Skip to main content

Thomas Manns Deutsches Geschichtsverständnis im “Doktor Faustus”

  • Chapter
Politikwissenschaftliche Spiegelungen
  • 118 Accesses

Zusammenfassung

Thomas Mann hat sich über die Entstehung seines für ihn wichtigsten Romans, des „Doktor Faustus“, in einem mehr als 150seitigen Buch selbst Rechenschaft gegeben. Sein Bericht über die Entstehung des Romans fußt im wesentlichen auf seinen Tagebuchnotizen, die inzwischen auch gedruckt vorliegen. Der Plan reifte rasch heran, ohne daß ihm eine lange Vorgeschichte des Bedenkens und Uberlegens vorausgegangen wäre. Am 15. März 1943 taucht ein Hinweis auf den Doktor Faustus zum erstenmal in seinen Tagebüchern auf. Er spricht dort von der „Durchsicht alter Papiere nach Material für Doktor Faust“ und vermerkt zwei Tage später: „Machte den Dreizeilenplan des Doktor Faust vom Jahre 1901 ausfindig. Berührung mit der Tonio Kröger-Zeit, den Münchner Tagen, den nie verwirklichten Romanplänen: die Geliebten und Maja.“ Thomas Mann vermerkt später dazu in seinem Entstehungsbuch: „42 Jahre waren vergangen, seit ich mir etwas vom Teufelspakt eines Künstlers als mögliches Arbeitsvorhaben notiert, und mit dem Wiederaufsuchen, Wiederauffinden geht eine Gemütsbewegung, um nicht zu sagen: Aufgewühltheit einher, die mir sehr deutlich macht, wie um den dürftigen und vagen thematischen Kern von Anfang an eine Aura von Lebensgefühl, eine Lufthülle biographischer Stimmung lag... Die Frage war, ob nun die Stunde für diese von langer Hand, wenn auch noch so unscharf visierte Aufgabe gekommen war, ein Gegeninstinkt, verstärkt durch die Ahnung, daß es mit dem Stoff nicht geheuer war, und daß es Herzblut, viel davon, kosten werde, ihn in Gestalt zu bringen durch die unbestimmte Vorstellung einer gewissen, aufs Ganze gehenden Radikalität seiner Anforderungen, — ist unverkennbar.“ (Die Entstehung des Doktor Faustus, Ges. Werke, Frankfurt, Bd.XI, 155ff.)

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Authors

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1998 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Sontheimer, K. (1998). Thomas Manns Deutsches Geschichtsverständnis im “Doktor Faustus”. In: Berg-Schlosser, D., Riescher, G., Waschkuhn, A. (eds) Politikwissenschaftliche Spiegelungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85117-8_13

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85117-8_13

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-13274-7

  • Online ISBN: 978-3-322-85117-8

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics