Zusammenfassung
Im Anfang war das Wort: zumindest bei der Umgestaltung der ostdeutschen Hochschulen. Es schillerte und hieß demokratische Erneuerung. Alsbald hatte sich dieser Begriff zum politischen Leitmotiv des Hochschulumbaus verfestigt. Damit war der Vorgang normativ erheblich beladen. Zugleich gingen und gehen die Meinungen von Akteuren und Beobachtern gravierend auseinander, ob die politische Gestaltung des Vorgangs dem hehren Anspruch gerecht geworden ist. Daneben sollte der ostdeutsche Hochschulumbau ein großangelegtes West-Ost-Transferprogramm realisieren. Dieses ist in differenzierter Stringenz umgesetzt worden. Kritiken daran speisen sich aus gegensätzlichen Quellen: Wo die einen ‘noch zu viel Osten’ sehen, entdekken die anderen ‘schon zu viel Westen’. Das Schlagwort für letzteres ist Kolonialisierung.1 Jedenfalls produziert eine beträchtliche Institutionen- und Verfahrensskepsis, der heute unter ostdeutschen Hochschulangehörigen zu begegnen ist, Erklärungsbedarf: Gibt es Zusammenhänge zwischen dem mehrjährigen Erlebnis der demokratischen Erneuerung und der aktuellen reservierten Haltung gegenüber den aus Westdeutschland importierten Strukturen?
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© 1998 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Pasternack, P. (1998). Demokratische Erneuerung und Kolonialisierung. Prüfung zweier Klischees. In: Söllner, A., Walkenhaus, R. (eds) Ostprofile. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85116-1_9
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13216-7
Online ISBN: 978-3-322-85116-1
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