden Frauen oft Sexualität mehr als Hausarbeit denn als Lust. Emotionale Zuwendung, körperlicher Kontakt und der Hände Arbeit sind im Arbeitstag einer Frau untrennbar vermengt“ (Bock/Duden 1977, S. 121).
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Beer, U. (2004). Hausarbeit Revisited. In: Bauhardt, C. (eds) Räume der Emanzipation. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85139-0_4
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