Zusammenfassung
Ich möchte im Nachfolgenden untersuchen, in welchem Sinn der soziologischen Theorie ein makroskopisches, nicht-reduktives Erklärungsprogramm empfohlen werden kann1, und in welchem Umfang sie zu diesem Zweck auf die Vorarbeiten ihrer „Klassiker“, hier vertreten durch Émile Durkheim und Max Weber, zurückgreifen kann.
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Literatur
Vgl. Schmid 1982, Schmid 1982b
Vgl. Adorno 1967, S. 18ff, Vanberg 1975, S. 157ff, Bohnen 1975, S. 56, Kinloch 1977, S. 84ff
Vgl. Durkheim 19612, S. 105ff, Durkheim 1967, S. 84ff, Parsons 1967c, S. 4ff, König 1978, S. 171ff
In neueren Publikationen spricht man in der Nachfolge von Prigogine von „normativen Ordnern“, vgl. Eger/Weise 1990.
Vgl. Durkheim 19882, S. 135ff; an anderer Stelle zeige ich, daß Durkheims Sanktionstheorie nicht gänzlich richtig ist, vgl. Schmid in diesem Band, S. 102f; wahlweise kann man das Kollektivbewußt-sein auch durch einen Prozeß kollektiver Erregung verursacht sehen (vgl. Durkheim 1981) bzw. als Folge eines national konzertierten Erziehungsprozesses (vgl. Durkheim 1984).
Vgl. Durkheim 1967, S. 77, Durkheim 19612, S. 187f
Vgl. Phillips 1976
Vgl. Vanberg 1975, S. 147ff, 250ff
Mittlerweile liegt eine sorgsame Begriffsanalyse vor, die Durkheims Begriff der „sozialen Tatsache“ unter dem Rubrum „group beliefs“ behandelt, vgl. Gilbert 1989, S. 243ff.
Versuche finden sich bei Parsons 19682, S. 301ff und Münch 1982, S. 281ff.
Vgl. Durkheim 19612, S. 105ff; die Zwangsauffassung fand in Durkheim ihren „classic case“, vgl. Crothers 1996, S. 62.
Normen als eine von vielen Restriktionen voraussetzen zu wollen, entspricht dem Vorgehen der Ökonomie, vgl. Kirchgässner 1991, S. 27ff u.a.
Parsons stellt sich nachdrücklich in Durkheims Tradition, wenn er die Regelabhängigkeit des individuellen (und kollektiven) Handelns betont, vgl. Parsons 19682, S. 43ff, 314 und passim.
Esser 1996 hat zu dieser Frage einen Explikationsvorschlag gemacht, den auch die Durkheimforschung nutzen könnte.
Vgl. Durkheim 19612, S. 169
Vgl. Durkheim 19612, S. 165ff, Durkheim 19882
Daß diese Bezugnahme auf psychologische Erklärungserfordemisse zu einer Fehlfundierung der Durkheimschen Problemstellung fuhrt, hat Lindenberg mehrfach angemerkt, vgl. Lindenberg 1975, Lindenberg 1983a.
Vgl. Durkheim 19612, S. 187ff. Durkheim suchte diese Gesetze auf der Ebene des „sozialen Milieus“ und dessen Verteilungseigenschaften zu erheben, was freilich vor dem Hintergrund der Annahme, daß „soziologische Gesetze“ eine (motivationale) Wirkkraft benennen sollten, wie Parsons unterstellte, wenig überzeugt. Auch Lindenberg 1983a, S. 144f beklagt, daß Durkheim bei der Bestimmung sozialer Kausalitäten das Individuum und dessen Präferenzen (unberechtigterweise) dem soziologischen Hintergrundwissen zuordnet und dort vergißt. Daß Strukturmechanismen entscheidungsabhängig sind, wird im Gefolge von Robert Merton kaum noch bezweifelt, vgl. Crothers 1996, S. 76ff.
Natürlich ist diese Position nicht haltbar, wenn man die Frage untersucht, wie solche Strukturen bzw. „kollektive Zustände“ entstehen, vgl. Lindenberg 1983a, S. 146ff, Valjavec 1996, S. 173 u.a.
Vgl. Durkheim 19612, S. 187
Vgl. Durkheim 19612, S. 99f
Vgl. Durkheim 19612, S. 99
Vgl. für diese Auffassung des „Holismus“ Agassi 1973, S. 186
Vgl. Hemes 1995, S. 87
Vgl. Durkheim 19612, S. 188. Die Vertreter eines konsequenten Reduktionsprogramms (vgl. z.B. Homans 1972 und Homans 1968) mußten übersehen, daß man Durkheims Vorstellungen über die kollektive Wirksamkeit gruppengemeinsamer „beliefs“ jederzeit handlungstheoretisch mikrofundieren kann, ohne die Aussagen über die Prozesse normativer Handlungssteuerung in einem strikten Sinne logisch auf Verhaltensaussagen zurückßhren zu müssen. Für die Konzeption der Mikrofundierung vgl. Hechter (ed.) 1983. Meine Auffassung zum Reduktionsproblem und zur Frage der Reichweite von Mikrofundierungen findet sich bei Schmid 1996, S. 20ff, wo ich auch meine anfängliche Auffassung revidiere, daß die Abwahl eines strikten Reduktionsprogramms darauf hinauslaufe, daß eine makroskopische Selektionstheorie auf jede Stützung durch eine Theorie individuellen Handelns verzichten müsse (vgl. für diesen Verzicht bereits Schmid 1982, S. 210ff); allerdings möchte ich daran festhalten, daß eine Lerntheorie zur Mikrofundierung nicht taugt (vgl. Schmid 1982b). Durkheims methodologische Auffassung darüber, ob man Reduktion oder Mikrofundierung bevorzugen sollte, leidet selbstverständlich darunter, daß ihm die betreffenden Unterscheidungen nicht zur Verfügung standen, weshalb er den Eindruck nicht ganz vermeiden konnte, ihm sei an einer vollständigen „Eliminierung des Handelns“ gelegen (Lindenberg 1983a, S. 146ff).
Von diesen beiden Fragen beantworten Durkheims empirische Arbeiten vorzugsweise die letztere, vgl. Durkheim 1974.
Natürlich sollte man LeBon genau lesen, wenn man Übertreibungen vermeiden möchte, vgl. LeBon 1957.
Vgl. für die Details dieses Arguments Schmid 1982 und Schmid 1982b, wo ich unterstelle, daß sich dieser Zusammenhang aus intentionalen und nicht-intentionalen Handlungsfolgen ergibt, und—was die methodologische Debatte um diese Fragen angeht—Schmid 1996, Teil 1.
Vgl. die Übersicht bei Giesen 1975
Vgl. Fulbrook 1978, S. 71ff, Baumgarten 1964, S. 598ff
Vgl. Schütz 19602, Runciman 1972, S. 24f
Vgl. Weber 1964, S. 1ff
Vgl. Weber 1964, S. 69
Vgl. Weber 1964, S. 9
Vgl. Schütz 19602
Vgl. Weber 1964, S. 8
Vgl. Weber 1964, S. 13
Vgl. Weber 1964, S. 8
In seiner Herrschaftssoziologie spricht Weber normalerweise von „typischen Abläufen sozialen Handelns“ (vgl. z.B. Weber 1964, S. 157ff). Wesentlich für meine Argumentation ist, daß die Typen der Herrschaft anhand der normativen Ordnungen unterschieden werden, denen die Akteure Beachtung schenken. D.h. ihr Legitimationsglaube, der die Art der sozialen Herrschaftsbeziehung stabilisiert, innerhalb derer sie agieren, richtet sich auf die „Geltung“ einer solchen Ordnung (als solcher). Erst unter dieser Voraussetzung kann Weber versuchen, spezifische Handlungsarten nach Maßgabe der (normativen) Regeln zu definieren, denen ein solchermaßen ausgezeichnetes Handeln im typischen Falle faktischer Geltung folgt. Die Art der Regeln stellt also das Definiens, nicht die Motivationslage der Akteure.
Vgl. Weber 1964, S. 13, Weber 19683, S. 384ff
Die deutlichsten Hinweise auf diese Denkfigur finden sich in Weber 1920, S. 536ff.
Vgl. Weber 1964, S. 160ff, 170ff
Vgl. Weber 1964, S. 742ff
Vgl. Weber 1964, S. 125ff
Vgl. Weber 1964, S. 27ff
Vgl. dazu paradigrnatisch Gimdt 1967
Vgl. Fulbrook 1978, S.72ff
Vgl. Weber 1964, S. 1019ff, 1026ff
Vgl. Weber 1964, S. 172, 802ff
Vgl. Weber 1964, S.722f
Zu diesen Ressourcen, das ist seit Coleman 1990 klar, müssen auch Rechte zählen.
Für die näheren Details des Weberschen Forschungsprogramms vgl. Schluchter 1988, S. 23ff. Daß Webers „Fragestellung“ komplexer angelegt ist als ich sie für meine Zwecke zurechtschneide, dürfte feststehen, wenngleich auch umstritten ist, worin genau sie besteht, vgl. Schluchter 1979, Hennis 1987, Kalberg 1994 u.a.
Vgl. Weber 1920, S. 12
Vgl. Weber 1964, S. 10, 13 und 19. Ich lasse die idealtypisierende Methode an dieser Stelle unkommentiert, vgl. dazu Schmid 1994.
Insofern eignet es sich nicht zur Fundierung der sogenannten „historischen Soziologie“, vgl. zu den Ansprüchen dieser Forschungsrichtung Abrams 1982.
Vgl. Friedman 1968, S. 508ff
Zur Rechtfertigung unvollständiger Theorien vgl. Schmid 1982, S. 210ff, Gadenne 1984.
Vgl. dazu ausführlicher Schmid 1996, S. 265ff
Diesen typischen Fehler begeht z.B. Durkheim (19882), wo es ihm nicht gelingen will, den Charakter moderner Gesellschaften unabhängig vom Begriff der Arbeitsteilung festzulegen, obgleich er diese Variable fortwährend zur Erklärung weiterer Strukturmerkmale solcher Gesellschaften einsetzt.
Vgl. Marx 1974, S. 375ff
Ich beziehe mich auf Brodbeck 1975.
Vgl. Weber 1964, S, 38, 157 u.a.
Vgl. Coleman 1990, S. 65ff
Diese Deutung der Sachlage wirkt sich auch auf unser Verständnis struktureller Emergenz aus. Emergent sind solche Verteilungsstrukturen bezüglich jener Eigenschaften und Merkmale, die die Elemente, welche diese Strukturen konstituieren, nicht aufweisen, und die man aus der Kenntnis der Einzelelemente nicht herleiten kann. „The’ logical point’ here is that the conclusion of a valid deduction cannot contain an expression that does not appear in the premises“ (Phillips 1976, S. 15).
Ich denke, daß diese Kennzeichnung durch Blau 1976 und Blau 1977 ebenso gestützt wird wie durch Giddens 1973, S. l00ff.
Parsons (1951, S. 114ff) wollte dieses Problem im Rahmen eines mehrdimensionalen Allokationsmechanismus’ behandeln; Giesen 1980, S. 58 hält an dieser Stelle eine „Konstruktionshypothese“ für erforderlich. Ich bin mittlerweile der Meinung, daß sich solche Produktionsfunktionen als Bestandteil eines kollektiven Abstimmungsmechanismus’ kennzeichen lassen müssen, vgl. Schmid 1998a. Für das hier diskutierte Modell heißt dies, daß man beachten sollte, wie selektive Reproduktionsprozesse durch die kollektive Handlungsabstimmung wirksam werden, und daß zur Klärung der Frage, wie diese funktioniert, deren (implizite) Konstantsetzung, die ich im vorliegenden Text vertrete, nicht immer zu angemessenen empirischen Ergebnissen führt. In letzter Instanz unterliegen die Regeln nur insoweit einem Selektionsdruck, als die Akteure deren Institutionalisierung als Lösung ihres Abstimmungsproblems verstehen, vgl. dazu Schmid in diesem Band, S. 150ff.
Ich entnehme diesen Bezeichnungsvorschlag Giesen 1980.
In jüngster Zeit sind auch ökologische Ressoucenverteilungen als soziologisch relevant eingestuft worden, worum sich bislang allenfalls die Anthropologie und manche Sparten der Ökonomie gekümmert haben. Man sollte sehen, daß die soziologische Theorie die Existenz und die raum-zeitliche Verteilung solcher „Realfaktoren“ nur insoweit zum Gegenstand der Erklärung machen kann, als sie sie als Handlungsprodukt bzw. als Handlungsrestriktion einordnen kann.
Ich modelliere hier, ohne die Schwierigkeiten zu bedenken, die bei der Ausbildung solcher Kollektive insbesondere dann aufzutreten pflegen, wenn deren Aufgabe darin besteht, Ressourcen zusammenzulegen oder kollektive Güter zu beschaffen; vgl. dazu Olsen 1968, Vanberg 1982 u.a.
Diese Bestimmung kümmert sich zunächst nicht um die Umstände, unter denen Institutionen entstehen, vgl. dazu Schmid 1996a und die dort angeführte Literatur zu Fragen der Institutionengenese, die seit Mitte der 70er Jahre in unglaublichem Maße zugenommen hat.
Entsprechend wäre die gesuchte Produktionsfunktion an dieser Stelle einzusetzen.
Vgl. zur Bedeutung nicht-intendierter Handlungsfolgen Wippler 1978
Vgl. Anmerkung 66; für einen Beitrag zum Normentstehungsproblem vgl. Schmid 1996a
Vgl. zur Ausarbeitung dieser Idee Kontopoulos 1993
_Über diese Terminologie bin ich nicht mehr sehr glücklich, da sie zu „voluntaristisch“ klingt und verbirgt, daß sich die Reproduktionsprozesse sozialer Formationen und Systeme weitgehend außerhalb des Wahrnehmungs-und Steuerungsvermögens einzelner Akteure abspielen; vgl. aber Geser 1983.
Vgl. Merton 19642a, S. 51. Ich betrachte den Mertonschen Funktionalismus als Sonderfall meines Modells, vgl. Schmid in diesem Band, S. 71ff.
Die nachfolgende Sichtweise ist nachdrücklich durch Campbell 1965, Campbell 1970 und Campbell 1975 und in Anschluß daran von Lau 1981 und Giesen/Lau 1981 geprägt, was ich in Schmid 1982 deutlicher gemacht habe als in der vorliegenden Arbeit; vgl. auch Schmid in diesem Band, S. 263ff.
Vgl. Parsons 1951, S. 26ff, Aberle et al. 1967, S. 317ff
Auf die Notwendigkeit, die funktionalistische Fragestellung so umzuformulieren, daß derartige Fehler unterbleiben, haben Turner/Maryanski 1979, S. 135f verwiesen.
Dafür haben neuerdings Bums und Dietz argumentiert, vgl. Bums/Dietz 1995
Insoweit verfährt mein Modell endogen.
Die Nachfahren der „klassischen“ Evolutionstheorien sehen in solchen „harten Kausalfaktoren“ das eigentliche Agens der Gesellschaftsentwicklung (vgl. Sanderson 1990, S. 224f), was nur dann Sinn macht, wenn die sozialen Prozeßmechanismen, mit deren Hilfe Akteure auf den von ihnen ausgehenden Selektionsdruck reagieren, problemlos vorausgesetzt werden können.
Vgl. dazu Luhmann 1997; Mayntz 1997 spricht mit ähnlicher Zielsetzung von „Eigendynamik“.
In Schmid 1982 spreche ich von „restabilisierender Selektion“, womit deutlicher als durch den Begriff der „Adaption“ die gleichlaufende Abwahl nicht-reproduzierbarer Variation betont wird.
Meine anfänglichen Modellüberlegungen hatten die Bedingungen, unter denen sich die Akteure für den Fall, daß die Reproduktion ihrer Verteilungsstrukturen ins Stocken gerät, einen Ausweg aus der Krise schaffen können, im Sinne von Hannan/Freeman 1995 ausgeblendet, um die Selektionsabhängigkeit des Reproduktionsgeschehens so deutlich wie möglich zu machen. Die Organisationstheorie bemüht sich seit geraumer Zeit um eine Klärung der Frage, ob und inwieweit diese Einschränkung theoretisch Sinn macht, vgl. Segler 1985.
Ich unterstelle, daß es Grade der Krisenhaftigkeit gibt.
Runciman 1989, S. 38 spricht deshalb auch von „Prozessen kompetitiver Selektion“—ein Begriff, den ich gerne übernehme.
Ich habe diese beiden Selektionsfelder in Schmid 1982 als „interne“ und „externe Selektion“ unterschieden.
Ich glaube demnach nicht, daß man evolutionistische Theorien mit der Aufgabe betrauen sollte, das Vorhandensein „überlebenswichtiger“ Merkmale zu identifizieren (vgl. Münch 1976, S. 128ff). Man kann das nicht verlangen, weil die Menge möglicher Alternativen logisch offen ist. Statt dessen sollte sich eine Selektionstheorie bemühen, das Ausscheiden solcher Alternativen durch die hinreichenden Bedingungen ihrer mangelnden Stabilisierungschancen zu erklären. „Evolution is, by definition, movement away from rather than towards“ (Runciman 1989, S. 297).
Vgl. Parsons 1966, S. 21ff, 109ff, Parsons 1977, S. 286ff, 299, Parsons 1967a, S. 389ff
Vgl. Parsons 1972, S. 176; vgl. zur Kritik auch Schmid 1989, S. 171ff
Vgl. Habermas 1976; zur Kritik vgl. Schmid 1982a, Schmid 1992 und Schmid in diesem Band, S. 189ff
Ich verstehe den Begriff in Anlehnung an Lakatos 1970, S. 134ff.
Darauf beschränkt sich die Parsonstradition mit steter Regelmäßigkeit, vgl. Moore 1967, Smelser 1959; ich sage damit nicht, daß die Evolution von Regeln unwichtig wäre und habe auch keine Einwände gegen das Bestreben, die Veränderungen von Regeln zum Zentralthema der soziologischen Theoriebildung zu erklären.
Die Forschung, die im Anschluß an Jones 1991 in Gang gekommen ist, sollte diese Beurteilung der Modellheuristik bestätigen.
Vgl. dazu Giesen/Lau 1981
In jüngerer Zeit wird die Frage der Anwendung unter dem Rubrum der sogenannten „Brückentheorien“ diskutiert.
Vgl. Durkheim 1981
Vgl. Durkheim 1974
Vgl. Durkheim 1977
Vgl. Durkheim 19882
Vgl. Durkheim 19882, S. 41ff
Vgl. Durkheim 19882, S. 45
Vgl. Durkheim 19882, S. 47
Vgl. Durkheim 19882, S. 73
Vgl. Durkheim 19882,S.69f
Vgl. Durkheim 19882, S. 421ff
Vgl. Durkheim 19882, S. 60
Vgl. Durkheim 19612, S. 176ff, 193ff
Vgl. Durkheim 19882, S. 325ff, 344ff. Man kann diesen Abschnitt als eine Theorie des Verfalls sozialer Kontrolle lesen. Soziale Kontrolle stellt demnach den bestandskritischen Mechanismus dar (Lukes 1973, S. 151f, 161f). Innerhalb meiner Theorie müßte die Betonung allerdings auf den Konsequenzen sozialer Kontrolle liegen; vgl. dazu den nachfolgenden Abschnitt über Max Weber.
Man kann in diesem Zusammenhang auch an seine Theorie der rituellen „Erregung“ denken, vgl. Durkheim 1981, S. 295ff; Valjavec 1996, S. 169ff deutet diesen und ähnliche Strukturbildungsprozesse in Übereinstimmung mit meiner Sichtweise als Bestandteile einer „Theorie der evolutionären Selbstregulierung und Selbsterhaltung“ (S. 171). Auch Pieper 1989, S. 103ff stellt Durkheim in die Tradition einer Theorie (gesellschaftlicher) Selbstorganisation.
Vgl. für diese Kritik Nisbet 1969, S. 229, Nisbet 1975, S. 167 u.a.
Vgl. Weber 1920a, S. 1-280
Vgl. Weber 1924
Vgl. Weber 19583
Vgl. Weberl964, passim
Vgl. Weber 1964, S. 27
Vgl. Weber 1964, S. 28
Vgl. Weber 1964, S. 29
Vgl. Weber 1964, S. 29
Vgl. Weber 1964, S. 33f
Vgl. Weber 1964, S. 35
Vgl. Weber 1964, S. 34
Vgl. Sahlins/Service 1960, S. 13ff
Vgl. Weber 19683, S. 517ff. Diese Stelle wendet sich gegen die Wertkonnotationen eines evolutionären Fortschrittsbegriffs, hinter dem mehr stehen möchte als die Frage, „welchem menschlichen Typus (eine wie immer geartete Ordnung) im Wege äußerer oder innerer (Motiv-) Auslese, die optimale Chance gibt, zum herrschenden zu werden“ (Weber 19683, S. 517).
Vgl. Weber 1964, S. 29. Das ist auch die Einsicht der biologischen Evolutionstheorie (vgl. Simpson 1953, S. 289, 293-303, Sommerhof 1950, Kapitel II, vgl. kommentierend Giesen/Schmid 1975, S. 385ff).
Vgl. Weber 1964, S. 164ff, 716ff
Vgl. Weber 1924, S. 289ff
Es ist deshalb unschlüssig, Webers Ausführungen zur Entwicklung von Weltbildern ein „evolutionstheoretisches Minimalprogramm“ zu unterschieben, das eine Stufentheorie enthalte und auf eine Art evolutionärer Entwicklungslogik angewiesen ist (vgl. Schluchter 1976, S. 262, 269, Schluchter 1979, S. 12,242).
Granovetter 1979, S. 489ff
Weitere Details finden sich in Schmid 1982.
Dieses Plädoyer zugunsten einer strukturell-dynamischen Theoriebildung reiht sich ein in eine Entwicklung, die seit geraumer Zeit angelaufen ist und mittlerweile (fast) alle Sozialwissenschaften erfaßt hat, vgl. Schmid 1992 und Schmid in diesem Band, S. 263ff.
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Schmid, M. (1998). Struktur und Selektion. Émile Durkheim und Max Weber als Theoretiker struktureller Selektion. In: Soziales Handeln und strukturelle Selektion. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85110-9_2
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